Unzertrennliche
|
||||||||||||
Rosenköpfchen (Agapornis roseicollis) |
||||||||||||
Systematik
|
||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher
Name |
||||||||||||
Agapornis |
||||||||||||
|
Die Unzertrennlichen (Agapornis)
sind eine Gattung von kleinen afrikanischen Papageien, die zu den Eigentlichen
Papageien (Psittacidae) und zur Unterfamilie der Edelpapageien (Psittaculinae)
gehört. Ihr Name rührt von ihrer sehr starken Paarbindung her, die
normalerweise ein Leben lang andauert. Ihr extremes Paarverhalten (Kuscheln,
Pflegen usw.) hat ihnen auch den Namen „Liebesvögel“ eingebracht (besonders
verbreitet im englischsprachigen Raum, „Lovebirds“).
Unzertrennliche kommen wild im
tropischen Afrika vor. Sie fehlen aber weitgehend in den trockenen Gebieten der
Sahelzone und der Kalahari ebenso wie im Großteil der Republik Südafrika. Eine
Art, das Grauköpfchen (A. canus), ist auf Madagaskar endemisch.
Die Vögel sind zwischen 13 und
18 cm lang und etwa 50 g schwer. Das Gefieder ist überwiegend grün
oder gelbgrün gefärbt. Bei allen Arten außer dem Grünköpfchen (A.
swindernianus) sind der Kopf und oft auch die Brust auffällig gefärbt. Diese
Färbung gibt den meisten Arten den Namen. Das Grünköpfchen weist dafür einen
schwarzen Nackenring auf. Bei einigen Arten sind Oberschwanzdecken und Bürzel
blau gefärbt. Einige der Arten (Ruß-, Erdbeer-,Pfirsich- und Schwarzköpfchen)
haben einen auffälligen weißen Augenring. Bei diesen Arten gibt es kaum
geschlechtsspezifische Unterschiede (wie auch beim Rosen- und Grünköpfchen),
bei den anderen Arten ist die optische Geschlechtsbestimmung möglich.
Wie der Name „Unzertrennliche“
schon darauf hinweist, sollten Agaporniden niemals allein gehalten werden. Sie
werden im Zoofachhandel [1] oder bei einem seriösen
Züchter auch nie allein, sondern mindestens paarweise verkauft. Mit zwei
Monaten sind Agaporniden alt genug, um abgegeben zu werden. Bei einer
artgerechten Haltung in Gefangenschaft können sie ein Durchschnittsalter von
ca. 15 Jahren erreichen.
Ein Rosenköpfchen
als Heimtier
Die ideale Unterbringung für
Agaporniden sind, sofern man Platz dafür hat, Zimmer- oder Gartenvolieren (diese
sollte wetterfest, wind- und regengeschützt sein). Die Vögel sollten in der
Gartenvoliere allerdings nur von Mai bis Oktober gehalten werden, da es sonst
zu kalt für sie wird. Sollte der Platz für eine Voliere nicht ausreichen,
genügt auch ein Vogelkäfig, der (laut Verbraucherministerium) mindestens
100 cm lang, 50 cm breit und 50 cm hoch sein sollte. Die
Abstände zwischen den Gitterstäben sollten nicht zu groß sein, da die kleinen
Papageien sehr schnell dadurch verschwinden können. Der Käfig sollte mit
ausreichend Sitzstangen (von unterschiedlicher Dicke und nach Möglichkeit aus
Naturholz wie Buche oder Eiche )ausgestattet sein, des weiteren sollte genug
Beschäftigung für die Vögel vorhanden sein, wie z. B. Spielzeug ( Wichtig:
Naturholz - kein Kunststoff oder lackiertes Holz - kommt beim knabbern in den
Magen ) oder Dinge, an denen sie knabbern können, da sie sich sonst schnell
langweilen und dadurch anfangen können, den anderen Vögeln im Käfig oder sich
selbst Federn auszurupfen. Auch Freiflug in der Wohnung oder im Haus, vor allem
dann, wenn der Käfig recht klein ist, ist eine gute Möglichkeit, sie zu
unterhalten. Jedoch sollte man darauf achten, dass der Vogel sich nirgendwo
verletzen kann. Mögliche Gefahrenquellen sind Stromkabel, da sie sehr gerne
knabbern, offene Aquarien, weil sie nicht schwimmen können, große Spiegel,
gegen die sie fliegen können, giftige Zimmerpflanzen und möglicherweise andere
Tiere, wie Katzen, Hunde usw.
Außerdem sollte eine
Tageslichtlampe in der Nähe des Käfigs angebracht werden, da Ultraviolettstrahlung
durch Fensterscheiben abgeschirmt wird, die Vögel dieses (für den Menschen
nicht wahrnehmbare) Licht für ihr natürliches Farbspektrum, also zur
Identifizierung von Nahrung oder der Gefiederfarbe ihres Partners, benötigen.
Käfig bzw. Voliere sollten
regelmäßig gesäubert werden, um Parasiten, wie Milben zu vermeiden. Aber auch,
um den Vögeln die Möglichkeit zu geben, Mineralstoffe, die sich im Vogelsand
befinden, aufnehmen zu können.
Die Grundnahrung der Agaporniden
besteht aus einer Mischung verschiedener Körnersorten, wie sie im Zoofachhandel
angeboten werden. Enthalten sind darin meist Sonnenblumenkerne, Hirse, Spitzsamen,
Leinsamen, Weizen und Hafer. Auch Obst, Gemüse und verschiedene Beerensorten
können den Vögeln angeboten werden. Frisches Wasser sollte immer vorhanden
sein, sowohl zum Baden als auch zum Trinken. Zur Nahrungsergänzung wird Kalk,
z.B. die Schale von Sepien, und von Zeit zu Zeit Salz gerne angenommen.
Damit sich Agaporniden paaren,
sollte ihnen ein Nistkasten und Nistmaterial angeboten werden. Den Nestbau
übernimmt das Weibchen, was zwei bis drei Wochen dauern kann. Während des
Nestbaus kann es dazu kommen, dass sich Männchen und Weibchen paaren. Dabei
steigt das Männchen auf den Rücken des Weibchens.
Der Halter muss beachten, dass
auch ein erfahrener Züchter keine eindeutige Geschlechtsbestimmung durchführen
kann. Auch ein gleichgeschlechtliches Paar zeigt aus Ermangelung eines
gegengeschlechtlichen Partners diese "Paarverhaltensweisen". Sollten
also keine bzw. nur unbefruchtete Eier ins Nest gelegt werden, ist es gut
möglich, dass man ein gleichgeschlechtliches Paar besitzt. Endgültige
Sicherheit kann eine genetische Geschlechtsanalyse anhand einer Feder bringen.
Nach der Paarung legt das
Weibchen in Abständen von zwei Tagen immer wieder ein Ei. Ein Gelege besteht im
Durchschnitt aus etwa fünf Eiern. Die Brutpflege ist, ebenso wie der Nestbau,
Sache des Weibchens. Das Männchen bleibt jedoch in ihrer Nähe und füttert sie
regelmäßig. Gelegentlich verlässt das Weibchen für kurze Zeit das Nest, um zu
Trinken oder Kot abzulegen.
Nach ca. drei Wochen schlüpfen
die Jungen. Sie sind nackt und blind und werden die ersten Wochen von dem
Weibchen gefüttert und gewärmt, anschließend übernimmt das Männchen die
Fütterung. Mit 8 Wochen sind die Jungvögel soweit selbstständig, dass sie
fliegen und abgegeben werden könnten.
Es ist möglich, dass Elterntiere
verschiedener Agapornidenarten Nachwuchs bekommen. Züchter lehnen diese
Mischlingsbildung aber im Allgemeinen ab.
Wichtig: Möchte man Papageien züchten und mit
ihnen handeln, ist eine Zuchtgenehmigung notwendig. Diese bestätigt, dass die
Zuchttiere gesund sind und artgerecht gehalten werden. Auch eine einmalige
erfolgreiche Brut gilt als "Zucht".
Wikipedia
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Unzertrennliche&action=history