Berberaffe |
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Systematik |
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Wissenschaftlicher Name |
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Macaca
sylvanus |
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(Linnaeus,
1758) |
Der Berberaffe, auch Magot
genannt, (Macaca sylvanus) ist eine Makakengattung aus der Familie der
Meerkatzenverwandten. Er ist vor allem dafür bekannt, dass er - wenn man vom
Menschen absieht - die einzige freilebende Primatenart Europas ist.
Auf Gibraltar leben heute um die 240 Tiere, die als Touristenattraktion von der
Regierung gepflegt werden. In Nordafrika gibt es noch an die 10.000 Tiere, der
Bestand geht aber aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraumes stark zurück. In
Libyen und Ägypten sind sie schon um 1800 ausgerottet worden, heute leben rund
70 % aller Berberaffen in Marokko. Die IUCN listet sie als gefährdet.
Berberaffen sind schwanzlose
Primaten. Ihr Gesicht ist dunkelrosa gefärbt und besitzt große Backentaschen
und lange Eckzähne. Der etwa 75 Zentimeter lange und 50 Zentimeter hohe Makak
mit einem Gewicht von rund 15 Kilogramm hat ein rötlich-olivefarbenes Fell,
schlanke Gliedmaßen und einen dichten Backenbart, der das runzelige Gesicht
umrandet. Die Männchen sind erheblich größer und haben eine ausgeprägtere
Mund-Nasen-Partie sowie längere Eckzähne als die Weibchen. Ein ausgewachsenes
Männchen wiegt rund 16 bis 18 Kilogramm, ein ausgewachsenes Weibchen rund 12
bis 14 Kilogramm. Weibchen haben eine Brunftschwellung am Gesäß, die in der
Paarungszeit im Herbst/Winter stark anschwillt und die Paarungsbereitschaft
anzeigt.
Berberaffen leben als einzige
Makakenart nicht in Asien, sondern in den Atlasregionen Marokkos und Algeriens,
sowie auf Gibraltar. Die Frage, ob die dortigen Tiere eingeführt wurden oder
den Überrest einer einst in Spanien verbreiteten Population darstellen, ist bis
heute nicht zweifelsfrei beantwortet. Diese Tiere leben in höhergelegenen
Eichen- und Zedernwäldern und kommen auch mit zerklüftetem Terrain zurecht.
Berberaffen können gut klettern,
verbringen aber einen Gutteil des Tages auf dem Boden. Wie alle Makaken sind
sie tagaktiv. Die Nächte verbringen sie immer auf den gleichen Schlafbäumen.
Sie leben in Gruppen von 7 bis 40
Tieren, die ein festes Gebiet bewohnen. Die Gruppen sind matrilinear und werden
von Weibchen angeführt, die ihre Rangposition an ihre älteste Tochter
weitergeben (Tochter der Chefin wird nächste Chefin). Die Männchen der Gruppe
ermitteln eine eigene Hierarchie durch Rangkämpfe. Chef einer Gruppe ist ein
ausgewachsenes Männchen im besten Alter, derjenige, der die meisten ranghohen
Verbündeten hat. Auch die Männchen beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen,
lassen sie auf sich reiten und spielen mit ihnen. Junge Männchen müssen mit
Erreichen der Geschlechtsreife ihre angestammte Gruppe verlassen und bilden
manchmal mit anderen kurzfristige reine Männertrupps. Die Männchen benutzen die
Babys aber auch als soziale Vermittler, so können sie sich mit einem Baby an
ranghöhere Männchen heransetzen. Diese Dreierzeremonie (Triade) konnte bis
jetzt nur bei Berberaffen festgestellt werden.
Sie sind in erster Linie
Pflanzenfresser, die Früchte, Blätter, Kräuter, Knospen und Wurzeln, aber auch
gelegentlich Insekten, Spinnen oder auch Skorpione zu sich nehmen.
Vorrangig paaren sich die
Weibchen mit den höhergestellten Männchen, obwohl vielfach alle männlichen
Tiere zum Zug kommen. Die Paarungszeit liegt zwischen November und März. Die
Tragzeit beträgt 5 1/2 Monate, danach kommt meist ein einzelnes Jungtier,
selten auch Zwillinge, zur Welt. Die Neugeborenen wiegen rund 650 g und haben
ein dünnes, schwarzes Fell, das sich innerhalb von 4 Monaten hellbraun umfärbt,
bis sie die Farbe der Erwachsenen haben. Nach rund 6 bis 12 Monaten werden die
Jungtiere entwöhnt und sind mit 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif. Ihre
Lebenserwartung beträgt für die Männchen etwa 21 Jahre, die Weibchen werden
etwa 23 Jahre alt. Allerdings sind Tiere mit bis zu 31 Jahren bekannt.
Obwohl Fossilienfunde darauf
schließen lassen, dass die iberische Halbinsel in vorgeschichtlicher Zeit von
Berberaffen besiedelt war, geht die heutige Population mit hoher
Wahrscheinlichkeit auf den Menschen zurück. Die Affen wurden entweder von den
Arabern nach 711 oder von den Briten 1740 eingeführt. Da einer Legende zufolge
Gibraltar solange in britischer Hand bleibt, solange dort Berberaffen leben und
der Bestand 1943 auf vier Tiere gesunken war, ließ Winston Churchill 12 Tiere
aus Marokko auf der Halbinsel aussetzen. Genetische Untersuchungen brachten das
Ergebnis, dass die derzeitige Population auf zwei Wurzeln, eine algerische und
eine marokkanische zurück zu führen ist. Derzeit leben in Gibraltar rund 240
Tiere.
In Nordafrika gibt es noch an die
10.000 Tiere, der Bestand geht aber aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraumes
stark zurück. In Libyen und Ägypten sind sie schon um 1800 ausgerottet worden,
heute leben rund 70 % aller Berberaffen in Marokko. Die IUCN listet sie als
gefährdet (vulnerable).
Wikipedia
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