Junge Rötelpelikane
(Pelecanus rufescens)
Pelikane bewohnen tropische,
subtropische und gemäßigte Zonen. In Europa befinden sich Vorkommen auf dem
Balkan, wobei die Kolonien des Rosa- und Krauskopfpelikans im Donaudelta die
bekanntesten sind. Daneben bestehen noch Vorkommen dieser beiden Arten am Prespasee
und an der Ostküste des Asowschen Meeres. Der Krauskopfpelikan kommt in einigen
Kolonien am Unterlauf der Wolga sowie an der Nordküste des Kaspischen Meeres
vor. Diese beiden Arten, sowie den Graupelikan findet man auch in West- und
Zentralasien. Letzteren zusätzlich in Südasien. Afrika ist die Heimat des
Rötelpelikans, der dort tropische und subtropische Regionen bewohnt; weiter
gespannt sind die Brut- und Winterquartiere des Rosapelikans, dessen
Verbreitung von der Sahelzone bis Südafrika reicht. In Australien und Tasmanien
lebt der Brillenpelikan, der außerhalb der Brutzeit regelmäßig auf Neuguinea,
den Salomonen und den Kleinen Sunda-Inseln anzutreffen ist. Der Nashornpelikan
brütet im Mittleren Westen Nordamerikas, nordwärts bis ins südliche Kanada; er
überwintert an den Küsten Nord- und Mittelamerikas. Die Küsten des
amerikanischen Doppelkontinents sind die Heimat des Braunpelikans.
Im Winter ertragen manche Arten
auch extreme Kälte, brauchen aber eisfreie Gewässer. Die meisten Arten
bevorzugen Süßwasser. Da sie als Nahrung große Mengen an Fisch benötigen, sind
sie auf großen Seen oder in Flussdeltas zu finden, und da sie nicht tief
tauchen, ist eine geringe Wassertiefe Voraussetzung. Dies ist der Grund dafür,
dass Pelikane auf tiefen Seen wie dem Malawisee nahezu fehlen, aber auf nicht
weit entfernten flachen Seen wie dem Nakurusee überaus häufig sind.
Mehrere Arten sind auch im
Brackwasser zu finden, und manche finden sich zum Überwintern an Küsten ein. Der
Braunpelikan ist die einzige Art, die ganzjährig und ausschließlich am Meer
lebt.
Die meisten Pelikane sind
Standvögel oder Kurzstreckenzieher; dies gilt für die tropischen Arten, aber
auch für die Krauskopfpelikane des Donaudeltas. Hingegen sind die Rosapelikane
des Donaudeltas Langstreckenzieher, die nach der Brutzeit in afrikanische
Überwinterungsgebiete ziehen.
Krauskopfpelikan
(Pelecanus crispus)
Die Nahrung der Pelikane besteht
fast ausschließlich aus Fischen. Es gibt nur wenige Ausnahmen: So hat man den
Nashornpelikan gelegentlich beim Fressen von Schwanzlurchen und Flusskrebsen
beobachtet, und auch der Brillenpelikan ernährt sich nebenher von Krebstieren. In
einem Fall soll ein Brillenpelikan eine Weißkehlente mitsamt ihren Jungen
verspeist haben. Dies sind jedoch seltene Ausnahmen.
Im Donaudelta sind Karpfen, Bitterlinge
und Flussbarsche die wichtigsten Beutefische der dort heimischen Pelikanarten
(Krauskopf- und Rosapelikan). Der Nashornpelikan frisst in Nordamerika
hauptsächlich Karpfenfische verschiedener Arten, meistens solche, die für die
kommerzielle Fischereiwirtschaft bedeutungslos sind. In Afrika erbeuten die
dortigen Pelikane vor allem Buntbarsche der Gattungen Tilapia und Haplochromis.
Der Braunpelikan frisst vor der Küste Floridas vor allem Menhaden, einen
wirtschaftlich unbedeutenden Heringsfisch, vor südamerikanischen Küsten aber
auch Sardellen und Pazifische Sardinen.
Ein Pelikan frisst für gewöhnlich
10 % seines Körpergewichts am Tag. Dies sind beim Rosapelikan etwa 1,2 kg. Rechnet
man dies hoch, so verspeist die gesamte Pelikanpopulation des afrikanischen Nakurusees
12.000 kg Fisch am Tag bzw. 4380 Tonnen Fisch im Jahr [1].
Die verschiedenen Arten setzen
unterschiedliche Jagdmethoden ein. Am weitesten verbreitet ist die Methode,
schwimmend eine Hufeisenformation zu bilden und so die Fische in flacheres
Wasser zu treiben, wo sie nicht mehr in die Tiefe entkommen und somit leicht
erbeutet werden können. Manchmal werden diese Aktionen durch heftiges Schlagen
der Flügel auf die Wasseroberfläche unterstützt. Weitere Varianten sind, einen
Kreis zu bilden und zu schließen, oder zwei gerade Linien, die aufeinander zu
schwimmen. Mit dem gewaltigen Schnabel pflügen die Pelikane schließlich durch
das Wasser und fangen damit die zusammengetriebenen Fische; die Erfolgsquote
liegt beim Rosapelikan bei 20 %. Nach einem erfolgreichen Fang wird das Wasser
aus dem Hautsack gelassen und der Fisch dann geschluckt.
Alle Arten können auch allein auf
Fischfang gehen, und manche bevorzugen dies, aber bei allen finden sich die
oben beschriebene Techniken oder Variationen derselben. Abweichend jagt nur der
Braunpelikan, der als einzige Art ein Stoßtaucher ist. Er jagt auch Fische in
größeren Tiefen, indem er sich im Sturzflug aus Höhen von 10 bis 20 Metern
senkrecht herabfallen lässt.
Wikipedia
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pelikane&action=history