Der Wellensittich kommt
natürlicherweise auf dem australischen Kontinent vor. In Florida ist er einst
in großer Zahl verwildert. Aus ungeklärten Gründen ging der Bestand dieser
verwilderten, standortfremden Tiere jedoch drastisch zurück. In Deutschland
findet man manchmal Gefangenschaftsflüchtlinge, die jedoch kaum den Winter
überleben.
Ursprungsgebiet der
Wellensittiche: fast überall in Australien,Wellensittiche meiden aber
Küstenregionen. Nomadengleich ziehen sie von Wasserstelle zu Wasserstelle
Regenfällen hinterher. Tagsüber sind die in großen Schwärmen lebenden Vögel mit
der Futtersuche am Boden beschäftigt. Mittags ziehen sie sich zum Schutz vor
der meist großen Hitze in Baumkronen zurück, wo sie auch nachts zu finden sind.
Zur Brutzeit besiedeln
Elterntiere alte, ausgehöhlte Bäume. Das Weibchen bebrütet ein Gelege von ca.
vier Eiern etwa 18 Tage lang, während es vom Männchen versorgt wird. Junge
Wellensittiche sind Nesthocker und werden mit etwa vier bis fünf Wochen flügge.
Der Wellensittich wurde angeblich
von dem Strafgefangenen und Künstler Thomas Watling entdeckt, der wegen des
Fälschens von Banknoten 1792 in die Strafkolonie Australien deportiert worden war.
1831 gelangte das erste Mal ein ausgestopfter Wellensittich nach Europa.
1794 erwähnt George Shaw den
Vogel erstmals in dem Buch Zoology of New Holland (Neuholland war ein
vorläufiger Name Australiens), die dafür verwendeten Exemplare erhielt er von
einem der frühen Siedler, der sie in der Umgebung von Parramatta gesammelt
hatte. 1805 beschrieb Shaw den Wellensittich erstmalig wissenschaftlich in The
Naturalist's Miscellany unter dem Namen Psittacus undulatus, darin
findet sich auch die älteste wissenschaftliche Darstellung der Art von R. P.
Nodder. Im Jahre 1840 gab der Zoologe John Gould, der zugleich ein erstrangiger
Zeichner insbesondere von Vogeldarstellungen war, in seinem siebenbändigen Werk
The Birds of Australia dem Wellensittich seinen noch heute gültigen
wissenschaftlichen Namen.
John Gould war es auch, der im
gleichen Jahr vermutlich erstmals lebende Exemplare nach England einführte. Durch
eine Vogelausstellung in Antwerpen im Jahre 1850 wurde der Vogel in ganz Europa
bekannt. Kurz darauf wurden große Wildfänge nach Europa importiert, wo sich
später erste Zuchterfolge einstellten. In den folgenden Jahren nahm der Export
von Wellensittichen so stark zu, dass 1884 von der australischen Regierung ein
Exportverbot erlassen wurde. Dieses Gesetz gilt bis heute, obwohl der
Wellensittich in Australien nicht zu den bedrohten Arten zählt.
Wellensittich ♂ (Melopsittacus undulatus),
Farbschlag Lacewing
Mittlerweile wird der Vogel in
zahlreichen Farbschlägen (blau, gelb, grau, weiß ...) gezüchtet. 1872
tauchten erstmals gelbe Tiere auf. Um 1900 kamen blaue hinzu, 1920 die ersten
weißen Wellensittiche. Heute gibt es rund 100 Standard-Farbschläge, die
von den Zuchtverbänden anerkannt werden. Auf Vogelschauen wird der so genannte
Standardwellensittlich zur Schau gestellt. Er ist deutlich größer als der
normale Wellensittich, welcher bei den Züchtern als Hansi-Bubi
bezeichnet wird.
Wikipedia
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