Richard Owen,
Porträtfoto
Sir Richard Owen (* 20.
Juli 1804 in Lancaster; † 18.
Dezember 1892 in London) war ein britischer Chirurg, Zoologe, Paläontologe und Evolutionsbiologe.
Owen wurde am 20. Juli 1804
als Sohn eines Westindien-Kaufmanns in Lancaster geboren. Sein Vater starb, als
er fünf Jahre alt war (1809). Nach seiner Schulzeit (1810-1820), ging er bei
verschiedenen Chirurgen und Apothekern in Lancaster in die Lehre (1820-1824). Nach
dieser Ausbildung studierte er ein halbes Jahr in Edinburgh. Er ging danach
nach London, um als Präparator für die Vorlesungen von John Abernethy am St.
Bartholomew's Hospital zu arbeiten. 1826 wurde er Mitglied des Royal College of
Surgeons und eröffnete eine Arztpraxis. Bereits mit 22 Jahren wurde er
Assistenz-Kurator von William Clift am Hunterian Museum des Royal College of
Surgeons. Owen besuchte 1831 Georges Cuvier in Paris, nachdem dieser ihn ein
Jahr zuvor am Hunterian Museum besucht hatte. Er heiratete 1835 nach einer
Verlobungszeit von neun Jahren Caroline Clift, die Tochter seines Vorgesetzen
William Clift, zwei Jahre später wurde er der erste ständige „Hunterian“
Professor am College of Surgeons. Im selben Jahr wird sein einziger Sohn
William geboren, der mit 31 Jahren Selbstmord verübte. Owen folgte 1842 Clift
als Konservator des Huntarian Museums nach, diesen Posten hatte er bis zum Jahr
1856 inne. Danach wurde er zum 1. Superintendant der naturgeschichtlichen
Sammlung des Britischen Museums ernannt, zog sich jedoch 1883 aus der
Öffentlichkeit zurück. 1888 wurde ihm die Linnean Medaille der Linnean Society
of London verliehen.
Er verstarb am 18. Dezember
1892, taub und an Stomatitis erkrankt.
Owen war Leiter der
naturwissenschaftlichen Abteilung des Britischen Museums. Er entdeckte die Trichine
und prägte den Begriff der Homologie.
Er arbeitete viel mit
vergleichender Anatomie an Fossilien und lieferte dadurch wissenschaftliche
Unterstützung für die Evolutionstheorie. Ab 1848 erforschte er die Ableitung
verschiedener Wirbeltierskelette von einer Urform (Archetypus). Owen war
Anhänger von Jean Baptiste Lamarck, aber Gegner der Darwinschen Selektionstheorie
und der Theoreme Gideon Mantells, der erstmals anhand von Fossilien die
Existenz von urzeitlichen Riesenechsen beschrieb. Im April 1842 gab er diesen
Geschöpfen den Namen „Dinosaurier“ (Dinosauria).
Sir Richard Owen
mit einem Modell eines Moa
In der Öffentlichkeit bekannt
wurde Owen vor allem durch die von ihm konzipierten Saurier-Statuen im Garten
des Crystal Palace in London. Diese von Benjamin Waterhouse Hawkins gefertigten
Skulpturen vermittelten der Welt erstmals eine grobe Vorstellung von der
Gewaltigkeit jener Kreaturen. Aus heutiger Sicht erscheint ihre anatomische
Rekonstruktion aber als überholt.
Ebenfalls beigetragen hat er zur Systematik
der Biologie; zum Beispiel prägte er die Begriffe der Paarhufer und Unpaarhufer
und deren anatomische Abgrenzung voneinander.
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