Die Bartenwale
(Mysticeti) bilden eine der beiden Unterordnungen der Wale (Cetacea). Sie sind
in allen Meeren verbreitet. Benannt sind sie nach den „Barten“, Hornplatten im
Oberkiefer anstatt von Zähnen, die zum Filtern von Krill dienen.
Die
meisten Kolosse unter den Walen zählen zu den Bartenwalen. Während die Zahnwale
nur einen Großwal in ihren Reihen haben, den Pottwal, gehören zu den
Bartenwalen alle anderen Großwale, unter ihnen der Blauwal, das größte lebende
Tier der Erde. Alle Bartenwale sind größer als 6 m.
Kennzeichnend für die Gruppe sind
die dreiseitigen Hornplatten im Oberkiefer, die so genannten Barten.
Beiderseits stehen bis zu 400 Barten, die sehr dicht federartig gefasert sind.
Zähne besitzen Bartenwale nur als Embryos. Es sind aber fossile Bartenwale mit
Zähnen statt Barten bekannt. Bartenwale haben zwei Blaslöcher, welche eine
V-förmige Fontäne erzeugen.
Im
Gegensatz zu den Zahnwalen ernähren sich Bartenwale in der Hauptsache von
tierischem Plankton beziehungsweise kleineren Meerestieren wie zum Beispiel
Krill. Manche Arten fressen aber auch Fische. Der Wal nimmt dazu eine große
Menge Wasser auf, was bei den Furchenwalen durch einen extrem dehnbaren
Kehlsack erleichtert wird. Danach schließt er seinen Kiefer und drückt das
Wasser mit seiner Zunge durch die Barten nach außen. Die im Wasser enthaltenen
Kleintiere werden von den Barten wie durch einen Filter zurückgehalten und
können so vom Wal problemlos geschluckt werden.
Barte eines Wals
Barte eines Wals
Andere Weisen, wie die Barten
eingesetzt werden, sind das Schwimmen mit offenem Maul (beispielsweise
Glattwale) oder Filtern des Meeresbodens (Grauwal).
Bartenwale
kommen in allen Ozeanen vor. Alle Arten unternehmen jahreszeitliche
Wanderungen. Im Sommer halten sie sich zur Nahrungsaufnahme in kühlen Gewässern
der hohen Breiten auf und wandern im Herbst in wärmere Gewässer, wo sie sich
paaren und die Jungen gebären. Außerhalb der Nahrungsvorkommen fressen
Bartenwale wenig oder fasten monatelang. Der Grauwal geht sogar auf die längste
Wanderung aller Säugetiere.
Trotz
ihres beträchtlichen Gewichts sind Bartenwale in der Lage, vollständig aus dem
Wasser zu springen. Bekannt für ihr akrobatisches Verhalten sind die
Buckelwale, aber auch andere Bartenwale durchbrechen mit dem Körper die
Wasseroberfläche oder schlagen mit den Flossen lautstark darauf. Der Zweck
dieser Äußerungen ist nicht eindeutig geklärt.
Im
Gegensatz zu Zahnwalen ist für Bartenwale die Fähigkeit zur Echolokation nicht nachgewiesen.
Dagegen sind sie in der Lage, Töne im Infraschallbereich mit hoher Lautstärke
auszustoßen. Die Rufe der größten Wale sind über mehrere 100 Kilometer hörbar.
Einzigartig sind die Gesänge der Buckelwale, deren komplexe Folgen von Strophen
über die Jahre abgeändert werden und vermutlich der Balz dienen.
Ausgestorben
ist die Art Eobalaenoptera harrisoni. Das vollständige Skelett eines fossilen
Bartenwals aus dem Tertiär befindet sich im Museum für Natur und Umwelt Lübeck.
Man
unterteilt die Bartenwale für gewöhnlich in vier, manchmal auch drei Familien:
Wikipedia
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