Filme wurden in Afrika seit der
Erfindung des Kinos, darunter ethnographische Filme und kolonialistische
Propagandafilme, gedreht. Eine eigene Filmindustrie entwickelte sich
insbesondere in Ägypten.
In den Ländern südlich der Sahara
konnte sich eine eigenständige Produktion erst nach dem Zweiten Weltkrieg
entwickeln. Als „Vater“ des Kinos auf dem Kontinent gilt Ousmane Sembène. Das
Autorenkino hat es schwer, die afrikanischen Zuschauerinnen und Zuschauer zu
erreichen, da die kommerziellen Kinos nach dem Blocksystem Filme einkaufen und
überwiegend Hollywoodfilme und indische Produktionen zeigen. Wo das Publikum
jedoch Gelegenheit hat, afrikanische Filme zu sehen, wie beim Panafrikanischen
Filmfestival FESPACO in Ouagadougou (Burkina Faso) zeigt es lebhaftes
Interesse. Zur Finanzierung und Produktion sind die Filmemacherinnen und
Filmemacher Afrikas vielfach immer noch auf europäische Institutionen
angewiesen. Eine kommerziell rentable Videoproduktion und auch die weltweit
drittgrößte hat sich in Nigeria entwickelt. Weitere bekannte Regisseurinnen und
Regisseure sind u. a.:
Souleymane Cissé, Safi Faye, Anne-Laure Folly, Med Hondo, Djibril Diop
Mambéty.
Zu den wichtigsten afrikanischen
Autoren gehören der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka und
der mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnete Chinua
Achebe, der „Vater“ der afrikanischen Literatur.
Weitere bedeutende Autoren sind: Mobolaji
Adenubi (Nigeria), Ama Ata Aidoo (Ghana), Amadou Hampâté Bâ, Francis Bebey
(Kamerun), Mongo Beti (Kamerun), Steve Chimombo (Malawi), Mia Couto (Mosambik),
Amma Darko (Ghana), E.B. Dongala (Volksrepublik Kongo), Naruddin Farah
(Somalia), Nadine Gordimer (Südafrika, Nobelpreis für Literatur 1991), Bessie
Head (Südafrika/Botsuana), Lília Momplé (Mosambik), Grace Ogot (Kenia), Ben
Okri (Nigeria), Ousmane Sembène (Senegal), Ngugi wa Thiong'o (Kenia), Yvonne
Vera (Zimbabwe), Naguib Mahfouz (Ägypten, Nobelpreis für Literatur 1988), Tayeb
Salih (Sudan), John M. Coetzee (Südafrika, Nobelpreis für Literatur 2003), Waris
Dirie (Somalia) und Damon Galgut (Südafrika).
Beispiel für
afrikanische Kunst
Afrikanische
Kunst: Weiße Dame von Auahouret
Die Musik spielt für viele
Afrikaner eine wichtige Rolle. Viele afrikanische Kulturen haben Tonsprachen,
das heißt Sprachen, in denen die Tonhöhe zur Unterscheidung von Bedeutung
benutzt wird; dies hat zum Teil erheblich Konsequenzen. Zum Beispiel dadurch,
dass mit auf Instrumenten gespielten Tonfolgen ein bedeutungsvoller und für die
Zuhörer verständlicher Text gespielt werden kann. Aber auch, dass Tonfolgen in
Vokalmusik dem Sprachton unterworfen sein können. Über afrikanische Musik kann
man nicht sprechen, ohne den Tanz einzuschließen. Viele afrikanische Sprachen
haben ein gemeinsames Wort für die beiden in „westlicher“ Kultur zumeist
unterschiedenen Konzepte. Historische Forschungen haben gezeigt, dass
afrikanische Musikkulturen niemals statisch, sondern im Gegenteil überaus
dynamisch waren und sind.
Verschiedene Tonsysteme, Musiken
in Verknüpfung mit Kult, Repräsentation, dörflichen Festen, städtischer
Unterhaltung, seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine kommerzielle
Musik-Industrie (Schellack-Platten) existieren jeweils unter lokal
verschiedenen Bedingungen und sorgen so für eine große Diversität afrikanischer
Musik.
Eine grobe Einteilung in
Stilgebiete unterscheidet den Khoisanid geprägten Süden vom Bantusprachigen
Zentralafrika und den mehr oder weniger islamisch beeinflussten Regionen Ost-
wie Westafrikas.
Philosophische Inhalte werden zum
Großteil noch immer über nicht-schriftliche Medien, wie beispielsweise
mündlicher Überlieferung, vermittelt, da die meisten afrikanischen Völker keine
Schriftform entwickelten. Dementsprechend schwierig gestaltet sich der Umgang
mit dem philosophischen Erbe Afrikas. Amadou Hampâté Bâ drückte es einmal so
aus; es verbrenne immer eine ganze Bibliothek, wenn ein Alter stirbt. Dichter
wie Ngugi wa Thiong'o schreiben zudem aus Protest gegen den ihrer Meinung nach eurozentristischen
Blick hiesiger Wissenschaften und aufgrund ihres Zielpublikums in ihrer eigenen
Sprache, für die oft noch keine Schriftform existierte. Schriftformen wurden erst
in den letzten Jahrzehnten, häufig unter Mithilfe europäischer
Missionsgesellschaften, entwickelt. Philosophen und Theoretiker sind einem
europäischen Publikum meist aus dem Zusammenhang kultureller Befreiungsversuche
bekannt.
Wikipedia
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