Italiensperling
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Systematik
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Wissenschaftlicher
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Passer
italiae |
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(Vieillot,
1817) |
Der Italiensperling (Passer
italiae) ist eine Populationsgruppe von Sperlingen, die ihren Ursprung in
der Hybridisierung von Haussperling (Passer domesticus) und Weidensperling
(Passer hispaniolensis) hat. Auf der Apenninhalbinsel, auf Korsika sowie
auf Kreta haben sich solche hybridogenen Formen zu in sich recht einheitlichen
Populationen stabilisiert. Sie kommen dort ohne die Elternarten –
Weidensperling und Haussperling – vor und vertreten beide Arten in diesem
Gebiet.
Im Aussehen liegt der
Italiensperling zwischen seinen beiden Elternarten und ist von anderswo spontan
entstehenden Hybriden kaum zu unterscheiden: Wie beim Weidensperling sind Kopf,
Stirn und Nacken lebhaft kastanienbraun, zuweilen auch rötlichbraun. Die Wangen
sind fast reinweiß, nicht schmutziggrauweiß wie beim Haussperling. Ein feiner
weißer Überaugenstreif ist meist deutlich erkennbar. Der Kehlfleck ist rein
schwarz, der Brustlatz deutlicher schwarz geflockt als beim Haussperling. Im
sonstigen Körpergefieder ähnelt der Italiensperling wieder sehr stark dem
Haussperling, doch sind bei ihm Hinterrücken und Bürzel ebenfalls bräunlich und
nicht grau. Die Weibchen des Italiensperlings lassen sich im Feld von denen des
Haussperlings kaum, von denen des Weidensperlings nur sehr schwer
unterscheiden.
Auf der Apenninhalbinsel ist der
Italiensperling die häufigste Vogelart. Seine Verbreitung nach Norden wird
durch den Alpenbogen begrenzt; südlich der Alpen besteht eine unterschiedlich
breite Kontaktzone zum Haussperling, im Süden von Korsika zum Weidensperling. In
beiden Intergradationszonen kommt es häufig zu Bastardisierungen. Phänotypisch
reine Italiensperlinge erreichen auch Tiroler Täler nördlich der Alpen und
erscheinen vereinzelt auch in Südkärnten.
Wie der Haussperling ist der
Italiensperling ein Bewohner der Städte, Dörfer und landwirtschaftlichen
Anwesen. Er ist ein ausgesprochener Standvogel ohne Tendenz zur nomadisierenden
Lebensweise des Weidensperlings.
Seine Nahrung besteht aus
Sämereien aller Art; tierische Nahrung wird je nach Verfügbarkeit in
unterschiedlichem Ausmaße aufgenommen, ihr Anteil an der Gesamtmenge übersteigt
jedoch 10 % nicht wesentlich.
Die taxonomische Einordnung des
Italiensperlings ist sehr problematisch. Lange wurde er – und wird er zum Teil
noch immer – als Unterart des Haussperlings (P. domesticus italiae) oder
als Unterart des Weidensperlings (P. hispaniolensis italiae) betrachtet,
da man annimmt, dass die Art durch das Eindringen des Haussperlings in das
ursprünglich vom Weidensperling besiedelte Norditalien vor etwa 3.000 bis 4.000
Jahren entstand, danach weitgehend isoliert blieb und sich dadurch
stabilisieren konnte. Diese Klassifizierungen werden heute zunehmend zugunsten
einer Stellung als eigenständige Art (Passer italiae) oder als
Hybridform ohne Zuordnung zu Weiden-oder Haussperling (Passer x italiae)aufgegeben.
Eine dem Italiensperling
entsprechende Lokalpopulation besteht in Ostalgerien; sie wird noch immer als
Unterart tingitanus dem Haussperling zugerechnet.
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