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Pelikane

 

Fortpflanzung

 

Brillenpelikan (Pelecanus conspicillatus)

Brillenpelikan (Pelecanus conspicillatus)

Pelikane brüten in Kolonien, wobei die Bodenbrüter größere und dichtere Kolonien bilden als die Baumbrüter. Oft entstehen gemischte Kolonien: So brüten im Donaudelta Rosa- und Krauskopfpelikane oft gemeinsam; die baumbrütenden Arten nisten neben Störchen und Kormoranen, die Braunpelikane neben Guanotölpeln und Guanokormoranen. Früher zählten Pelikankolonien nach Millionen, die größte heutige Pelikankolonie ist die am Rukwa-See in Tansania mit 40.000 Paaren.

Die Brutzeit beginnt in gemäßigten Breiten im Frühling, bei den europäischen und nordamerikanischen Arten in etwa im April. In tropischen Klimazonen gibt es meistens keine festen Brutzeiten, und es kann das ganze Jahr über gebrütet werden.

Zur Balz nehmen die nackten Hautpartien im Gesicht leuchtende Farben ein. Die männlichen Pelikane vollführen ein Balzritual, das sich von Art zu Art unterscheidet, oft aber ein Emporrecken von Kopf und Schnabel und ein ballonartiges Aufblasen des Hautsacks am Unterschnabel beinhaltet. Nachdem sich das Paar gefunden hat, sucht das Weibchen (beim Braunpelikan das Männchen) einen Nistplatz. Sodann beginnt der Nestbau, der wiederum von Art zu Art sehr unterschiedlich ist. Die bodenbrütenden Arten legen oft nur eine Mulde aus, die sie mit keinem bis wenig Material wie Gräsern und Zweigen ausfüllen. Natürlich sind die Nester der baumbrütenden Arten aufwändiger gestaltet. Der Graupelikan brütet vor allem auf Mangobäumen, Feigen, Palmyrapalmen oder Kokospalmen. Baumaterial wird vom Männchen in seinem Schnabelsack herbeigeschafft. Das Nest besteht aus Zweigen und wird mit Gräsern oder verfaulenden Wasserpflanzen ausgelegt; es hat einen Durchmesser von etwa 75 cm und eine Höhe von 30 cm. Die Stabilität des Nestes ist oft gering, so dass jedes Jahr ein neues Nest gebaut werden muss.

Meistens werden zwei Eier gelegt, Gelege mit nur einem und bis zu sechs Eiern kommen vor. Beide Geschlechter brüten, die Gesamtbrutdauer beträgt 30 bis 36 Tage. Die Jungvögel sind anfangs nackt, entwickeln aber schon nach wenigen Tagen das je nach Art weiße oder braune Daunenkleid. Im Alter von acht Wochen ist das Daunenkleid durch das Jugendgefieder ersetzt. Anfangs werden die Jungen mit einem ausgewürgten Nahrungsbrei gefüttert. Selten kommen alle Jungvögel durch. Oft erweist sich das zuerst geschlüpfte Junge als das stärkere, das seine Geschwister aus dem Nest drängt oder durch alleinige Beanspruchung der Nahrung die anderen verhungern lässt. Im Alter von 70 bis 85 Tagen werden die Jungen selbständig und verlassen die Eltern entweder sofort oder nach einer Frist von bis zu zwanzig Tagen, in denen sie noch gemeinsam mit den Elternvögeln unterwegs sind.

Im Alter von drei oder vier Jahren brüten Pelikane erstmals. Im Zoo erreichen Pelikane regelmäßig ein Alter von über 40 Jahren; ein Brillenpelikan wurde sogar sechzig Jahre alt. In freier Wildbahn gelten 26,5 Jahre als Höchstalter; sie wurden bei einem Nashornpelikan nachgewiesen.

Stammesgeschichte

Welches stammesgeschichtliche Alter Pelikane haben, ist umstritten. Aus dem Eozän ist Protopelicanus cuvieri bekannt, der zunächst als typischer Pelikan beschrieben wurde. In jüngerer Zeit wurde dies jedoch bestritten. Die Überreste weisen nach Harrison eher auf einen fossilen Tölpel hin[2], nach Olson auf einen Vertreter der ausgestorbenen Pelagornithidae[3]. Demnach handelt es sich zwar um einen Ruderfüßer, wahrscheinlich aber nicht um einen echten Pelikan.

Der älteste zweifelsfreie Pelikan stammt aus dem Miozän Frankreichs und heißt Pelecanus gracilis (manchmal auch in einer eigenen Gattung Miopelecanus geführt). Kurz später tauchte Pelecanus intermedius auf, ein in Deutschland oft gefundener fossiler Pelikan, sowie der kleine Pelecanus tirarensis in Australien. Im Pliozän gab es noch weit mehr Arten, darunter mit dem Nashornpelikan auch bereits eine rezente Art, und im Pleistozän finden sich Überreste mehrerer rezenter Arten. So war der Krauskopfpelikan im Pleistozän auch in Westeuropa weit verbreitet. Der Neuseeland-Pelikan wurde gelegentlich als in historischer Zeit ausgestorbene Art beschrieben, ist aber wahrscheinlich mit dem Brillenpelikan identisch.

Systematik

 

Braunpelikane in Monterey (Kalifornien)

Braunpelikane in Monterey (Kalifornien)

Pelikane bilden zusammen mit Tölpeln, Kormoranen und Schlangenhalsvögeln ein Taxon der Pelecani (siehe Systematik der Ruderfüßer). DNA-Analysen geben Anlass zu der Vermutung, dass auch der Schuhschnabel, der traditionell in die Nähe der Störche gestellt wird, in diesen Verwandtschaftskreis gehören könnte und vielleicht gar ein abweichender Pelikan ist.

Alle rezenten Pelikane werden einer Gattung Pelecanus zugeordnet:

Diese Arten lassen sich drei Verwandtschaftskreisen zuordnen: Rosa-, Krauskopf-, Nashorn- und Brillenpelikan sind große Pelikane, die in dichten Kolonien leben und am Boden brüten; Rötel- und Graupelikan sind kleinere Pelikane, die in lockeren Verbänden leben und auf Bäumen brüten; sowie Braunpelikan, der sich als meeresbewohnender Stoßtaucher stark von den übrigen unterscheidet.

 

 

Wikipedia

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