Kormorane
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Ohrenscharbe (Phalacrocorax auritus) |
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Systematik
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Wissenschaftlicher
Name |
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Phalacrocorax |
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Brisson, 1760 |
Die Kormorane (Phalacrocorax)
sind eine Gattung aus der Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes). Die Gattung
wird in eine eigene Familie (Phalacrocoracidae) gestellt. Es handelt sich um
mittelgroße bis große Wasservögel, die in Kolonien brüten und nach
unterschiedlichen Quellen mit 26 bis 43 Arten weltweit verbreitet sind. Tragen
die Vögel einen Federschopf, werden sie als „Scharben“, sonst als „Kormorane“
bezeichnet, doch entspricht diese Einteilung nicht den tatsächlichen
Verwandtschaftsverhältnissen. Im Volksmund heißen diese Vögel auch „Seeraben“
oder „Meerraben“; der Name Kormoran ist entsprechend aus dem lateinischen
„corvus marinus“ („Meerrabe“) abgeleitet[1].
Ohrenscharbe
Kormorane sind mittelgroße bis
große, schwer gebaute Wasservögel. Ihre Körperlänge variiert zwischen 0,45 und
1,0 Meter, das Gewicht zwischen 360 und 2800 Gramm (bei der Galapagosscharbe
bis 4000 Gramm). Es gibt zwei Färbungstypen: Eine Reihe von Arten ist einfarbig
schwarz oder dunkelbraun, wobei das Gefieder oft, insbesondere während der Brutzeit,
metallisch glänzt. Bei der zweiten Färbungsvariante ist nur die Oberseite
dunkel, die Unterseite aber weiß. Zweifarbige Arten sind auf der Südhalbkugel
verbreiteter, weitgehend einfarbige auf der Nordhalbkugel. Manchmal kommen
beide Färbungsvarianten innerhalb einer Art vor, beispielsweise bei der Kräuselscharbe
und der Stewartscharbe, die jeweils ein- und zweifarbige Morphen aufweisen. Einen
auffälligen Geschlechtsdimorphismus gibt es nicht; allerdings sind Männchen im
Schnitt größer und schwerer als Weibchen.
Im Jugendgefieder sind Kormorane
graubraun, wobei die Unterseite etwas blasser sein kann. Bei zweifarbigen Arten
zeigen bereits juvenile Individuen eine entsprechende Verteilung von helleren
und dunkleren Brauntönen, die aber noch nicht so deutlich voneinander abgesetzt
sind.
Zur Brutzeit nehmen die
unbefiederten Hautpartien an der Kehle und im Gesicht sowie der Schnabel oft
leuchtende, meist rote oder orange Farben an. Ist ein Schopf oder eine Haube
vorhanden, sind diese im Prachtkleid ebenso wie eventuelle Schmuckfedern an
anderen Körperpartien deutlich verlängert. Oft wird zudem die gesamte
Gefiederfarbe glänzender und kräftiger.
Kormorane haben einen langen Hals
und einen ziemlich langen, keilförmigen Schwanz. Wie alle Ruderfüßer haben sie
einen dehnbaren Kehlsack, in dem Fische vor dem Schlucken verwahrt werden
können. Der Schnabel ist lang, relativ hoch und an der Spitze scharf
hakenförmig gebogen. Die Nasenöffnungen sind verwachsen. Die Beine setzen weit
hinten am Körper an und ermöglichen an Land nur einen unbeholfen wirkenden,
watschelnden oder hüpfenden Gang. Die Füße sind vierzehig und mit Schwimmhäuten
versehen, wie es für die Ruderfüßer typisch ist.
Im Wasser bewegen sich Kormorane
sehr gewandt, wobei die kräftigen Füße als Antrieb genutzt werden. Beim Tauchen
werden beide Beine gleichzeitig und parallel als Paddel eingesetzt. Die Flügel
sind dabei meist dicht am Körper angelegt, der Schwanz dient als Ruder. Das
dichte, wenig pneumatische Skelett ist wesentlich schwerer als das der
verwandten Pelikane. Das verringert den Auftrieb und so können Kormorane
schnell und mit geringem Energieaufwand größere Tiefen erreichen. Tauchgänge
dauern für gewöhnlich 20 bis 40 Sekunden. Die längste gesicherte Tauchdauer
betrug 95 Sekunden bei einer Krähenscharbe. Die Tauchtiefen sind bei den Arten
sehr unterschiedlich; viele kleine Arten gehen nie tiefer als 10 Meter, während
die Macquarie- und die Pinselscharbe bis zu 50 Meter tief tauchen können.
Die Flügel sind relativ kurz,
leicht gerundet und werden im Flug im Handgelenk meist stark gewinkelt. Die
Flügelschläge sind kräftig und fördernd; Kormorane können nur unter günstigen
Bedingungen Aufkreisen und Gleiten. Die Fluggeschwindigkeit kann bis zu 80 km/h
betragen. Zum Auffliegen müssen Kormorane eine lange Strecke über die
Wasseroberfläche laufen, ehe sie abheben können. Die Landung erfolgt aufrecht,
mit gefächertem Schwanz und vorgestreckten Füßen. Kormorane landen auch
geschickt am Boden, auf Ästen oder Felsklippen.
Die Flügelspannweite beträgt bei
den flugfähigen Arten 80 bis 160 Zentimeter. Eine Art, die Galapagosscharbe,
ist flugunfähig; ihre Flügel sind stark reduziert.
Wikipedia
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