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Afrikas
Afrika ist mit einer Fläche von 30,3 Millionen
km² (22 % der gesamten Landfläche der Erde) nach Asien der zweitgrößte Kontinent
und ungefähr dreimal so groß wie Europa.
Im Altertum bezeichnete Africa
nur das Gebiet des heutigen Tunesien, der Kontinent wurde Libyen oder
auch Die Hölle genannt. Der Name wurde vom römischen Senator und
Feldherrn Scipio Africanus (Eroberer Karthagos) erstmals verwendet und könnte von
einem einheimischen Stamm abgeleitet sein oder auf dem phönizischen afar
(„Staub“), dem griechischen aphrike („unkalt“), dem lateinischen aprica
(„sonnig“) oder dem lateinischen Wort Afer (Plural: Afri)
beruhen, was soviel wie „Afrikaner, Punier“ bedeutet.
Höhenprofil
Afrikas (NASA)
Lage Afrikas
Die Sahara teilt den Kontinent in
das hauptsächlich von Arabern bewohnte Nordafrika und das subsaharische Afrika
(Schwarzafrika)
Geprägt wird der Erdteil von der
kulturellen Vielfalt seiner unzähligen Völker, dem Erbe des Kolonialismus, den
Folgen der extremen Armut weiter Teile der afrikanischen Bevölkerung sowie dem
aktuellen Bemühen, Afrikas Marginalisierung in vielen Bereichen zu überwinden
und nachhaltige Lösungen für seine zahlreichen Probleme zu finden.
Die etwa 906 Mio. Einwohner
(Stand Mitte 2005) machen 14 % der gegenwärtigen Weltbevölkerung aus, wobei
dieser Anteil durch die hohen Geburtenraten in den nächsten Jahrzehnten
vermutlich noch steigen wird.
Afrika ist im Norden vom Mittelmeer,
im Westen vom Atlantik, im Osten vom Indischen Ozean und dem Roten Meer
umgeben. Die Küstenlänge beträgt 30.490 km, was gemessen an der großen Fläche
relativ wenig ist. Die einzige Landverbindung zu anderen Festlandmassen, bzw.
zu Eurasien, bildet der Sinai, der zwischen Afrika und der Arabischen Halbinsel
liegt. Europa liegt Afrika an der Straße von Gibraltar und der Straße von
Sizilien am nächsten.
Der afrikanische Erdteil ist nur
wenig gegliedert; er hat weniger Inseln und Halbinseln als alle anderen
Kontinente. Die weitgehend unbesiedelte Sahara trennt das zum Mittelmeerraum
gehörende Nordafrika vom südlich gelegenen Schwarzafrika (subsaharisches
Afrika).
Der kleinste Staat auf dem
Festland, Gambia, ist etwa so groß wie Zypern und der größte, Sudan, ungefähr
acht mal so groß wie Deutschland. Die größte Insel ist Madagaskar, die vor der
Südostküste Afrikas im Indischen Ozean (Indik) liegt. Die Kanarischen Inseln
und die Städte Ceuta und Melilla sind Teile Spaniens; die Insel Madeira ist
Teil Portugals. Diese Gebiete gehören somit zur Europäischen Union.
Im Norden Afrikas zieht sich das Atlas-
oder Maghreb-Gebirge durch die Staaten Marokko, Algerien und Tunesien, das
zusammen mit den Alpen im Zuge der Annäherung der afrikanischen an die eurasische
Platte entstanden ist.
Durch den Osten Afrikas zieht
sich der Große Afrikanische Grabenbruch, welcher die Fortsetzung des Grabenbruchs
unter dem Roten Meer ist und auf eine Abspaltung des Horns von Afrika und Arabiens
vom Rest Afrikas hindeutet. Der dabei entstehende Vulkanismus hat unter anderem
das Kilimandscharo-Massiv, das höchste Bergmassiv Afrikas, das Ruwenzori-Gebirge
und das Mount-Kenya-Massiv geschaffen. Im weiteren Verlauf des Grabenbruchs liegen
Rudolfsee, Kiwusee, Tanganjikasee und Malawisee sowie der Unterlauf des Sambesi.
Dies sind die fünf höchsten Gebirge
bzw. Bergmassive mit ihrem jeweils höchsten Berg in Afrika:
Gebirge |
Berg |
Höhe ü. NN |
Staat |
Kilimandscharo-Massiv |
Kibo (Uhuru-Peak) |
5.895 m |
Tansania |
Mount-Kenya-Massiv |
Batian |
5.199
m |
Kenia |
Ruwenzori-Gebirge |
Margherita
Peak |
5.109 m |
DR Kongo
und Uganda |
Hochland
von Abessinien |
Ras
Daschan Terara |
4.620 m |
Äthiopien |
Virunga-Vulkane |
Karisimbi |
4.507 m |
Ruanda, DR
Kongo und Uganda |
Außerdem zählen der Atlas mit dem
Toubkal (4.165 m ü. NN) in Marokko, der Mount Meru (4.562,13 m), ein Inselberg
in Tansania, und der Kamerunberg (4.095 m), ein Inselberg in Kamerun, zu den
höchsten Gebirgen, Bergmassiven bzw. Bergen des Kontinents.
Durch seine Lage beiderseits des Äquators
und seine kompakte Form besitzt Afrika die größte zusammenhängende Landmasse
der Tropen. 75 % der Fläche Afrikas liegen innerhalb der Wendekreise, die die
mathematische Tropengrenze bilden. Der größte Teil Zentral- und Westafrikas ist
von tropischem Regenwald bedeckt; das Kongobecken ist nach Amazonien das
zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde. Um die Wendekreise sind große Wüsten
entstanden; die Sahara im Norden wird nur durch die Flussoase des Nils
unterbrochen, im Süden befinden sich die Namib als Nebelwüste und die Kalahari
als Trockensavanne. Südlich der Sahara (Sahelzone) und in Ostafrika bis
Südafrika hinunter befinden sich riesige Savannengebiete. Im Bereich zweier
jährlicher Niederschlagsmaxima breiten sich die Trockenwälder und Feuerökosysteme
aus, beispielsweise Mopane, Miombo oder Chipya-Vegetation. Südostafrika ist
durch den Einfluss des Monsun und die großen Täler von Sambesi und Limpopo
fruchtbarer.
Die größte Stadt Afrikas ist Kairo
(Ägypten) mit 15.707.992 Einwohnern, danach folgt Lagos (Nigeria) mit
11.153.863 Einwohnern; die drittgrößte Stadt des Kontinents ist Kinshasa (Demokratische
Republik Kongo) mit 8.096.254 Einwohnern.
Afrika hat 848,65 Millionen
Einwohner (Stand 2005)[1]. Der bevölkerungsreichste
Staat ist Nigeria mit knapp 140 Millionen Einwohnern. Der bevölkerungsärmste
Staat sind die Seychellen mit 80.000 Einwohnern.
Im Norden Afrikas lebten schon
Jahrtausende vor der Ankunft der Araber um das 7. Jahrhundert herum berberische
Völker. Diese leben seitdem vor allem in den gebirgigen Regionen des Maghreb,
wo sie vor den arabischen Invasoren Zuflucht fanden, um sich im Laufe der
folgenden Jahrhunderte aber deutlich mit jenen zu durchmischen und eine eigene
maghrebinische Kultur zu schaffen, die einige Unterschiede zur übrigen
arabischen Welt aufweist, beispielsweise in der Sprache. Auch die Völker Nordostafrikas,
wie z.B. die Amharen sind semitische Völker. Südlich der Sahara, die von den nomadisierenden
Tuareg bewohnt ist, leben einige Tausend verschiedene schwarzafrikanische
Völker. Von den westafrikanischen sind die Mande- und Voltaic-Völker zu nennen.
Hausa und Yoruba leben im östlichen Westafrika, Wolof und Fulbe im westlichen
Teil. In Zentral- und Ostafrika sind die Bantu beheimatet, eine aus zahlreichen
Völkern bestehende Gruppe. Die Khoisan-Völker zählen zu den am längsten in
Afrika ansässigen Ethnien. Größte Gruppe von im Zuge der Kolonialisierung
eingewanderten Menschen sind die Buren in Südafrika. Moderne
Migrationsbewegungen haben Libanesen nach West- sowie Inder und Chinesen nach
Ostafrika gebracht.
Insgesamt gibt es über 2000
eigenständige afrikanische Sprachen von denen rund 50 als größere Sprachen
gelten, die jeweils von über einer Million Menschen gesprochen werden. Einige
der wichtigsten afrikanischen Sprachen sind Swahili, Igbo, Hausa und Fulbe. Die
ehemaligen Kolonialsprachen Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Italienisch
und Deutsch, Niederländisch (Afrikaans) werden vielerorts noch heute
gesprochen.
Zu den afroasiatischen Sprachen
gehören Arabisch, Hausa und Amharisch, zu den nigerkordofanischen Sprachen
zählen Bambara, Swahili, Wolof, Yoruba und Zulu. Die Khoisan-Sprachen werden
von den gleichnamigen Völkern im Südlichen Afrika gesprochen; charakteristisch
für sie sind Klicklaute. Auf Madagaskar werden Austronesische Sprachen wie Malagasy,
Howa (Dialekt des Merina) und andere Merina-Dialekte gesprochen.
In Nordafrika, Ostafrika und
Westafrika ist der Islam weit verbreitet. Mehr als 41 % aller Afrikaner
(darunter in Nordafrika Araber) gehören dem Islam an. Daneben gibt es vor allem
in West- und Südostafrika eine große Anzahl derer, die Animismus praktizieren. Man
schätzt, dass weitere 10 % der Afrikaner dem Animismus anhängen. Die restlichen
rund 48 % gehören christlichen Konfessionen an (u.a Kopten) Die Mehrheit der
afrikanischen Christen lebt im Süden Afrikas. Eine Sonderrolle spielt die Äthiopisch-Orthodoxe
Kirche, da in Äthiopien das Königreich Axum das Christentum zur Staatsreligion
machte. Außerdem sind unter den nicht-afrikanischen Minderheiten auch Bahai, Judentum,
Hinduismus und Buddhismus verbreitet.
Wikipedia
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