Japanmakak |
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Rotgesichtsmakak oder Japanmakak (Macaca fuscata) |
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Systematik
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Wissenschaftlicher
Name |
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Macaca
fuscata |
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(Blyth, 1875) |
Der Japanmakak, Schneeaffe
oder Rotgesichtsmakak (Macaca fuscata, jap. 日本猿 nihonsaru) gehört zu den weitgehend in Asien verbreiteten Makaken. Nur die
bekannten Berberaffen (Macaca sylvanus) Nordafrikas und Gibraltars
kommen außerhalb Asiens vor. Beide angesprochenen Arten sind für die Primatenforscher
seit Jahrzehnten sehr beliebte Studienobjekte und entsprechend groß ist das
Wissen über diese Tiere.
So leben die Japanmakaken als
nördlichste Affenart auf den japanischen Inseln mit einem Verbreitungsgebiet
vom subtropischen Tiefland bis hinauf in die Hochgebirgsgebiete der nördlichen
Inseln, wo sie von den besonders Sportbegeisterten als Kulisse der olympischen
Winterspiele in Nagano betrachtet werden konnten. In diesen alpenähnlichen
Massiven stellt das Klima besonders durch die strengen Winter ganz besondere
Ansprüche an die hier lebende Tierwelt. Mindesten vier Monate des Jahres, vom
Dezember bis in den späten März, liegt meterhoher Schnee und Temperaturen von
minus 25 °C sind keine Seltenheit. Entsprechend angepasst müssen auch die
Japanmakaken in diesen Gebieten sein.
Die etwa 15 Kilogramm schweren
Tiere fallen besonders durch ihr dichtes, meist helles Fell auf sowie durch das
komplett nackte rote Gesicht. Diesem Umstand verdanken sie auch ihren Namen
Rotgesichtsmakake. Die rote Färbung rührt von einem besonders dichten Blutgefäßgeflecht
und sorgt für eine gute Durchblutung des Gesichts mit warmem Blut.
Die Tiere leben in Horden von
meist 20 bis 30 Individuen, angeführt durch ein Alphamännchen. Eine soziale Rangordnung
ist besonders bei den Weibchen ausgeprägt und anders als bei vielen anderen
Arten bestimmen hier auch die Weibchen über ihre Partner, die regelmäßig
gewechselt werden. In diesen Gruppen wandern die Tiere durch ihren Lebensraum,
meist auf der Suche nach Nahrung, die aus Früchten und Blättern, aber auch aus
Baumrinde oder kleinen Tieren bestehen kann.
Regelmäßig hat ihre Wanderung
jedoch auch ein ganz anderes Ziel. Als vulkanreiches Gebiet kommen auf den
japanischen Inseln recht viele heiße Quellen und Teiche vor. Diese nutzen die
Makaken gern als Bademöglichkeit und verteidigen sie sogar gegen andere
Gruppen. Stundenlang können die Affen dieses heiße Bad genießen während die
Jungtiere ausgelassen planschen.
Neben diesem Badevergnügen gibt
es noch eine Eigenschaft, die die Wissenschaft fasziniert. Die Tiere sind, wie
alle Primaten, ausgesprochen intelligent und lernfähig. Ein Beispiel hierfür
ist das immer wieder zitierte "Kartoffelwaschen" der Tiere.
Der Hintergrund hierzu sieht wie
folgt aus: Auf der Insel Koshima hatten Forscher Süßkartoffeln auf den Strand
gestreut, um eine Gruppe von Affen aus dem Wald zu locken. Ein Weibchen dieser
Truppe namens Imo begann im Jahr 1953 relativ schnell, ihre Kartoffeln im
Wasser zu waschen und gab diese Erkenntnis an ihre Spielgefährten und
Nachkommen weiter. Auf diese Weise verbreitete sich das Kartoffelwaschen über
die ganze Gruppe. Irgendwann begannen die Tiere dann, ihre Kartoffeln nicht
mehr in Süß- sondern in Salzwasser zu waschen, sie hatten also das Salzen
erfunden.
Japanmakaken im
Jigokudani-Onsen in der Präfektur Nagano (Japan)
Für die Anhänger der New Age und Esoterikkultur
ging der Prozess noch weiter: Nachdem der 100. Affe das Waschen erlernt hatte,
sollen Affen anderer Inseln diese Erkenntnis telepathisch empfangen und
ebenfalls ausgeführt haben. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine Urban
legend. [1] [1][2][3]
Die Makaken auf der 30 ha großen
Insel Koshima stehen seit 1948 unter ständiger wissenschaftlicher Beobachtung. Eine
Anfütterung erfolgt nur selten. Im Lauf der Zeit lernten die Tiere schwimmen
und tauchen. Sie holten sich aus dem Meer auch Tang als Nahrung. 1979 begannen
sie, auch rohen Fisch zu essen, nachdem ein Affe einen Fisch von einem Fischer
entwendet hatte und so auf den Geschmack gekommen war.
Ein anderes Beispiel für Lernen
und Traditionsbildung ist das Schneeball-Rollen, das vor allem als Spiel bei
Jungtieren beobachtet wird. 1979 wurde erstmals beobachtet, dass ein
Makaken-Weibchen mit Steinen spielte - ähnlich wie Kinder mit Bauklötzen. 1983
war dieses Spiel mit Steinen bereits über die halbe Gruppe verbreitet.
Wikipedia
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Japanmakak&action=history