Der Gesang wird ganzjährig meist
von einer exponierten Warte vorgetragen, während der Brutzeit meist in
unmittelbarer Nähe zur Bruthöhle. Intensiv singende Stare sträuben das Gefieder
und flattern mit den gespreizten Flügeln. Der Star ist für sein "spotten"
berühmt, also für seine Fähigkeit, Tierstimmen und Laute nachzuahmen. Der
anhaltende, schwätzende Gesang besteht aus einer Vielzahl von ansteigenden oder
abfallenden Pfeiftönen, Schnalz-, Zisch- und Rätschlauten sowie Imitationen von
Vogel- und anderen Tierstimmen oder technischen Geräuschen. Häufig werden z. B.
Rufe von Wachtel, Mäusebussard oder Kiebitz nachgeahmt, daneben auch
Hundegebell, das Geräusch von Rasenmähern oder neuerdings auch Klingeltöne von Mobiltelefonen.
Die Warnrufe sind je nach Bedrohung unterschiedlich. Vor Flugfeinden (Krähen,
Greifvögeln usw.) wird mit einem schnell gereihten, scharfen, sehr kurzen
"spett, spett" gewarnt, vor Bodenfeinden mit einem wiederholten,
langgezogenen "brrrrrrrt" oder "tschrrr".
Der Star besiedelt die boreale
und die gemäßigte Zone sowie den Nordrand der mediterranen Zone Europas und
Asiens von Island und Norwegen bis Mittelsibirien etwa bis zum Baikalsee. Im
Norden Europas liegt die Grenze der Verbreitung am Nordkap und auf der Kola-Halbinsel,
weiter östlich am nördlichen Ural, sie weicht in Westsibirien bis auf etwa 60°
Nord zurück. Die Südgrenze der Verbreitung verläuft in Europa durch Nord-Spanien,
Süd-Frankreich, Italien, Jugoslawien und Nord-Griechenland; in Asien durch die Türkei,
den Norden Iraks und Irans, Afghanistan, Pakistan und Nordwest-Indien bis in
die nordwestliche Mongolei. Der Star wurde außerdem in Südwest-Afrika, Neuseeland,
Australien und Nordamerika eingebürgert. Er besiedelt in Letzterem heute fast
den gesamten Kontinent vom arktischen Kanada bis in das subtropische Mexiko.
In Europa ist der Star
flächendeckend verbreitet, er fehlt nur im Inneren großer geschlossener
Waldgebiete, in völlig ausgeräumten Agrarlandschaften sowie in Höhenlagen ab
etwa 1500 Meter. Auch Städte werden bis in die Zentren besiedelt. Höchste
Dichten werden in Bereichen mit höhlenreichen Baumgruppen und benachbartem
Grünland zur Nahrungssuche erreicht.
Die Unterartengliederung des
Stars ist umstritten, die Abgrenzung der Unterarten erfolgt im wesentlichen
anhand geringer Größenunterschiede und der Färbung des Metallglanzes einzelner
Gefiederpartien. Im Feld sind die Unterarten also kaum zu unterscheiden. Die
folgende Darstellung mit 11 Unterarten basiert auf Haffer (in Glutz von
Blotzheim et al. 1993). Die Übergänge zwischen den einzelnen Unterarten sind
meist fließend (klinal), insbesondere für den asiatischen Raum muss die
beschriebene Verbreitung daher als grobe Näherung verstanden werden.
Im Süden Europas und in
Nordafrika wird der Star durch den sehr ähnlichen Einfarbstar vertreten, beide
Arten werden heute zu einer Superspezies vereinigt.
Gelege
Eben
ausgeflogener Star
Das Nest baut der Star etwas
unordentlich aus trockenen Blättern, Halmen, Wurzeln, Stroh, Haaren, Wolle und
Federn in den unterschiedlichsten Arten von Höhlen. Überwiegend werden
Baumhöhlen, aber auch Felsspalten und im Siedlungsbereich Nistkästen und
Hohlräume an Gebäuden aller Art als Brutplatz angenommen.
Stare führen eine Brutehe. Männchen
können während einer Brutperiode monogam sein, häufig sind jedoch auch die
gleichzeitige Verpaarung mit mehreren Weibchen (simultane Polygynie) oder
aufeinanderfolgende Bruten mit verschiedenen Weibchen (sukzessive Polygynie). Bei
einer Studie in Belgien waren 20-60% aller Männchen polygyn, bei Frankfurt am
Main mindestens 50%. In Extremfällen wurden bei Frankfurt am Main bei einem
Männchen in einer Brutperiode 5 Bruten mit 4 verschiedenen Weibchen
nachgewiesen; bei Antwerpen brütete 1 Männchen mit 2 Weibchen gleichzeitig und
mit 3 weiteren sukzessiv. Echte Zweitbruten sind hingegen selten, ihr Anteil
liegt vermutlich selten über 10%. Bei den Erstbruten erfolgt die Eiablage in
Mitteleuropa hochsynchronisiert meist zwischen dem 10. und 30. April. Die Eier
sind hellgrün bis hellblau und ohne Zeichnung, sie wiegen im Mittel 6,6 g und
messen im Mittel 31 x 21 mm. Das aus 4 bis 8 Eiern bestehende Gelege wird 11-13
Tage lang bebrütet. Die Nestlingszeit beträgt 17-21 Tage. In Mitteleuropa
fliegt der Großteil der Jungvögel zwischen 20. Mai und 10. Juni aus. Die
letzten Jungvögel aus Spätbruten und aus Folgebruten polygyner Männchen fliegen
Mitte bis Ende Juli aus.
Generell ist der Star
Allesfresser, die Ernährung ist jahreszeitlich aber sehr unterschiedlich. Im
Frühjahr und Frühsommer werden vor allem bodenlebende Wirbellose genutzt, vor
allem Insekten, aber auch Regenwürmer und kleine Schnecken. Im übrigen Jahr
frisst der Star überwiegend Obst und Beeren aller Art, in Mitteleuropa vor
allem Kirschen und Äpfel, in West- und Südeuropa vor allem Weintrauben und
Oliven. Daneben nutzt der Star auch Nahrungsabfälle des Menschen in Siedlungen
und auf Müllkippen.
Wikipedia
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