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Paviane

 

 

Fortpflanzung

Paarungsverhalten

Das Paarungsverhalten hängt stark von der Form der Gruppe ab. Bei gemischten Gruppen kann sich jedes Männchen mit jedem Weibchen paaren. Die Paarungsreihenfolge innerhalb der männlichen Tiere hängt zum Teil von der Rangordnung ab, gerade in Zeiten, in denen die Weibchen fruchtbar sind, kämpfen die Männchen erbittert miteinander. Es gibt jedoch auch subtilere Möglichkeiten: Manche Männchen versuchen, die „Freundschaft“ einiger Weibchen zu gewinnen. Dazu pflegen sie ihnen das Fell, kümmern sich um deren Nachwuchs oder versorgen sie mit Nahrung. Tatsächlich bevorzugen manche Weibchen solche „befreundeten“ Männchen bei der Paarung. Die Initiative zur Begattung geht letztlich vom Weibchen aus, indem es dem Männchen sein geschwollenes Hinterteil präsentiert.

In Haremsgruppen wachen die Männchen eifersüchtig über ihre Weibchen, sie beißen oder jagen sie sogar, wenn sie sich anderen Männchen annähern. Dennoch kommt es gelegentlich zum „Fremdgehen“, beispielsweise wenn alleinstehende Männchen auf Partnerinnensuche einer Gruppe folgen. Bei solchen Gelegenheiten kommt es oft zu aggressiven Kämpfen unter den Männchen, dennoch gelingt es manchen immer wieder, anderen ein Weibchen abspenstig zu machen.

Aufzucht der Jungtiere

 

Pavianweibchen mit Jungtieren

Pavianweibchen mit Jungtieren

Im Durchschnitt alle zwei Jahre bringt das Weibchen nach rund sechsmonatiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dies wiegt rund ein Kilogramm und ist schwarz gefärbt. Vorwiegend die Weibchen kümmern sich um den Nachwuchs, nicht nur die Mutter, sondern auch andere Tiere aus der Gruppe. In gemischten Gruppen sorgen sich Männchen zeitweise um die Kinder „befreundeter“ Weibchen, bei denen die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es ihre Kinder sind; sie besorgen ihnen etwa Nahrung und spielen mit ihnen. Nach knapp einem Jahr werden die Jungtiere entwöhnt und erreichen die Geschlechtsreife mit fünf bis acht Jahren. Falls sie ihre Geburtsgruppe verlassen, was für fast alle Tiere aus Haremsgruppen und Männchen aus gemischten Gruppen der Fall ist, so geschieht das meist schon vor der Geschlechtsreife.

Das höchste bekannte Alter eines Pavians in Gefangenschaft betrug 45 Jahre, in freier Wildbahn dürfte die Lebenserwartung bei 30 Jahren liegen.

Hybridisierung

Paviane verschiedener Arten, die in der gleichen Region leben, sind oft untereinander fruchtbar. Häufig ist dies jedoch nur eine theoretische Möglichkeit: Das unterschiedliche Sozialgefüge verhindert zum Beispiel, dass ein männlicher Anubispavian einen weiblichen Mantelpavian begattet; seine Unfähigkeit, Harems zu bilden und zu kontrollieren, steht dem im Wege. Dagegen ist es umgekehrt schon beobachtet worden, dass männliche Mantelpaviane in eine Gruppe von Anubispavianen eindrangen, die ansässigen Männchen vertrieben und die Weibchen der fremden Art in ihre Harems zwangen. Die Nachkommen aus diesen Verbindungen sind wiederum unfähig, Harems zu kontrollieren und nehmen das Verhalten von Anubispavianen an.

Stammesgeschichte und Fossilbefund

Paviane werden innerhalb der Unterfamilie der Backentaschenaffen zum Tribus der Pavianartigen (Papionini) gezählt. Die Stammesgeschichtliche Entwicklung dieser Gruppe ist umstritten. Früher wurden die Backenfurchenpaviane (Mandrill und Drill), als nächste Verwandte der Paviane betrachtet und gelegentlich sogar in dieselbe Gattung gestellt. Jüngere, auf DNA-Vergleichen basierende Untersuchungen haben die vermuteten Verwandtschaftsverhältnisse in diesem Tribus umgekrempelt; der Dschelada wird heute als nächster Verwandter der Paviane gesehen. Das folgende Diagramm zeigt die Verwandtschaft innerhalb der Papionini gemäß DNA-Vergleich.

Pavianartige (Papionini)
|
|--Makaken (Macaca)
|--N. N.
     |
     |--N. N.
     |   |--Backenfurchenpaviane (Mandrillus)
     |   |--Weißlid-Mangaben (Cercocebus)
     |
     |--N. N.
         |--Schwarzmangaben (Lophocebus)
         |--N. N.
              |--Dschelada (Theropithecus)
              |--Paviane (Papio)

Es sind mehrere fossile Pavianarten bekannt, von denen die bekannteste den wissenschaftlichen Namen Papio ingens (manchmal auch Dinopithecus ingens) trägt. Das landläufig auch als „Riesenpavian“ bezeichnete Tier hatte vermutlich die Größe eines Gorillas und lebte in der erdgeschichtlichen Periode des Pleistozän vor etwa 1,7 Millionen Jahren im östlichen Afrika. Vermutlich ernährte sich Papio ingens von Blattwerk und vergleichbarer Pflanzennahrung.

 

Wikipedia

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