Flamingos
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Kubaflamingos (Phoenicopterus ruber) |
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Systematik
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Wissenschaftlicher
Name |
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Phoenicopteridae |
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Bonaparte, 1831 |
Die Flamingos
(Phoenicopteridae) sind eine Vogelfamilie, die in der Systematik der Vögel die
eigene Ordnung Phoenicopteriformes bildet.
Die Familie besteht nur aus der
einzigen Gattung Phoenicopterus mit 5 Arten. Neuerdings zählen die
Biologen die Europäische Art, die Rosaflamingos, und die Kubaflamingos zu einer
Art mit zwei Unterarten zusammen, da sie untereinander fruchtbar kreuzbar sind.
Die Flamingos haben lange dünne
Beine, einen langen biegsamen Hals und ein rosa Gefieder. Ihr besonderes
Markenzeichen ist der abgeknickte Seihschnabel, mit dem sie - mit der Oberseite
nach unten - Nahrung aus dem Wasser oder Schlamm filtern. Sie gehören zu den
"Verkehrtschnäblern", weil im Gegensatz zu anderen Vogelarten der
"untere" Schnabelteil starr, und nur der obere Schnabelteil beweglich
ist. Die Rotfärbung des Gefieders hängt davon ab, ob mit der Nahrung Carotinoide
aufgenommen werden. Jungtiere sowie Tiere in Gefangenschaft, die mit der Nahrung
zu wenig Karotinoide erhalten, haben ein weißes Gefieder.
Badender
Flamingo.
Flamingos kommen in Afrika, Südwest-
und Zentralasien, Südeuropa, Süd- und Mittelamerika vor. In Südspanien, Südfrankreich
und Sardinien gibt es Brutvorkommen vom Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus),
der größten und am weitesten verbreiteten Art der Familie. Diese Art wird bis
130 cm groß und kommt in Afrika, Asien und Südeuropa vor.
Im Zwillbrocker Venn, an der
niederländischen Grenze, gibt es eine kleine, wenig stabile Flamingo-Kolonie
aus verschiedenen Flamingo-Arten, die die nördlichste Flamingo-Kolonie der Welt
ist.
Sie leben in großen Ansammlungen
am Ufer von Flachwasserseen oder in Lagunen mit Brackwasser. Sie kommen dabei
auch mit sehr extremen Umweltbedingungen aus, in denen nur wenig andere
Tierarten überleben. So findet man sie zum Beispiel an sehr salzigen oder
alkalischen Seen. Sie sind außerdem auch in der Lage, sehr große
Temperaturschwankungen zu ertragen.
Die Vogeltrupps, die in den
jeweiligen Lebensräumen zu beobachten sind, können aus bis zu einer Million
Individuen bestehen. Wilderei und Nestplünderungen haben zu einem weltweiten
Rückgang der Flamingos geführt.
Fliegender
Flamingo
Die Nahrung besteht aus kleinen Krebstieren,
Insektenlarven und Algen. Ihre rosa Gefiederfärbung kommt durch die Ernährung
von Krebsen. Flamingos sind damit eine Vogelfamilie, die auf eine sehr
spezielle Ernährung spezialisiert ist. Dem angepasst ist ihr ungewöhnlicher,
nach unten gebogener Schnabel, der die Nahrungsaufnahme erleichtert.
In einem 40 cm hohen Schlammkegel
werden ein, in seltenen Fällen auch zwei Eier ausgebrütet. Flamingos
produzieren Kropfmilch, ähnlich wie die Tauben (Columbidae). Sie enthält mehr Fett
und weniger Eiweiß als diese. Sie wird in Drüsen entlang des gesamten oberen
Verdauungstrakts erzeugt und nicht nur im Kropf. Junge Flamingos werden ca. 2
Monate lang mit dieser Milch gefüttert, bis ihr Schnabel weit genug entwickelt
ist, um Nahrung aus dem Wasser zu filtern.
Ein Flamingo, der
auf einem Bein schläft.
Auf diese Weise halten Flamingos,
Störche und andere langbeinige Vögel ihren Wärmeverlust bei Wind so gering wie
möglich. Der Wärmeverlust über die ungefiederten Beine und den Schnabel ist bei
Vögeln relativ hoch, weshalb diese im gut isolierenden Gefieder warm gehalten
werden.
Was uns als eine äußerst
unbequeme und schwierige Stellung erscheint, ist für die Vögel mit keinerlei
körperlicher Anstrengung verbunden. Eine Sperrvorrichtung verhindert das
Einknicken des Standbeins, wodurch das Bein auch ohne Muskelkraft gestreckt
bleibt. Ein ähnlicher Mechanismus verhindert, dass Vögel vom Ast fallen, wenn
sie einschlafen. Sobald der Vogel sich auf einen Ast niederlässt und die
Fersengelenke einknickt, schließen sich die Zehen automatisch um den Ast.
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