Auf Nahrungssuche begeben sich
Nachtreiher vor allem abends und nachts, weshalb sie Gerangel um Futterneid mit
tagaktiven Reiherarten vermeiden. Wenn Nahrung knapp ist, z. B. in der
Brutzeit, suchen sie auch am Tage nach Futter. Sie ernähren sich recht
vielseitig, hauptsächlich von kleinen Fischen, Würmern und Insekten. Sie
fressen gelegentlich auch Krebstiere, Amphibien, Reptilien, Muscheln, Nager, Vögel,
Eier und Aas, selten auch pflanzliche Materialien. Sie suchen ihre Futterplätze
immer wieder erneut auf.
In der Brutsaison verfärben sich
die Beine der monogam lebenden Nachtreiher pinkfarben, zwei oder drei
auffallend weiße, lange Federn reichen dann vom Nacken bis weit auf den Rücken.
Während der Balz werden die Männchen aggressiver, tänzeln fast kriechend herum,
Kopf geduckt, und klappern mit dem Schnabel oder greifen nach einem Zweig. Nach
dem Tanz strecken sie ihren Hals weit aus, nicken mit dem Kopf immer tiefer,
bis er die Höhe der Füße erreicht, dann gibt er schnalzend-zischende Geräusche
von sich. Das Fuchteln mit einem Zweig oder das Putzen des Gefieders kann man
zumeist zwischen den Balzgesängen beobachten. Man nimmt an, dass dieses
Balzspiel andere Männchen stimuliert, selbst zu balzen. Bei einer in Kolonien
brütenden Art ist das für eine erfolgreiche Fortpflanzung entscheidend. Weibchen,
die sich dem balzenden Männchen nähern, werden erst mal zurückgewiesen. Wird es
einem Weibchen dann doch gestattet, das Revier zu betreten, putzt das neue
Pärchen sich gegenseitig, und sie klappern abwechselnd mit dem Schnabel. Ein
bis zwei Tage nach der Bindung vollziehen sie die Kopulation entweder im Nest
oder nahe dabei.
Sie brüten wie einige andere Reiher, zum Beispiel Kanada- (Ardea herodias)
oder Seidenreiher (Egretta garzetta), in Kolonien. Etwa 30 Nester werden
gewöhnlich in einen Baum gebaut, dicht am Baumstamm oder in Astgabeln. Ähnlich
wie der Mangrovereiher (Butorides striatus) bauen auch Nachtreiher nur
ein sehr dürftiges Nest. Dabei beginnt das Männchen mit dem Bau, es errichtet
eine Zweigunterlage oder renoviert ein schon bestehendes Nest. Es trägt dann
weitere Zweige, Wurzeln und Gras herbei, die dann vom Weibchen eingeflochten
werden.
Es wird nur einmal im Jahr gebrütet, sehr selten auch zweimal. Etwa in vier bis
fünf Tagen nach der Kopulation (Ende April bis Ende Juni) legt das Weibchen in
Intervallen von zwei Tagen etwa drei bis fünf Eier. Am ersten Tag sind sie noch
kräftig grün, doch sie blassen schnell ins Bläuliche oder Grünliche aus. Das
Pärchen bebrütet sie abwechselnd etwa 22 bis 25 Tage lang. An sehr heißen Tagen
befeuchten die Altvögel ihr Federkleid, um die Eier kühl zu halten. Nach dem
Schlüpfen verlassen die Jungvögel das Nest schon in drei Wochen, aber sie
entfernen sich noch nicht sehr weit. Ab drei Wochen verstecken sich die
Jungvögel hoch oben in den Baumkronen, wenn sie sich bedroht fühlen. Im Alter
von etwa sechs bis sieben Wochen können sie schon gut fliegen und stecken
eigene Reviere ab, die sie schon zu verteidigen wissen. Die Altvögel erkennen
ihre Jungen meist nicht wieder und ziehen auch die Brut anderer Nester auf.
Fischereibetriebe beklagen sich,
dass das Auftreten der Nachtreiher sehr schlecht für die Fischzucht sei, da sie
eine große Menge an Fisch verspeisen sollen. Das ist der Grund, weshalb
Nachtreiher, die nahe an Fischzuchtstationen gesehen werden, gestellt oder
geschossen werden. Jedoch gibt es mittlerweile andere Möglichkeiten,
Nachtreiher von den Zuchtbecken fernzuhalten.
Wenn sie in der Nähe von Siedlungen Kolonien aufbauen, sagt man den
Nachtreihern nach, dass sie großen Schaden anrichten sollen. Deshalb soll man
sie auch hier geschossen haben, jedoch wurden hier auch andere Möglichkeiten
entwickelt, Nachtreiher fernzuhalten. Früher wurden sie wegen ihres Fleisches
gejagt, aber heute jagt man sie fast gar nicht mehr.
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