Mufflon
Mufflon-Widder
Unterordnung: |
Wiederkäuer
(Ruminantia) |
Familie: |
Hornträger
(Bovidae) |
Unterfamilie: |
Ziegenartige
(Caprinae) |
Gattung: |
Schafe (Ovis) |
Art: |
Wildschaf (Ovis
gmelini) |
Unterart: |
Mufflon |
Wissenschaftlicher
Name
Ovis gmelini
musimon Pallas, 1762
Das Mufflon
(Ovis gmelini musimon), jägersprachlich Muffelwild oder kurz Muffel
genannt, ist die westliche und kleinste Unterart des Wildschafs (Ovis
gmelini). Verbreitet war es ursprünglich nur auf Korsika und Sardinien, ist
inzwischen aber in zahlreichen Gegenden Europas eingeführt worden.
Mufflons haben eine Körperlänge
bis 120 cm, eine Schulterhöhe von 125 cm, ein Gewicht von 25 – 40 kg bei
Schafen, 35 - 55 kg bei den Widdern. Das Mufflon hat ein glattes Haarkleid, die
Widder sind im Sommer fuchsrotbraun, meist mit weißlichem Sattelfleck, die
Schafe sind bräunlich. Im Winter sind beide Geschlechter dunkler. Die Widder
haben schneckenförmig eingedrehte Hörner bis zu 80 cm Länge, Weibchen haben auf
Sardinien gar keine Hörner, auf Korsika dagegen kleinere, leicht nach hinten
gebogene Hörner.
Ursprünglich lebten Mufflons in
offenen Gebirgslandschaften auf steinigen, trockenen Böden. In Mitteleuropa
eingebürgert, leben sie in Laub- und Mischwaldgebieten sowohl im Flachland als
auch in den Mittelgebirgen, wobei trockene und steinige Böden bevorzugt werden.
Bei ungünstigen feuchten Bodenverhältnissen kann es leicht zu Schalenerkrankungen
(Moderhinke) kommen, die auch zum Tode führen können.
Mufflons bilden meist kleine
Rudel mit einem älteren Schaf als Leittier. Böcke bilden außerhalb der
Brunftzeit oft eigene Verbände. In der Brunftzeit kämpfen die Böcke um die
Schafe, vor allem mit gegenseitigen Rammstößen der eingedrehten Hörner, um den
Konkurrenten abzudrängen. Mufflons sind Herbivoren und haben ein breites
Nahrungsspektrum. Sie entrinden auch Waldbäume und verhindern weitgehend das
Aufkommen von Baumbewuchs. Die Brunft ist im Oktober/November, die Tragzeit
beträgt etwa fünf Monate, die Setzzeit ist im März/April. Es werden ein bis
zwei Lämmer geboren, die Säugezeit beträgt etwa sechs Monate.
Es ist unklar, ob das Mufflon
durch Beschneidung der Lebensräume und starke Bejagung vor 3000 bis 4000 Jahren
in Europa ausgerottet wurde und einzig auf Korsika und Sardinien überleben
konnte oder ob es erst in frühgeschichtlicher Zeit in den Mittelmeerraum
eingeführt wurde. Nach Meinung mancher Zoologen ist das Mufflon kein echtes
Wildschaf, sondern ein Nachfahre einer sehr ursprünglichen Hausschafrasse.
Tatsächlich gibt es starke Anzeichen dafür, dass Mufflons erst vor etwa 7000
Jahren nach Korsika und Sardinien gebracht wurden, da aus früheren Zeiten keine
Spuren von ihnen auffindbar sind.
In den letzten 200 Jahren sind
Mufflons in Europa an verschiedenen Stellen ausgesetzt worden. Um 1900 wurden
sie aus Sardinien und Korsika als Park- und Jagdwild in Deutschland eingeführt.
Auf Korsika und Sardinien ist das
Mufflon durch Jagd und Wilderei stark bedroht. Die ungünstige Bilanz auf den
Mittelmeerinseln steht im Kontrast zum Bestand im übrigen heutigen
Verbreitungsgebiet. Die Hauptvorkommen Europas befinden sich heute in
Deutschland, Frankreich, Österreich sowie in der Slowakei und in Ungarn. Die
Auswilderung von Mufflons in Kontinentaleuropa hat sie vor dem Aussterben
bewahrt.
Die Bestandszahlen liegen auf
Sardinien bei 2.000, auf Korsika bei 800 und in den eingeführten Populationen
Mitteleuropas bei 60.000.
Wikipedia
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