Afrikanischer Strauß
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Straußenpaar im
Ngorongoro-Krater |
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Systematik
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Wissenschaftlicher
Name |
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Struthio
camelus |
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Linnaeus, 1758 |
Der Afrikanische Strauß (Struthio
camelus) gehört zu den Laufvögeln und ist der größte lebende Vogel der
Erde. Während er heute nur noch in Afrika südlich der Sahara heimisch ist, war
er in früheren Zeiten auch in Westasien beheimatet. Für den Menschen war der
Strauß wegen seiner Federn, seines Fleisches und seines Leders seit jeher von
Interesse, was in vielen Regionen zur Ausrottung des Vogels führte.
Die Männchen des Straußes sind
210 bis 275 Zentimeter hoch und haben ein Gewicht von 100 bis 130, seltener bis
150 Kilogramm. Weibchen sind kleiner: Sie sind 175 bis 190 Zentimeter hoch und
90 bis 110 Kilogramm schwer.
Die Männchen, Hähne genannt,
haben ein schwarzes Gefieder. Davon setzen sich die Schwungfedern der Flügel und
der Schwanz weiß ab. Die Weibchen, Hennen genannt, haben dagegen ein eher
unscheinbares, erdbraunes Gefieder; Flügel und Schwanz sind auch bei ihnen
heller und haben eine weißlichgraue Farbe. Das Jugendkleid ähnelt dem Aussehen
des Weibchens, aber ohne die charakteristische Absetzung von Flügeln und
Schwanz. Die nackten Beine sowie der Hals sind je nach Unterart grau, graublau
oder rosafarben. Beim Männchen leuchtet die Haut während der Brutzeit besonders
intensiv.
Nahaufnahme eines
Straußenkopfes
Der Strauß hat ferner einen langen
Hals, der überwiegend nackt ist. Der Kopf ist in Relation zum Körper klein. Die
Augen sind allerdings mit einem Durchmesser von 5 Zentimetern die größten aller
Landwirbeltiere.
Becken und
Synsacrum eines Straußes von unten (ventral). 1 Schambein, 2 Sitzbein, 3 Darmbein,
4 Symphyse, 5 Synsacrum, 6 Nierengruben (Fossae renales), 7 Oberschenkelknochen,
8 Pygostyl
Das Becken der Strauße ist ventral
durch eine Schambeinfuge (Symphysis pubica) geschlossen. Bei allen
nicht-straußenartigen Vögeln ist dies nicht der Fall. Es wird von den drei
spangenartigen Beckenknochen (Darmbein, Sitzbein, Schambein) gebildet, zwischen
denen große Öffnungen bestehen, die durch Bindegewebe und Muskulatur
verschlossen sind. Der Strauß hat sehr lange Beine mit einer kräftigen
Laufmuskulatur. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 70 km/h; eine
Geschwindigkeit von 50 km/h kann der Strauß etwa eine halbe Stunde halten. Als
Anpassung an die hohe Laufgeschwindigkeit besitzt der Fuß, einzigartig bei
Vögeln, nur zwei Zehen (Didactylie). Zudem können die Beine als
wirkungsvolle Waffen eingesetzt werden. Beide Zehen tragen Krallen, die an der
größeren inneren Zehe bis zu 10 Zentimeter lang ist.
Skelett eines
Straußes von vorn. 1 Brustbein, 2 Rabenbein, 3 Schlüsselbein, 4 Schulterblatt, 5 Oberarm, 6
Rippen, 7 Oberschenkel, 8 Schienbein, 9 Wadenbein
Das Brustbein (Sternum)
trägt, wie bei allen Straußenartigen, keinen Brustbeinkamm. Dadurch wirkt es
platt und flach wie ein Floß (lat. Ratis), weshalb diese Vogelgruppe
auch als Ratiten bezeichnet wird. Wie alle Vögel besitzt auch der Strauß einen
vollständigen Schultergürtel. Ein Besonderheit ist die starke Verschmelzung von
Rabenbein (Os coracoideum) und Schlüsselbein (Clavicula),
zwischen denen lediglich ein ovales Loch offen bleibt.
Die Flügel sind für Laufvögel
recht groß, aber wie bei allen Laufvögeln nicht zum Fliegen geeignet. Das
Eigengewicht eines Straußes liegt weit über dem Gewicht, das es einem Vogel
noch ermöglichen würde, sich in die Luft zu erheben. Die Flügel dienen
stattdessen zur Balz, zum Schattenspenden und zum Halten des Gleichgewichts
beim schnellen Laufen. Als einziger rezenter Vogel besitzt der Strauß an allen
drei Fingern Krallen.
Siehe auch: Vogelskelett
Wikipedia
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