Felsentaube
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Felsentaube (Columba livia) |
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Systematik
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Wissenschaftlicher
Name |
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Columba
livia |
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(J. F. Gmelin,
1789) |
Die Felsentaube (Columba
livia) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie ist
die Stammform der Haustaube. Es werden folgende 15 Unterarten unterschieden:
Die Felsentaube ist etwa 33 cm
lang, ihre Flügelspannweite beträgt etwa 63 cm und sie wird etwa 330 Gramm
schwer. Damit ist sie deutlich kleiner als die Ringeltaube, aber größer als die
Türkentaube.
Die Geschlechter sehen gleich
aus: Kopf, Hals, Brust und Rücken sind blaugrau mit bei den Männchen
ausgeprägterer, glänzend gelblich, grünlich und rötlich-violett schimmernder
Färbung den Nacken entlang und an den Schwingen. Die Flügeldecken sind heller
mit zwei dunklen Binden, der Schwanz trägt eine bläulich-graue Binde, beider
Spitzen sind dunkel.
Der Schnabel ist dunkelgrau bis
pink, während sich die helle Wachshaut auffällig abhebt. Schwanz und
Flügelspitzen sind dunkel. Felsen- und auch Haustauben kann man in eine große
Anzahl von verschiedenen Phänotypen aufteilen, z. B. blau-, dunkel gesprenkelte
und rote.
Die Felsentaube lebt ganzjährig
im gesamten Mittelmeerraum, im Osten bis zum Kaspischen Meer sowie in Schottland,
Irland, auf den Shetland- und Färöer-Inseln. Die Felsentaube ist in ihrer Form Straßentaube
heute weltweit in Städten verbreitet.
Der Lebensraum der Felsentauben
sind Felsklippen an der Meeresküste, im Landesinneren auch in Berggebieten.
Felsentauben ernähren sich von Getreidesamen,
Eicheln und Samen von Koniferen, Knospen, Beeren und vereinzelt auch von Schnecken,
Insekten und Würmern. Die Straßentauben in den Städten ernähren sich darunter
auch von Erdnüssen, Kuchen- und Brotkrümeln beispielsweise.
Es ist nicht von der Jahreszeit
abhängig, wann sich ein Pärchen der Felsentaube findet. Ein Pärchen bleibt auf
Lebenszeit zusammen.
Ihr Nest baut das Männchen wenig
kunstvoll in Fels- und Mauernischen. Kurz darauf werden von beiden zwei Eier
ausgebrütet. Die Jungen schlüpfen nach 19 bis 21 Tagen und werden zuerst mit
der Kropfmilch der Altvögel gefüttert, die sie bei ihnen direkt aus dem
Schnabel trinken.
Gewöhnlich werden zwei Bruten im Jahr
aufgezogen. Wenn eine Brut verloren geht, so zeugen Tauben sofort eine weitere.
Bei einer Brut schlüpfen die Tauben im Abstand von 24 bis 48 Stunden. Es ist zu
beobachten, dass Taubenküken, wenn sie einzeln ausgebrütet wurden, durch
fehlende Spreizung am anderen Ei oder Küken oft eine Hüftdysplasie entwickeln,
die im Laufe der Aufzucht zum Bruch des Beckens führt. Dadurch verenden etwa
60–70 % der einzeln ausgebrüteten Taubenküken. Tauben sind die einzigen Wirbeltiere,
bei denen Männchen und Weibchen dieselbe Menge des Hormons Prolaktin
produzieren. Daraus folgt, dass Männchen und Weibchen dieselbe Rolle in der
Aufzucht einnehmen.
Besonders die Straßentauben in
den Städten sind es, die dem Menschen zur Plage werden können, im Besonderen,
wenn eine größere Anzahl auf eine kleine Fläche kommt. Auch die Entfernung von
Kot auf denkmalgeschützten Gebäuden oder schwer erreichbaren
Gebäudekunstkonstruktionen kann sich sehr schwierig und aufwendig gestalten
(Gefahr der Histoplasmose).
Der Mensch versucht daher, der
Tauben mit Rattengift Herr zu werden, was von Natur- und Umweltschützern
vehement kritisiert wird. Weniger kritisch dagegen betrachtet man die
Fernhaltung der Tauben mit der Installation von Drahtstacheln auf
Gebäudevorsprüngen, denn mögliche Lande- oder gar Nistplätze werden dadurch so
gut wie unmöglich. Doch erste Anpassungen an diesen Umstand zeigen, dass gerade
diese v-förmig angestellten Drahtstacheln einen besonders guten Nistbauplatz
darstellen.
Die Haustauben beispielsweise
werden unter anderem zur Mast gezüchtet und als Geflügelprodukte verkauft. Man
nutzt diese Tauben aber auch als Versuchstiere in Laboratorien zur Erforschung
von Medikamenten und Einwirkungen natürlicher Prozesse auf Lebewesen sowie zur
Erforschung von vogeltypischen äußeren und inneren Verhaltensmustern und genetischen
Merkmalen.
Natürliche Fressfeinde der
Felsentaube sind Opossums, Waschbären, Eulen und Greifvögel wie z. B. Habicht
und Wanderfalke.
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