Steppenpavian (Papio
cynocephalus)
Die fünf Arten sind eng
miteinander verwandt. In Gebieten, wo mehrere Arten leben, kommt es auch zur
Fortpflanzung untereinander und zur Hybridisierung, das heißt zur
Nachkommenschaft von Eltern verschiedener Arten. Aus diesen Gründen werden alle
Arten manchmal lediglich als Unterarten betrachtet, und der Pavian als solcher
(Papio hamadryas) gilt als einzige Art seiner Gattung. Jüngere
Untersuchungen, zum Beispiel von Colin Groves aus dem Jahr 2001, sprechen
jedoch allen fünf den Artstatus zu. Die Beantwortung dieser Frage hängt auch
mit dem Artverständnis zusammen, da verschiedene Ansätze biologische Arten
entweder über die Fortpflanzungsfähigkeit (Biospezies) oder anhand äußerer
Merkmale (Morphospezies) definieren. Die fünf Arten sind in folgender Übersicht
angeführt:
Der ägyptische
Gott Thot in Paviangestalt, Statue im Pariser Louvre
Mantelpaviane galten im Alten
Ägypten als heilige Tiere. Der Gott Thot wurde manchmal in Paviangestalt
dargestellt. Thot war unter anderem der Gott der Wissenschaft und des Mondes,
Paviane wurden dementsprechend dargestellt wie sie Schreiberschüler
unterrichteten. Auch im ägyptischen Totenbuch werden sie erwähnt, sie sitzen am
Bug der Todesbarke und der Tote wendet sich an sie und bittet um Gerechtigkeit
für sich im Totenreich. Paviane genossen Schutz und wurden nach ihrem Tod sogar
mumifiziert.
Weitere paviangestaltige
Gottheiten waren Babi, der verantwortlich war für die sexuelle Fähigkeit im
Jenseits und als Pavian mit erigiertem Glied dargestellt wurde, und Hapi, der
als Beschützer der Lungen der Toten fungierte und als mumifizierter Mann mit
Kopf eines Pavians dargestellt wurde.
In der Mythologie der San spielen
Bärenpaviane eine Rolle. Legenden dieses Volkes erzählen, dass Paviane früher
Menschen gewesen seien, die als Strafe für ihre Bösartigkeit in Affen
verwandelt worden sind. Es gibt auch Felszeichnungen von Mischwesen aus
Pavianen und Menschen.
Heute sind Paviane oft in Zoos
und Naturparks zu sehen, vielfach werden sie bei Tierversuchen verwendet. Paviane
in freier Wildbahn haben kaum Scheu vor den Menschen, sie halten sich öfters in
der Nähe von Siedlungen auf und verwüsten Plantagen. Es gibt auch Berichte,
wonach sie in Dörfer eindringen und kleinere Haustiere reißen sollen. Gelegentlich
kommt es auch zu Attacken gegen Menschen, die zu Bisswunden zum Beispiel in der
Wade führen.
Aufgrund ihrer
Anpassungsfähigkeit und ihres großen Verbreitungsgebietes zählen sie zu den
weniger gefährdeten Primaten. Zwei der fünf Arten, der Mantelpavian und der
Guinea-Pavian, werden aufgrund des Verlustes ihres Lebensraumes von der International
Union for the Conservation of Nature als gering gefährdet eingestuft.
Wikipedia
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