Mounted Games („Spiele zu
Pferde“) sind ein Mannschafts-Reitsport, der in Indien entstand, um
Reitersoldaten in Friedenszeiten fit zu halten. Die englischen Kolonialherren
standardisierten die Spielgeräte und entwickelten ein Regelwerk, nach dem heute
weltweit Turniere abgehalten werden. Mit Ausnahme von Deutschland, wo auch
Pferde (über 1,48 m Stockmaß) zugelassen sind, werden Mounted Games
ausschließlich auf Ponys geritten.
In Großbritannien gehören Mounted
Games seit langer Zeit zum festen Bestandteil der Reiterei. So ist es nicht
verwunderlich, dass sich mit einer Ausnahme nur Teams von der Insel bei
Weltmeisterschaften in die Siegerliste eintragen konnten.
Mounted Games sind ein Sport, bei
dem reiterliche und athletische Fähigkeiten gleichermaßen gefordert sind. Neben
Schnelligkeit, Mut und Geschicklichkeit ist auch Teamfähigkeit gefragt. Obwohl
ursprünglich ein reiner Mannschaftssport, werden heute auch Einzel- und
Paarwettbewerbe durchgeführt.
Ein Mounted Games- Team besteht
aus fünf Reitern mit ihren Ponys, wobei pro Spiel immer nur vier Reiter
hintereinander zum Einsatz kommen. So hat der Trainer die Möglichkeit, die für
das jeweilige Spiel am besten geeigneten Teammitglieder einzusetzen. Wie bei
Staffelrennen in der Leichtahletik spielen immer mehrere Teams direkt gegeneinander,
wobei zwischen den 54m auseinander liegenden Start- und Wechsellinien von jedem
Reiter bestimmte Aufgaben (Spiele) zu bewältigen sind. Die Spiele werden ihren
Hauptanforderungen gemäß in drei Kategorien eingeteilt: Tempo-, Technik- und
die spektakulären Aufspringspiele. Werden Fehler gemacht, müssen diese zunächst
korrigiert werden, bevor das Rennen fortgesetzt werden darf. Dadurch können
sich schnell Veränderungen in der Reihenfolge ergeben. Hat der Startreiter
seine Aufgabe erfüllt, übergibt er meist ein Spielgerät an den folgenden
Reiter, der die Aufgabe in gleicher Weise erfüllt. Der letzte Reiter ist mit
einem Kappenband gekennzeichnet und bestimmt beim Überqueren der Ziellinie die
Position seines Teams.
Auf Turnieren finden in der Regel
zwei Qualifikationsläufe mit jeweils 6-8 Spielen statt. Die erfolgreichsten
Mannschaften kämpfen anschließend im A- Finale mit meist 10 Spielen um den
Turniersieg, die anderen Teams treten im B-, C- oder D-Finale gegeneinander an.
Der Umbau des Parcours für die insgesamt 24 verschiedenen Spiele erfolgt durch
die sogenannte Arena-Party. Ein Hauptschiedsrichter und fünf Linienrichter
überwachen die Einhaltung der Regeln, zu denen ganz wesentlich das anständige
Verhalten dem Pony gegenüber gehört. Sporen und Gerte sind bei den Mounted
Games verboten.
1990 wurden die Mounted Games
erstmalig in Deutschland geritten, heute streiten rund 40 Teams deutschlandweit
um Ranglistenpunkte. Höhepunkt und Abschluss der Saison ist das Deutsche
Championat, für das sich die besten 18 Teams der Rangliste qualifizieren.
Polo ist eine Mannschaftssportart
zu Pferd, die viel Ähnlichkeit zum Hockey aufweist. Die Spieler versuchen mittels
des sogenannten Stick , einer Art verlängerter Hockeyschläger, einen Ball vom
Pferd aus ins gegnerische Tor zu treiben.
Polocrosse ist eine Kombination
aus Polo und Lacrosse, welches zu Pferde gespielt wird.
Beim Ringreiten muss mit einem
Speer (manchmal auch ein kleiner Stecher, den man wie eine Pistole in der Hand
hält) ein kleiner Ring im Galopp getroffen werden. Der Ring hängt an einem als
Galgen bezeichneten Gestell, unter dem man im Galopp hindurchreiten muss.
Das Rolandreiten ist ein dem
Ringreiten ähnlicher Pferdesport, bei dem eine menschenähnliche Holzfigur,
beziehungsweise dessen Holzschild, getroffen werden muss.
Es gibt ein breites Angebot von
Vereinen und Reitschulen, die es auch Anfängern ohne jegliche Erfahrung und
ohne eigenes Pferd ermöglichen ihre ersten Erfahrungen im Umgang mit dem Pferd
zu sammeln. Bei der Auswahl einer Reitschule sollte besonders auf die
Gesundheit der Schultiere geachtet werden. So sollte die Ständerhaltung schon
lange durch große, geräumige und vorallem helle Boxenhaltung (nach möglichkeit
auch mit einem Fenster nach draußen) abgelöst worden sein. Ebenfalls sollten
alle Schulpferde einen täglichen Weidegang erhalten und regelmäßig in Beritt
gehen, um Fehlverhalten aus schließen zu können. Das Sattelzeug, also der Sattel,
die Trense (oder auch Zaumzeug bzw. Gebiss) müssen für jedes Pferd vorliegen
und passen. Demnach darf kein Satteldruck am Rücken der Pferde auftreten. Um
dies weiterhin zu verhindern, sollte der oder die Reitlehrerin vor der Stunde
bei jedem Pferd die Lage des Sattelzeugs überprüfen. Bei jedem gut geführten
Stall darf es außerdem nicht vorkommen, dass ein Pferd, dass aus medizinischer
Sicht krank ist, weiter im Unterricht laufen muss. Deutliche Zeichen auf
Krankheiten sind zum Beispiel hierbei: stumpfes Fell, glasige oder trübe Augen
und Desinteresse. In besseren Ställen werden neben dem "normalen"
Reitunterricht auch regelmäßige Theoriestunden angeboten, bei denen man viel
über Pferdehaltung und -pflege lernt. Neben den gesundheitlichen Aspekten, ist
auch auf die reiterlichen Vorlieben des Reitschülers zu achten.
Es gibt noch viele weitere
Punkte, die man beachten sollte bei der Auswahl eines Stalles, dies ist nur
eine Auswahl.
Daneben besteht die Möglichkeit
das Reiten in einem Reiterurlaub zu erlernen. Dieser Reiterurlaub kann sich
neben den Anfängern durchaus auch an sehr fortgeschrittene Reiter wenden, die
neue Reitweisen erlernen, oder auch einfach einmal eine Weile auf anderen
Pferden reiten wollen. Auch hierbei gelten die Auswahlkriterien zu der Wahl
eines geeigngeten Stalles, ähnlich wie bei dem eines Reitstalles für reinen
Reitunterricht.
Im Reitsport gibt es folgende
Alterklassen:
Fahrsport:
Dressurfahren mit dem Einspänner
Fahrsport bezeichnet im weitesten
Sinne das Fahren mit Pferdefuhrwerken als Sport und zu Hobbyzwecken (Freizeitfahren).
Die sportlichen Einzeldisziplinen
sind die Dressur, der Marathon, das Hindernisfahren sowie das Geländefahren. Zur
Technik und Fahrlehre siehe Fahren (Pferd). Zu den Kombinationen von Wagen,
Kutschen und Pferden siehe Anspannung.
Bodenarbeit auch
zur Show: Friesenhengst am langen Zügel
Das Arbeiten des Pferdes vom
Boden aus, das heißt ohne zu Reiten. Bodenarbeit ist dabei der Oberbegriff, dem
unterzuordnen sind beispielsweise Longenarbeit, Zirkuslektionen, Freiarbeit,
reines Dominanztraining - wie es im Join Up praktiziert wird - und die
Handarbeit.
Handarbeit im engeren Sinne der klassischen
Reitkunst ist eine Technik, bei der ein Pferdeführer ein Pferd führt und dabei
hinter oder schräg hinter dem Pferd mitgeht. Dabei ist die Arbeit an einem
langen Zügel genauso möglich wie die Arbeit mit einer Doppellonge. Bei der
Arbeit am langen Zügel steht der Pferdeführer seitlich neben dem Pferd. Arbeit
am einfachen Zügel mit dem Pferd wird insbesondere im iberischen Raum
praktiziert. Das Pferd kann dabei praktisch alle Lektionen bis zur hohen Schule
erlernen und ausführen. Lektionen können so erst an der Hand erarbeitet werden,
ohne das für das Pferd störende Reitergewicht. Ist der Bewegungsablauf und das
Bewegungsmuster gefestigt, lassen sich so die Lektionen auf das Reiten
übertragen.
Bodenarbeit ausschließlich durch
Körpersprache, Stimme und Peitsche nennt man Freiheitsdressur. Ein
Meister dieser Disziplin war Fredy Knie sen. vom Zirkus Knie, Schweiz.
Freiarbeit setzt Stimme und Körpersprache ein. Das
Buch "Der Pferdeflüsterer" machte die Arbeit mit Körpersprache auch
unter Nichtreitern bekannt.
Auch beim Westernreiten und beim Freizeitreiten
wird die Bodenarbeit intensiv genutzt, zum einen um dem Pferd wie in der
klassischen Reitkunst gymnastizierende Übungen zunächst ohne Reitergewicht
näher zubringen, zum anderen aber um Geschicklichkeit und Gehorsam des Pferdes
zu trainieren. Dazu werden auch Hindernisse benutzt (Fässer, Balken, Wippe). Zur
effektiven Bodenarbeit wird ein Knotenhalfter verwendet, das im Gegensatz zum
Stallhalfter eine Kommunikation mit dem Pferd ermöglicht.
Siehe Tiergestützte Therapie.
Beim Behindertenreitsport
betreiben Behinderte aktiven Reitsport in allen Disziplinen bis zur Olympiade. (In
diesem Fall sind das die Paralympics, bei denen Behindertensport in
allen Disziplinen durchgeführt wird, die es gibt. Sie finden immer zwei Jahre
nach den Olympischen spielen in demselben Land statt.)
Bauer mit
Zweigespann und Einscharpflug beim Leistungspflügen
Leistungspflügen ist eine
Wiederbelebung jahrhundertealter Traditionen. Mit Pferden und (meist)
Einscharpflügen werden festgelegte Bereiche eines Stoppelackers (z. B. 10
× 40 m) gepflügt. Die Bewertung erfolgt neben dem Allgemeinbild des
gepflügten Ackers nach der Furchentiefe, Schnittfurche und Schlussfurche. Ebenso
wird die Handhabung der Pferde bewertet. Üblicherweise tritt neben dem Pflüger
ein Pferdeführer an, einige beherrschen neben dem Pflügen das gleichzeitige
Führen der Pferde.
Die Deutsche Reiterliche
Vereinigung ist der deutsche Dachverband für klassische Dressur- und
Springreiterei (Siehe auch: klassische Reitkunst) sowie für Vielseitigkeit und
Fahren. Der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN - Fédération Nationale)
gehörten am 1. Januar 2003 in Deutschland 7.330 Reit- und Fahrvereine an, die
über 761.294 Mitglieder verfügten. Die FN betreut damit nicht nur den
Turniersport sondern auch den Breitensport mit Pferden. Ferner befasst sich der
1905 gegründete Verband mit Fragen der Pferdezucht und Pferdehaltung, des Tier-
und Landschaftsschutzes, sowie mit gesetzlichen Regelungen, die den Pferdesport
betreffen, wie etwa Reitwegerechte. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)
ist der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI - Fédération Equestre
Internationale unterlegen, da zu der FEI die Bundes-, Landesvereine eines jeden
Landes gehören. Von der FEI werden zum Beispiel die Weltreiterspiele und
internationale Turniere mitorganisiert und überwacht.
Dachverband für die nationalen
Mounted Games- Aktivitäten. Assoziiertes Mitglied der FN, Mitglied der IMGA
(International Mounted Games Association)
Vornehmlich dem Breitensport mit
dem Pferd und Fragen der artgerechten Pferdehaltung verschrieben hat sich die
1973 gegründete Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland
(VFD). Ursprünglich aus einer Initiative gegen eine Anfang der siebziger Jahre
geplante starke Einschränkung des Reitrechts in Wald und Flur entstanden, stellt
die Lobbyarbeit für Reitrechte auch heute noch einen wichtigen Bestandteil der
Arbeit des VFD dar. Darüber hinaus bietet der VFD Ausbildungen etwa Bereich
Pferdekunde, Wander- und Geländereiten an und veranstaltet eigene Turniere und
Prüfungen.
Die Distanzreiter und Fahrer sind
im Verein der Distanzreiter und Fahrer Deutschlands organisiert.
Die 1978 gegründete erste
Westernreiter-Union Deutschland (EWU) wendet sich an Westernreiter. Die EWU
organisiert Turniere unter anderem in den Disziplinen: Reining, Cutting,
Working Cowhorse, Western Horsemanship, Trail, Western Pleasure und Western
Riding. Darüberhinaus bietet sie in den Bereichen Pferdekunde und Geländereiten
Prüfungen und Lehrgänge für interessierte Westernreiter ohne Turnierambitionen
an. Seit 1993 ist die EWU auf Bundesebene der FN angeschlossen.
Wikipedia