In vielen Teilen der Welt wurden
Pelikane lange aus den unterschiedlichsten Gründen gejagt. In Ostasien gilt die
Fettschicht der Jungvögel als Heilmittel in der Traditionellen Chinesischen
Medizin; auch in Indien wird dieses Fett als wirksam gegen rheumatische Beschwerden
geschätzt. In Südosteuropa wurden die Kehlsäcke der Schnäbel zur Herstellung
von Beuteln und Futteralen genutzt.
In besonderer Weise ausgebeutet
wurden die südamerikanischen Kolonien des Braunpelikans. Zusammen mit
Guanotölpel und Guanokormoran gehört er zu den Guanovögeln, deren Exkremente in
großem Maßstab als Dünger gesammelt wurden. Da die Arbeiter nebenher Eier und
Vögel zu ihrer Ernährung töteten, wurden im Zuge der Ausbeutung massenhaft
Kolonien vernichtet.
Auf eine nachhaltigere Weise
funktioniert das Zusammenleben zwischen Menschen und Graupelikanen in Dörfern
des indischen Bundesstaats Karnataka. Hier brüten die Pelikane auf Dächern,
vergleichbar mit dem Weißstörchen in Mitteleuropa. Die Einwohner nutzen auch
hier die Exkremente als Dünger und verkaufen überschüssige Mengen an
benachbarte Dörfer. Die Pelikane werden daher nicht nur toleriert, sondern auch
geschützt.
Bei Fischern stehen Pelikane oft
im Ruf, als Konkurrenten die Fischereierträge zu schmälern. Obwohl die von
Pelikanen gefangenen Fische oft keinerlei wirtschaftliche Bedeutung haben, sind
die Behauptungen nicht ganz haltlos: In Griechenland erbeuten Krauskopfpelikane
in einer Brutsaison etwa 13 bis 18 Tonnen Fisch, zumeist Flussaale; dies
entspricht etwa 10 % der von Fischern erbeuteten Aalmenge. Der Fischmangel
einiger Seen liegt aber eher in Überfischung und der Verschlechterung der
Wasserqualität begründet. Trotzdem werden Pelikane oft von Fischern getötet. In
der Türkei wurde 1983 eine ganze Kolonie von Fischern in einer konzertierten
Aktion vernichtet: Die Vögel wurden getötet, die Eier zerstört und alle Nester
niedergebrannt.
Zwar ist keine Pelikanart
ernsthaft bedroht, doch viele sind in ihrem Bestand beträchtlich
zurückgegangen. Ein Beispiel ist der Krauskopfpelikan, der noch in der Römischen
Antike in den Mündungen von Rhein und Elbe brütete. Im Donaudelta gab es noch
zur Mitte des 19. Jahrhunderts etwa eine Million Paare; 1909 war diese Zahl auf
200 zusammengeschrumpft und ist bis heute noch weiter auf 100 Paare gesunken.
Hauptgrund für den Rückgang der
Bestände sind die oben erwähnten Aktionen lokaler Fischer, die Trockenlegung
oder Vergiftung von Gewässern und die Überfischung der Nahrungsgründe. Zwei
Arten werden von der IUCN heute im Status vulnerable (gefährdet)
geführt: der Krauskopfpelikan und der Graupelikan. Der Rosapelikan ist in
Europa zwar ebenso wie der Krauskopfpelikan lokal gefährdet, global aber wegen
der Bestände in Afrika nicht bedroht.
Neuzeitliche
Darstellung des christlichen Pelikanmotivs
Als Symbol für Jesus Christus
sind Pelikane auch Teil der christlichen Ikonographie.
Nach einem Volksglauben soll der
Pelikan seine Jungen mit seinem eigenen Blut nähren. In einer dramatischeren
Version dieser Legende öffnet sich der Pelikan, wenn er die (von der Mutter
oder einer Schlange) getöteten Jungen im Nest auffindet, mit dem Schnabel die
Brust, um sie mit seinem eigenen Blut wieder ins Leben zurückholen. Gerade
letztere Version wurde in Bezug zum Opfertod Jesu Christi gesetzt, wodurch der
Pelikan zu einem in der kirchlichen Heraldik und der gesamten religiösen Kunst
häufig verwendeten Motiv wurde. Als Symbol für das christliche Abendmahl findet
er sich oft auch auf sakralen Gegenständen wie dem Hostienkelch.
Allerdings unterscheidet sich der
mythologische Vogel in seiner ursprünglichen Darstellungsform durch seine
geringere Größe, einen kürzeren, spitzen Schnabel sowie die Farbe des Gefieders
(gelb, manchmal grün im Gegensatz zu weiß bzw. braun) vom tatsächlichen
Pelikan.
Die Grundlage für den Mythos
liefert möglicherweise die Tatsache, dass sich die Jungen des Pelikan ihr
Futter tief aus dem Kehlsack der Eltern holen, was den Eindruck erweckt, sie
würden sich an deren Brustfleisch nähren. Außerdem besteht beim
Krauskopfpelikan die Besonderheit, dass sich während der Brutzeit sein Kehlsack
rot färbt und somit an eine blutige Wunde erinnert.
Der Braunpelikan ist der
Wappenvogel des US-Bundesstaates Louisiana. Daher ist ein Pelikan auf Flagge
und Siegel abgebildet, der sich die Brust aufreißt, um seine Jungen mit Blut zu
füttern. Das gleiche Motiv findet sich im Wappen von Arbois in Frankreich.
Ein Pelikan ist der Wappenvogel
der brandenburgischen Stadt Luckenwalde. Pelikane finden sich auch auf den
Wappen von Barbados und der Turks- und Caicosinseln sowie auf der Flagge von Sint
Maarten[4].
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