Pelikane
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Braunpelikan (Pelecanus occidentalis) |
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Systematik
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Wissenschaftlicher
Name |
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Pelecanus |
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Linnaeus, 1758 |
Die Pelikane (Pelecanidae,
Pelecanus) sind eine Familie und Gattung von Wasservögeln aus der
Ordnung der Ruderfüßer. Sie sind bis auf die Antarktika auf allen Erdteilen
vertreten. Ihre Gestalt und vor allem ihr enorm dehnbarer Hautsack am
Unterschnabel machen sie unverwechselbar.
Pelikane sind große bis sehr
große Wasservögel. Der Krauskopfpelikan kann als größte Art der Gattung eine
Körperlänge von 180 cm, eine Flügelspannweite von 3,45 m und ein Gewicht von 13
kg erreichen. Damit zählt er zu den größten und schwersten flugfähigen Vögeln. Als
kleinste Art hat der Braune Pelikan eine Spannweite von 2 m und ein Gewicht von
4 kg. Das Skelett macht bei den schwersten Pelikanen nur etwa 7 % des
Körpergewichts aus.
Das auffälligste Merkmal der
Pelikane ist der 25 bis 47 cm lange Schnabel. Der bei fast allen Ruderfüßern
vorhandene Kehlsack ist bei ihnen extrem vergrößert und mit dem Unterschnabel
verbunden, von dem er als enorm dehnbarer Hautsack herabhängt. Dieser Kehlsack,
dessen Fassungsvermögen bei den größten Arten bis zu 13 Liter betragen kann,
wird beim Fischfang als Kescher eingesetzt; er wird vom langen, leicht abwärts
gebogenen Oberschnabel dicht verschlossen.
Die Flügel sind lang und breit. Von
den elf Handschwingen, bei denen eine meist stark reduziert ist, sind die
äußersten fünf bis sieben tief gefingert, was Pelikane als ausgezeichnete
Thermiksegler ausweist. Das Gewicht macht das Abheben zu einer strapaziösen
Angelegenheit. Ein Pelikan muss eine lange Strecke flügelschlagend auf der
Wasseroberfläche laufen, ehe er sich in die Luft erheben kann. Ist er aber
erfolgreich gestartet, ist er ein ausdauernder Flieger. Pelikane können 24
Stunden ohne Pause fliegen und dabei bis 500 km zurücklegen; die
Fluggeschwindigkeit kann 56 km/h betragen, die Flughöhe über 3000 m. Im Flug
biegen Pelikane den Hals zurück, so dass der Kopf zwischen den Schultern liegt
und der schwere Schnabel vom Hals abgestützt werden kann. Da die Muskulatur ein
ständiges Flügelschlagen nicht erlaubt, wechseln lange Gleitphasen mit
Flügelschlägen ab. Hierzu wird die Thermik ausgenutzt, die den Vogel in die
Luft trägt und ihm dort ermöglicht, energiesparend zu fliegen.
Wie bei allen Ruderfüßern sind
alle vier Zehen mit Schwimmhäuten verbunden. Die Beine liegen weit auseinander
und recht weit hinten am Körper. Sie sind geeignet, um beim Schwimmen kräftigen
Antrieb zu geben, ermöglichen an Land aber nur eine schwerfällige, watschelnde
Fortbewegung.
Das Gefieder der Pelikane ist
fast immer weiß gefärbt, mit schwarzen Bereichen an den Flügeln. Eine Ausnahme
ist der Braune Pelikan, dessen Grundfarbe sein Name verrät. Die weißen Pelikane
haben manchmal ein rosa oder grau überhauchtes Gefieder; dieser Farbton kommt
durch ein Sekret der Bürzeldrüse zustande. Wie kräftig der Farbton ist, steht
in einem Zusammenhang mit den regionalen Ernährungsmöglichkeiten. Im Gesicht
haben Pelikane unbefiederte Stellen, die zur Brutzeit leuchtende Farben
annehmen können. Oft ermöglicht diese Farbe die Unterscheidung der Geschlechter
(Geschlechtsdimorphismus). Die kräftigen Farben sind meistens nur einige Tage
vorhanden, ehe sie wieder verblassen. Ein besonderes Merkmal hat zudem der
Nashornpelikan, dem zur Brutzeit ein Höcker auf dem Oberschnabel wächst, der 7
cm hoch werden kann; nach dem Ende der Brutzeit wird der Höcker abgeworfen.
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