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Hauskatze

 

 

Kastration

Im Allgemeinen werden sowohl Männchen als auch Weibchen kastriert. Durch die Kastration, besonders wenn sie noch vor der Geschlechtsreife erfolgt, wird beim Männchen der Markierungsdrang fast ganz unterbunden. Junge Kater haben nicht mehr das Bedürfnis, sich aus dem Revier der Mutter zu entfernen und neigen weniger zum Herumstreunen. Außerdem zeigen sie sich anderen Männchen gegenüber weniger aggressiv. Bei den Weibchen wird verhindert, dass sie rollig werden. Eine gesunde Katze kann zwei- bis dreimal pro Jahr werfen (frei lebende Katzen meist nur einmal) und ein Wurf besteht im Durchschnitt aus zwei bis drei Kätzchen, seltener aber auch bis fünf oder mehr. Da oftmals zwei Geschwister als Kätzchen zu einem Halter vermittelt werden, ist es wichtig zu wissen, dass sich eine Katze auch von ihrem Bruder (oder anderen männlichen Verwandten) decken lässt. Die Kastration einer Katze sollte vorgenommen werden, sobald Anzeichen der ersten Rolligkeit festgestellt werden (zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat, in seltenen Fällen schon früher). Bei Weibchen gestaltet sich der Eingriff komplizierter als beim Männchen, da die Eierstöcke aus der Bauchhöhle entfernt werden müssen. Nach weit verbreiteter Ansicht stellt die Kastration der frei lebenden Katzen eine wichtige Grundlage für den Tierschutz und besonders den Katzenschutz dar, weil nur so unnötiges Leid durch eine große Anzahl unversorgter Katzen verhindert werden könne. Eine Alternative zur Kastration stellt die Sterilisation dar, bei der nur die Samen-, bzw. Eileiter durchtrennt werden. Dieser Eingriff hat keinen Einfluss auf das Wesen des Tieres, verhindert aber ungewollte Fortpflanzung.

Erkrankungen

siehe auch Kategorie:Katzenkrankheit

Die am häufigsten beobachteten Katzenkrankheiten sind Infektionserkrankungen. Jungtiere sind für Herpesinfektionen der Atemwege (Katzenschnupfen) und Parvovirusinfektionen (Katzenseuche) höchst empfindlich. Bei ausgewachsenen Tieren stellen die Infektionen mit dem FeLV-, dem FIV- und dem FIP-Virus ein ernstes Problem dar. Ihre Rolle als Überträger der Tollwut hat die Katze durch Impfungen zum großen Teil verloren. Die normale Körpertemperatur von Katzen beträgt 38,5°C.

Daneben sind Katzen sehr empfänglich für Parasiten. Hier werden am häufigsten Infektionen mit Endoparasiten wie Spul- und Bandwürmern sowie Ektoparasiten wie Flöhen und Milben beobachtet.

Chronische Niereninsuffizienz (CNI): CNI ist ein irreversibles Versagen der Nierenfunktion. Die meisten Katzen, die an CNI erkranken, bekommen diese Krankheit aufgrund des Alterungsprozesses (ca. 30 % aller Katzen über 15 Jahre erkranken an CNI). CNI kommt jedoch auch bei jüngeren Katzen vor, wobei diese meist aus genetischen Gründe von dieser Krankheit betroffen sind. Auch Infektionen wie z. B. chronische Zahnentzündungen können zu CNI führen. Endokrine Erkrankungen, die auftreten können, sind vor allem Diabetes mellitus und Schilddrüsenüberfunktion.

Die häufigste Tumorerkrankung ist das maligne Lymphom. Fibrosarkome können vor allem als Impfreaktion auftreten.

Das Spektrum der beschriebenen Katzenerkrankungen ist überaus reichhaltig und in seiner Vielfalt mit Erkrankungen des Menschen durchaus vergleichbar. Ausgesprochen häufige Katzenkrankheiten neben den bereits erwähnten sind FORL (neck lesions), Hyperthyreose, FLUTD (feline lower urinary tract disease), hypertrophe/restriktive/dilatative Kardiomyopathie, Asthma, eosinophiles Granulom und der Schwanzabriss.

Im Februar 2006 hat man erstmals in Deutschland eine Katze gefunden, die an der Vogelgrippe gestorben ist. Es ist schon länger bekannt, dass Katzen und andere Katzenartige (wie z.B. Tiger) an der Vogelgrippe erkranken können. Auch die Ansteckung von Katze zu Katze ist dokumentiert. Die Ansteckung von Menschen durch Katzen konnte allerdings bisher nicht beobachtet werden.

Katzen als Krankheitsüberträger

Wie alle Haustiere können Katzen eine Reihe von Krankheiten (Zoonosen) auf den Menschen übertragen. Die gefährlichsten Krankheiten sind die Toxoplasmose und die Tollwut.

Neben anderen Infektionswegen kann sich der Mensch mit der Toxoplasmose durch Katzenkot infizieren, wenn der den Erreger Toxoplasma gondii enthält. Schwangere Frauen sind besonders gefährdet; wenn die Erstinfektion im zweiten Drittel einer Schwangerschaft erfolgt, kann der Embryo im Mutterleib geschädigt werden oder sterben. Nach einer Infektion besteht lebenslange Immunität; daher ist nur eine erstmals auftretende Infektion während der Schwangerschaft gefährlich.

Die Tollwut wird durch Bisse, Kratzer oder durch Kontakt mit den unverletzten Schleimhäuten auf den Menschen übertragen. Übertragung durch Bisse und Kratzer geschieht besonders leicht, da an Tollwut erkrankte Tiere oft ein sehr aggressives Verhalten zeigen. Die Tollwut verläuft beim ungeimpften Menschen immer tödlich und stellt eine ernste Gefahr für Katzenhalter und ihre Umgebung dar. Daher ist trotz rückläufiger Anzahl der Tollwutfälle eine regelmäßige Impfung der Katze gegen Tollwut äußerst wichtig und bei Auslandsreisen mit dem Tier meist auch vorgeschrieben. Bei reinen Hauskatzen wird hingegen von der Tollwutimpfung abgeraten, da keine Ansteckung des Tieres möglich ist und die Impfung in seltenen Fällen zu einer Tumorbildung führen kann (sog. vakzineinduziertes Fibrosarkom).

Durch Katzenbisse besteht auch die Möglichkeit der Übertragung von Pockenviren auf den Menschen. Besonders gefährdet für eine Infektion mit Katzenpocken sind Menschen, deren Immunsystem den Virenangriff wegen einer hochdosierten Kortisonbehandlung oder einer Immunschwäche nicht abwehren kann. Durch Kratzer kann außerdem die zumeist harmlos verlaufende Katzenkratzkrankheit übertragen werden.

Es können auch einige Hautkrankheiten (pilzbedingte Zoonosen) von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit einem befallenen Tier oder dessen Schuppen an. Die Scherpilzflechte befällt z. B. Haare, Haut und Nägel.

Wie bei allen Haustieren besteht auch die Gefahr der Übertragung von Parasiten, wie zum Beispiel von Hakenwürmern, Spulwürmern oder Bandwürmern. Normalerweise werden sie durch direkten oder indirekten Kontakt mit infiziertem Kot übertragen.

Siehe auch: Heimtier

Probleme auf Bauernhöfen

Die Katze ist ein Tier, das sich – verglichen mit anderen Säugetieren – äußerst schnell vermehrt: Eine Katze wirft im Jahr bis zu dreimal Junge. Ein Wurf besteht im Durchschnitt aus vier Jungtieren. Katzen werden etwa im Alter von sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. In nur fünf Jahren könnte ein einziges Katzenpärchen so theoretisch mehrere tausend Nachkommen haben – vorausgesetzt, alle Jungtiere überleben und zeugen ihrerseits Nachkommen. Viele Katzen sterben allerdings früh durch Krankheiten. Die gleichwohl rasche Vermehrung führt oft zu Inzucht auf Bauernhöfen, deren nachteilige genetische Folgen Herzschwäche, Anfälligkeit für Krankheiten und Lebensverkürzung bei der Nachkommenschaft sind.

Ohne zusätzliches Füttern des Bauern fängt eine Katze pro Tag ca. acht bis zwölf Mäuse. Durch Kastration, gute Fütterung und Pflege werden Katzen nicht zu schlechteren Mäusejägern. Da der Jagdinstinkt der Katze auf sich bewegende Beute fixiert ist, fängt sie Mäuse nicht allein, um satt zu werden, und geht auch mit vollem Magen auf die Jagd. Satte Katzen sind sogar bessere Jäger als hungrige Katzen: Die Jagd ist eine körperliche und konzentrative Höchstleistung, die enorme Mengen an Energie erfordert.

Rechtliches

Hauptartikel: Rechtliche Aspekte der Hauskatzenhaltung

Hauskatzen gehören neben Haushunde zu den am meisten verbreitesten Heimtieren der Welt. Damit sind sie auch Gegenstand der Rechtsprechung. Viele Aspekte, welche die Hauskatze betreffen wie z.B. die Katzenhaltung, -zucht oder die Stellung der Katze in der Natur sind Gegenstand von Gesetzestexten.

Tierschutzgesetze regeln z.B. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz seit längerem den generellen Schutz der Tiere und somit auch der Hauskatze während z. B. das Bundesjagdgesetz den Umgang mit streunenden und wildernden Katzen regelt.

Zucht

 

Weiße Katze mit zwei verschiedenen Augenfarben

Weiße Katze mit zwei verschiedenen Augenfarben

Bis ins 19. Jahrhundert hinein beschrieben „westliche“ Naturbeobachter der Hauskatze nur negative Eigenschaften wie diebisch, lieblos und hinterlistig zu. Edelkatzen hingegen wurden wegen ihrer Sanftmütigkeit gelobt. Buffon (1707–1788) fand beispielsweise wenig Gutes an der normalen Hauskatze, gab aber Tipps für die Zucht von Kartäuser, Perser und Angorakatzen. Daher gelten auch heute noch Rassekatzen als anhänglicher, häuslicher, ruhiger und intelligenter als Hauskatzen, was sich aber bei näherer Betrachtung als unzutreffend erwiesen hat. Hauskatzen kommen in allen Farbkombinationen, Augenfarben und in allen Felllängen vor. Rassekatzen sind Generationen lang auf ein bestimmtes Aussehen, Fellmuster und Verhalten hin selektiert worden.

Züchtung

Die Katzenzucht erfordert Geduld und gute Tierkenntnisse wie auch solide Kenntnisse der Vererbungslehre, wobei die Eigenwilligkeit und das Einzelgängertum von Katzen systematischen Zuchtversuchen entgegensteht. Um gesunde schöne Tiere zu erhalten, dürfen ihre Eltern keine vererbbaren Gesundheits- oder Schönheitsfehler haben. Die Zucht mit Katzen, welche erhebliche gesundheitliche Defekte vererben, stellt in Deutschland einen Verstoß gegen § 11b TSchG dar. (Im Gutachten Katzen-Qualzucht mussten viele Punkte gestrichen werden. Was Qualzucht ist oder nicht ist zur Zeit nicht definierbar.) Die meisten Vereine oder Verbände lassen nur „standardgemäße“ Katzen zur Zucht zu, welche auf einer Ausstellung in der offenen Klasse mindestens einmal die Formnote „vorzüglich“ erhalten haben.

Die Rassestandards werden durch internationalen Dachverbände wie FIFe, WCF, GCCF, CFA, TICA, denen nationale Zuchtvereine angeschlossen sind, verbindlich festgelegt, können sich aber je nach Dachverband geringfügig unterscheiden.

Die Katzenzucht hat und bringt immer wieder eine ganze Reihe von Katzenrassen hervor. Diese neuen Rassen sind dann bei den unterschiedlichen Dachverbänden zugelassen – oder auch nicht. Vorreiter bei der „Neuzulassung“ sind meist die amerikanischen Verbände wie TICA und die CFF, weniger die konservativeren Europäer.

Manche Perserkatzen mit ihrer deformierten Nasen- und Mundpartie haben z. B. oft Atemprobleme, schnarchen und haben Mühe, ihr Fressen aufzunehmen. Außerdem sind durch die platte Nase die Tränenkanäle abgedrückt, sodass ihre Augen ständig tränen. Daneben stellt die erbliche zystische Nierenerkrankung (polycystic kidney disease, PKD) bei dieser Rasse ein ernstes Problem dar. Bei der Maine Coon tritt in den sogenannten Showlinien häufig HD auf.

Siehe auch: Liste der Katzenrassen

Genetik der Fellfarben

 

Kartäuserkatze

Kartäuserkatze

 

„Glückskatze“ mit schwarzen und roten Flecken auf weißem Grund

„Glückskatze“ mit schwarzen und roten Flecken auf weißem Grund

Alle Fellfarben der Katze beruhen auf zwei Farbstoffen: Eumelanin (Schwarz) und Phäomelanin (Rot). In der Streifenzeichnung der wilden Vorfahren kommen beide Farbstoffe vor.

Das Fellmuster der Katzen wird durch das Tabby-Gen bestimmt. Jede Katze hat die Veranlagung zu einer der typischen Fellmusterungen: getigert, gestromt, getupft oder getickt. Auch die einfarbige Katze wie die blaue Kartäuser hat eine solche Veranlagung, die aber von dem Non-Agouti-Gen (Abk. aa) maskiert wird.

Schwarze Katzen haben eine Mutation des Agoutilocus, durch die das Phäomelanin vollständig durch Eumelanin verdrängt wird, so daß die Fellzeichnung nicht mehr sichtbar ist. Roten Katzen fehlt jegliches Eumelanin. Da das Nonagoutigen bewirkt, daß Eumelanin am ganzen Körper das Phäomelanin verdrängt, hat es keine Auswirkung auf die Fellzeichnung roter Katzen, bei denen das Tabby-Muster immer zu sehen ist.

Beide Farben können durch andere Gene aufgehellt werden. So wird die Farbe Schwarz (black) durch eine Mutation des Braun-Locus zu schokolade (chocolate) und die Zimtfarbe (cinnamon) aufgehellt. Durch das Verdünnungsgen (maltese dilution, Abk. dd) verwandelt sich schwarz in blau (blue, die Farbe der Kartäuserkatze), chocolate in lilac (oder lavendel oder frost), cinnamon zu fawn und rot (orange) zu creme (cream). 1974 wurde ein weiteres Verdünnungsgen entdeckt, der Verdünnungs-Modifikator (Dilution modifier, Abk. Dm). Dieser verändert die Farben Blau, Lila und Fawn zu Caramel und Creme zu Apricot.

Weiße oder gescheckte Katzen entstehen dadurch, daß der Haut die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) fehlen, sind also ganz oder teilweise leuzististisch. Weiße Katzen sind häufig taub.

 

 

 

Wikipedia

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