http://www.photonette.net/

 

 

Nebelparder

 

 

Nebelparder

Nebelparder (Neofelis nebulosa)

Nebelparder (Neofelis nebulosa)

Systematik

Ordnung:

Raubtiere (Carnivora)

Überfamilie:

Katzenartige (Feloidea)

Familie:

Katzen (Felidae)

Unterfamilie:

Großkatzen (Pantherinae)

Gattung:

Neofelis

Art:

Nebelparder

Wissenschaftlicher Name

Neofelis nebulosa

(Griffith, 1821)

 

Der Nebelparder (Neofelis nebulosa) ist eine große Katze des südöstlichen Asiens. Er sieht entfernt einem Leoparden ähnlich, ist aber kleiner und hat größere, nebelhafte Flecken, denen er seinen Namen verdankt.

 

Merkmale

Körperbau

Nebelparder erreichen eine Kopfrumpflänge von 60 bis 100  cm, eine Schwanzlänge von 60 bis 90 cm und eine Schulterhöhe von etwa 80 cm; ihre Größe entspricht damit in etwa einem Schäferhund. Das Gewicht bewegt sich normalerweise zwischen 16 und 23 kg. Der Körperbau des Nebelparders ist mit seinen relativ kurzen Beinen und dem langen Schwanz bestens ans Klettern angepasst. Die ungewöhnlich langen Krallen wirken wie Steigeisen und helfen ihm beim erklimmen von Bäumen. Der Schädel ist im Vergleich zu dem anderer Katzen lang, flach und schmal, die Tatzen sind groß und breit. Möglicherweise werden sie wie Fliegenklatschen bei der Vogeljagd eingesetzt. Die ca. 4,5 cm langen oberen Eckzähne sind im Verhältnis zur Körpergröße länger als bei jeder anderen lebenden Katzenart. Eine weitere Besonderheit im Zahnbau ist die Lücke zwischen den Eckzähnen und den Backenzähnen, die dadurch zustande kommt, dass der erste Prämolar reduziert ist oder völlig fehlt. Im Unterschied zur Gattung Panthera ist das Zungenbein beim Nebelparder verknöchert. Wie fast alle Katzen kann der Nebelparder seine Krallen einziehen, um sie zu schonen, wenn sie gerade nicht benutzt werden.

Fellzeichnung

Die Fellzeichnung ähnelt verblüffend der wesentlich kleineren Marmorkatze, die ebenfalls in Südostasien beheimatet ist. Auf gelblichem bis gräulichem Grund trägt der Nebelparder an den Flanken große, dunkle, unregelmäßig geformte Flecken; jeder dieser Flecken wird nach innen hin blasser. An den Beinen und am Kopf sind die Flecken kleiner und einfarbig schwarz. Am Nacken und an den Wangen befinden sich dunkle Längsstreifen und der Schwanz ist ebenfalls dunkel geringelt. Die Unterseite ist weißlich. Es sind auch schwarze oder fast weiße Exemplare des Nebelparders bekannt.

 

Verbreitungsgebiet

 

 Verbreitungsgebiet des Nebelparders

Verbreitungsgebiet des Nebelparders

Verbreitet ist der Nebelparder im Südosten Asiens, von der südlichen Volksrepublik China bis Malakka und vom östlichen Himalaya bis Vietnam. Die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes liegt in der chinesischen Provinz Shaanxi. Auf dem Indischen Subkontinent ist der Nebelparder nur im äußersten Nordosten zu finden. Auch auf den Inseln Java, Sumatra, Borneo ist er beheimatet. Früher kam die Art auch auf Taiwan und Hainan vor.

Folgende Staaten besitzen wildlebende Nebelparder-Vorkommen:

Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Sikkim, Thailand, Vietnam

 

Bestand

Wegen seines schönen, weichen Fells, das bis zu 2000 US-Dollar einbringt, wurde der Nebelparder in der Vergangenheit stark bejagt. Auch heute noch wird er von Wilderern verfolgt, die es oft auch auf seine Knochen abgesehen haben, die in der chinesischen Heilmedizin Verwendung finden. Seine langen Eckzähne sind bei Ureinwohnern für medizinische und zeremoniale Zwecke begehrt. Die Hauptbedrohung geht aber heute von der Zerstörung seines Lebensraumes aus. Die Vernichtung der Regenwälder zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen schreitet in seiner südostasiatsichen Heimat immer weiter voran. Die Art wird von der IUCN als gefährdet eingestuft.

Es liegen keine genauen Bestandszahlen dieser scheuen Katzen vor. In China ist die Art noch recht weit verbreitet, wobei die Vorkommen allerdings heute zersplittert und stark fragmentiert sind. In Nepal wurde er zum letzten Mal im Jahr 1863 sicher nachgewiesen, doch einige Exemplare wurden hier im Jahr 1887-88 gespürt. Auf Hainan ist er heute ausgestorben. Möglicherweise halten sich noch einige in zerklüfteten Bergwäldern von Taiwan, wo die letzte Sichtung im Jahr 1983 erfolgte. Die Größte Population lebt auf der Insel Borneo, wo der Nebelparder zugleich das größte Landraubtier darstellt.

Die Populationsdichte schwankt zwischen 4 pro km² in Sabah (Borneo) und 14 pro km² in Thailand.

 

Unterarten

Man unterscheidet heute vier Unterarten:

Die Nebelparder Indiens scheinen generell dunkler, grauer und weniger gelb zu sein, die taiwanesische Unterart war relativ klein.

 

Lebensraum

Der Nebelparder bewohnt verschiedene Waldtypen und steigt im Gebirge bis etwa 2000 m hoch. So findet man ihn in tropischen und subtropischen Primär- und Sekundärwäldern, aber auch in Buschwäldern, hohem Grasland und Mangrovensümpfen.

 

Lebensweise

Bisher ist relativ wenig über die Lebensgewohnheiten dieser kaum erforschten, scheuen Katze bekannt. Nebelparder leben einzelgängerisch und halten sich angeblich vorwiegend im Geäst auf. Sie scheinen den Tag meist in einer Astgabel oder Baumhöhle zu verbringen und gehen offenbar erst nachts auf die Jagd. Noch ist aber umstritten, ob sie nicht doch in der Regel am Boden und auch tagsüber jagen. Beobachtungen in Zoos zeigen, dass der Nebelparder zweifellos einer der besten Kletterer unter den Katzen ist. Seine Gewandtheit ist sprichwörtlich. Er läuft Baumstämme mit dem Kopf voran herab, hangelt an waagrechten Ästen, mit dem Rücken nach unten hängend entlang, oder hängt nur mit den Hinterpfoten festgekrallt von einem Ast herab. Kein anderes Raubtier dieser Größe ist zu ähnlich akrobatischen Kletter-Leistungen fähig. Beim Klettern ist ihm der lange Schwanz beim Halten der Balance eine Hilfe. Der Nebelparder ist auch ein guter Schwimmer, der sogar Fische fangen soll.

Beutetiere

Zu den Beutetieren gehören Hirsche, Schweine, Stachelschweine, Affen und Vögel, aber auch Schlangen und andere Kleintiere. Er lauert ihnen angeblich oft von einem Ast auf und springt sie von oben an. Aufgrund seiner langen Eckzähne und seines verhältnismässig kräftigen Körperbaus hatte man früher angenommen, er würde größere Huftiere als Beute bevorzugen, doch neuere Beobachtungen weisen darauf hin, dass seine Hauptnahrung wohl eher Primaten, wie Nasenaffen, Schweinsaffen und Gibbons sind. Gelegentlich reißt der Räuber auch Haustiere des Menschen wie Ziegen und Geflügel. Vor der Mahlzeit raspelt der Nebelparder das Fell oder die Federn der Beute mit seiner hornigen Zunge ab.

Fortpflanzung

Einheimische in Südostasien behaupten, dass er seine Jungen in Baumhöhlen zur Welt bringt. Gesicherte Befunde über das Fortpflanzungsverhalten liegen aber nur von Tieren in Gefangenschaft vor. Die Jungen kommen dort in allen Monaten außer Dezember zur Welt, mit einem Geburtenmaximum im März. Der Östrus dauert sechs Tage und tritt etwa alle 30 Tage ein. Die Tragzeit dauert 87 bis 102 Tage. In einem Wurf befinden sich ein bis fünf, meist aber zwei bis vier Junge. Sie sind anfangs blind und wiegen rund 140 bis 170 Gramm. Nach etwa zwölf Tagen öffnen sie die Augen. Obwohl sie nach zehneinhalb Wochen erste feste Nahrung zu sich nehmen, werden sie etwa fünf Monate lang gesäugt. Die Flecken sind bei der Geburt völlig schwarz und hellen sich dann in den Zentren immer mehr auf, bis sie nach einem halben Jahr, dem Muster der erwachsenen Tiere entsprechen. Man nimmt an, dass Nebelparder mit etwa neun Monaten selbstständig sind. Sowohl Männchen als Weibchen sind mit 26 Monaten fortpflanzungsfähig. Die Lebenserwartung beträgt in Gefangenschaft bis zu 17 Jahre. Ein Tier wurde sogar mindestens 19 Jahre alt.

 

Taxonomie

Der Nebelparder ist die einzige Art der Gattung Neofelis und wird zu den Großkatzen gerechnet. Gelegentlich wird Neofelis als Subgattung von Panthera angesehen. Durch sein verknöchertes Zungenbein unterscheidet sich der Nebelparder aber von den anderen Großkatzen. Aufgrund der ähnlichen Fellzeichnung wurde er auch mit der Marmorkatze in die Gattung Pardofelis gestellt.

 

Nebelparder und Menschen

Es liegen Berichte vor, denen zufolge Nebelparder Menschen angegriffen haben sollen, aber anscheinend wurden die betreffenden Tiere in diesen Fällen besonders gereizt. Nebelparder gelten in Gefangenschaft als verspielt und zahm, oft lassen sie sich sogar von ihren Pflegern streicheln. Ein junger Nebelparder, der auf den Sundainseln gefangen wurde, freundete sich auf der Schiffsreise nach Europa schnell mit einigen Hunden an, doch zögerte er beim Anblick eines Huhnes keinen Augenblick und stürzte sich sofort darauf. Früher waren Zuchterfolge bei Nebelpardern selten, da die Männchen häufig die Weibchen töteten. Heute umgeht man dieses Problem dadurch, das man ein Paar möglichst jung aneinander gewöhnt.

 

Namen

Bei einigen Einheimischen heißt der Nebelparder sebegyar oder bandar bagh was soviel wie „Affenfänger“ bzw. „Affentiger“ bedeutet. Der englische Name clouded leopard (= „wolkiger Leopard“) bezieht sich wie der deutsche Name auf die rauchigen Flecken, die etwas an Nebel oder Wolken erinnern.

Weitere Namen in verschiedenen asiatischen Sprachen sind Lamchita (Bengali), Ghodaphutuki bagh (Asamiya), Pungmar (Lepcha), Kung (Bhotia), Amchita (Nepali), Kelral (Mizo).

 

Literatur

 

 

Wikipedia

 

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nebelparder&action=history

 

http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html