Manolete
Manuel Laureano Rodríguez Sánchez, genannt „Manolete“, (* 4. Juli 1917 in Córdoba (Spanien); † 28. August
1947 in Linares, Spanien) war ein berühmter spanischer Stierkämpfer. Er war in
ganz Spanien bekannt für seinen Mut, den er gegen die Stiere (Toros)
aufbrachte.
In einer Vielzahl von Kämpfen
erlangte der Torero einen hohen Bekanntheitsgrad. Er starb 1947 im
Sanitätszimmer der Stierkampfarena von Linares, nachdem der Kampfstier Islero
ihn auf die Hörner genommen hatte. Die tatsächliche Todesursache war vermutlich
eine Bluttransfusion der falschen Blutgruppe. Seine letzten Worte waren „No
veo“ (dt. „Ich sehe nichts“).
Die Franco-Diktatur versuchte die
mit dem Tod Manoletes noch verstärkte Verehrung dieses Stierkämpfers in der
Bevölkerung für ihre Zwecke zu nutzen und stilisierte ihn zum Inbegriff des
spanischen Heldenmuts und der Aufopferungsbereitschaft der Spanier hoch.
Der Schauspieler und Oscar-Preisträger
Adrien Brody wird den legendären Torero in dem Film Manolete (2006) verkörpern.
Da befürchtet wird, der Film werde den Stierkampf verherrlichen, wird er
bereits vor dem Kinostart von Vertretern der Tierrechtsbewegung kritisiert.
Nach einer durch Armut und die
Folgen des spanischen Bürgerkrieges geprägten Kindheit und Jugend begann er
seine Laufbahn als Torero im Jahr 1959 und beendete sie offiziell 1979. Sein
Kampfstil wich vom bisherigen "klassischen" Schema ab, weil er auch
Sport- und Showelemente enthielt. Unter Puristen des Stierkampfes wird er
deshalb nicht als einer der begabtesten Matadoren angesehen, obwohl auch diese
ihm einen bisher nicht gezeigten Mut in der Arena bescheinigen. Heute gilt er
als "graue Eminenz" des Stierkampfes, wurde vielfach geehrt und ist
auch zwanzig Jahre nach dem Ende seiner Karriere in Spanien populär.
Er trat erstmals 1959 in Talavera
de la Reina als novillero (Jungstierkämpfer) auf und nahm 1960 in seiner
Heimatstadt Palma del Río erstmals an einem Stierkampf mit Pferden und Picadores
teil. Nach 203 Auftritten als novillero absolvierte er am 25. Mai 1963
in Córdoba seine Alternativa und wurde zum Matador. 1971 beendete er seine
Karriere, kehrte aber von 1979 bis 1981 sporadisch in die Arena zurück. Zuletzt
absolvierte er 2000 zwei Corridas, bevor er seinen endgültigen Rücktritt
erklärte.
2002 wurde er von der Stadt
Córdoba zum fünften Kalifen des Stierkampfes ernannt, einem Ehrentitel,
der zuvor nur vier Toreros, darunter Manolete, verliehen wurde.
Luis Miguel Dominguín gilt als
einer der besten und beliebtesten Matadore der 1940er und 1950er. Er gab sein
Debüt als Torero (novillero) mit zwölf Jahren in der Stierkampfarena Campo
Pequeno in Lissabon. Seine Alternativa, die Erhebung in den Rang eines „Matador
de Toros“, war am 2. August
1944 in A Coruña unter Domingo Ortega. Offenbar hatte er aber bereits zuvor im Alter von fünfzehn Jahren einen
regulären Stierkampf (nicht mit Jungstieren) in Bogotá bestritten. Am 28.
August 1947 gehörte er zum Aufgebot des Stierkampfes in Linares, in dem der
Torero Manolete getötet wurde.
Seine Rivalität in der Arena mit
seinem Schwager Antonio Ordóñez wurde von Hemingway in Gefährlicher Sommer
festgehalten. Hemingway und Dominguín lernten sich 1953 auf Dominguíns Finca
bei Cuenca kennen und trafen sich auch später mehrmals.
Er kehrte 1971 nochmals in die
Arena zurück und beendete 1973 offiziell seine Stierkampfkarriere.
Dominguín heiratete 1955 die
italienische Schauspielerin Lucia Bosé. Sie hatten sich in demselben Jahr
kennengelernt, als Bosè zu den Dreharbeiten des Films Muerte de un ciclista
von Juan Antonio Bardem nach Spanien gekommen war. Gemeinsam hatten sie drei
Kinder, den bekannten Sänger Miguel Bosé, Lucía, heute Geschäftsfrau, und
Paola, die Fotomodell wurde und heute mit ihrer Mutter ein Engel-Museum in Turégano,
Segovia leitet. 1968 trennten sich Dominguín und Bosé. Dominguín heiratet 1987
erneut, diesmal Rosario Primo de Rivera, Nichte von General Miguel Primo de
Rivera.
Dominguín galt – auch während des
Franquismus – als Sympathisant des Sozialismus und war unter anderem mit Pablo
Picasso befreundet. Während seiner aktiven Zeit nahm er außerhalb der
Stierkampfsaison an Jadggesellschaften Francos teil. Er war als Verführer
bekannt und soll unter anderem Affären mit Ava Gardner, María Félix, Lana
Turner, Rita Hayworth und Lauren Bacall gehabt haben.
Er wird neben anderen in Jorge
Semprúns Roman Zwanzig Jahre und ein Tag über die postfranquistische
Gesellschaft der 1950er Jahre porträtiert.
Joselito und Juan
Belmonte
José Gómez Ortega (* 1895 in Gelves bei Sevilla, † 1920 in
Talavera de la Reina) war ein spanischer Stierkämpfer.
Ortega erlangte unter dem Namen Joselito
Berühmtheit. Joselito, Sohn des Matadors Fernando Gómez und der
Tänzerin Gabriela Ortega und Bruder Rafael Gómez Ortegas,
ebenfalls ein berühmter Matador, zählt selbst, nicht zuletzt aufgrund
familiärer Tradition, zu den bedeutendsten Toreros des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Glaubt man den Ausführungen Ernest Hemingways in seinem Buch Tod am Nachmittag,
so gibt es nicht wenige, die sogar behaupten, er sei der beste Stierkämpfer
aller Zeiten gewesen. Wieder andere behaupten dasselbe von Juan Belmonte. Unbestritten
ist, dass er zusammen mit seinem großen Rivalen, eben jenem Juan Belmonte, das Goldene
Zeitalter des Stierkampfes nachhaltig geprägt hat.
Schon in jungen Jahren ist José
Gómez Ortega begeistert vom Beruf, den sein großer Bruder Rafael ausübt. Dieser
ist Matador, ein sehr angesehener noch dazu. Der junge José begleitet seinen
Bruder gelegentlich zu dessen corridas und schon sehr bald steht für ihn fest,
dass auch seine Zukunft im Töten von Stieren liegen soll. Schon im Jahre 1908,
am 13. Juni, bestreitet der damals 12-jährige seinen ersten Stierkampf in Jerez
de la Frontera. Sein Talent wird schon früh bemerkt und so beehrt dieser
hoffnungsvolle Novillero, den sie Joselito nennen, bald die
verschiedenen Arenen seines Heimatlandes in schöner Regelmäßigkeit. Da scheint
seine Alternativa, die offizielle Ernennung eines Novilleros zum Matador,
nur noch eine Frage der Zeit. Am 28. September des Jahres 1912 in der Arena Real
Maestranza zu Sevilla ist es dann soweit, sein Bruder Rafael persönlich
erhebt ihn im traditionellen Zeremoniell in den Stand der Matadoren. Damit
macht man ihn zum jünsten Matador aller Zeiten, denn an diesem Tag ist Joselito
gerade mal 17 Jahre alt. Eine solche Ernennung zum Matador muss nach den
Statuten des Stierkampfes noch im Rahmen einer feierlichen corrida in Madrid
anerkannt werden, dies geschieht nur wenige Tage später, am 1. Oktober 1912.
Joselito ist ein Perfektionist, akribisch feilt er
an seiner Technik, Eleganz und Erscheinung. Auch seine Cuadrilla,
sozusagen seine Mannschaft mit der er den Stierkampf bestreitet, traditionell
bestehend aus Picadores und Banderilleros, muss höchsten
qualitativen Ansprüchen genügen. Um gut arbeiten zu können, muss auch der Stier
gut sein, schlechte Picadores aber neigen dazu, den Stier durch
unvorsichtiges picen unbrauchbar zu machen. Um also stets mit brauchbaren Tieren
arbeiten zu können ist Joselito von dem Ehrgeiz getrieben, auch stets
die bestmögliche der verfügbaren Cuadrillas aufzustellen. Joselitos
Regentschaft an der Spitze der Matadorengilde, die ihn im Übrigen auch
regelmäßig nach Mexico führt, wo der Stierkampf ja ebenfalls enorm hoch im Kurs
steht, ist allerdings nicht von langer Dauer. Am 16. May 1920, bei einer corrida
in Talavera de la Reina, erwischt der Stier Bailador den erst
25jährigen Joselito so unglücklich mit dem Horn, dass die cornada
(durch das Horn hervorgerufene tiefe Stichverletzung), die er sich vor den
Augen des schockierten Publikums und seines Bruders Rafael, der an diesem Abend
auch kämpfen sollte, zuzieht, ihn kurz darauf auch tötet. Kurioserweise war Joselito
für diese corrida zunächst gar nicht als teilnehmender Matador gemeldet
und wurde erst nachträglich, auf seinen persönlichen Wunsch hin, in das
Programm aufgenommen.
Der kollektiven Erinnerung
spanischer Stierkampfkultur und ihrer passionierten Verfolger wird Joselito
dennoch, auch über seinen tragischen Tod hinaus, als Prototyp eines klassischen
Stierkämpfers, mutig und elegant, erhalten bleiben.
Cristina Sánchez de Pablos (* 20. Februar 1972 in Villaverda) ist eine ehemalige spanische Stierkämpferin. Sie
war eine der ersten weiblichen Stierkämpferinnen, und ist wohl die weltweit
bekannteste.
Sánchez genießt viel Ruhm,
besonders in Ländern wie Ecuador und Mexiko, aber auch in ihrer Heimat Spanien
ist sie eine anerkannte Stierkämpferin. Sie debutierte am 13. Februar 1993 in
Madrid, exakt eine Woche vor ihrem 21. Geburtstag.
Im Jahr 1999 trat sie zurück und
heiratete ein Jahr darauf (2000) den portugiesischen banderillero Alejandro
da Silva.
In einer hauptsächlich männlich
dominierten Sportart wie dem Stierkampf haben es Frauen recht schwer berühmt zu
werden. Cristina Sánchez schaffte es jedoch trotzdem zu Ruhm, Anerkennung sowie
Popularität, was für einen Torero wohl das wichtigste in seiner Berufskarriere
ist. Zudem steht der Name Cristina Sánchez als Beispiel für den spanischen Feminismus.
Wikipedia
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http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=El_Cordob%C3%A9s&action=history
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Luis_Miguel_Domingu%C3%ADn&action=history
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Joselito&action=history
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