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Fleckvieh

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Fleckviehkuh im Zweinutzungstyp

Fleckviehkuh im Zweinutzungstyp

Systematik

Art:

Bos taurus

Unterart:

Hausrind (Bos taurus taurus)

Rasseschlüssel FL 11

Das Fleckvieh, auch Simmentaler oder Simmentaler Fleckvieh genannt, ist eine Rasse des Hausrindes. Die Benennung ist jedoch in der Schweiz unterschiedlich zu der in Deutschland und Österreich. In Deutschland und Österreich werden Fleckvieh und Simmentaler bzw. Simmentaler Fleckvieh synonym verwendet. In der Schweiz bezeichnet man als Simmentaler Tiere, die weniger als 12,5 % Red Holstein Vorfahren besitzen, während der Begriff Swiss Fleckvieh Tiere bezeichnet, die zwischen 12,5 und 75 % Red Holstein Vorfahren haben. Fleckvieh ist eine sogenannte Zweinutzungsrasse, bei der die Milch- und die Fleischleistung gleichermaßen eine Rolle spielen. Die Rasse geht auf Hausrinder im Berner Oberland zurück, das bereits im Mittelalter für seine großwüchsigen und gescheckten Rinder bekannt war.

Rassekennzeichen

Gemeinsam ist allen Tieren dieser Rasse der weiße Kopf, mit gelegentlichen Augen- oder Backenflecken und die weißen Beine. Ferner sind auch der Unterbauch und die Schwanzquaste immer weiß. Die Erbanlagen für diese Merkmale werden dominat vererbt. Das restliche Fell kann in Farbabstufungen von Hellgelb bis dunklem Rotbraun auftreten, ebenso ist der Anteil von weißen Flecken sehr variabel.

Ebenso rassetypisch ist das breite, unpigmentierte Flotzmaul und die breite Stirn der Rinder. Die Rasse weist an der Halsunterseite eine ausgeprägte Wamme auf. Die Hörner sind hell, mit leicht nach außen und oben gebogenen gelblichen Spitzen.

Die Tiere sind mittelgroß bis groß. Die Widerristhöhe liegt bei Stieren bei 150 bis 158 und die für Kühe bei 138 bis 142 Zentimeter. Die Kühe wiegen ca. 600-800 kg, Stiere ca. 1100-1300 kg. Die Tageszunahmen bei den Bullen liegen zwischen 1200 und 1500 Gramm.

Zuchtrichtungen

 

Simmentaler Kühe auf der Weide

 

Fleckvieh in der Doppelnutzung

Als eine der wichtigsten Rinderrassen in Deutschland wird das Fleckvieh als Zweinutzungsrind gehalten. Die Zuchttiere werden nach Milch und Fleischleistung selektiert. Beides befindet sich auf sehr hohem Niveau, die Fleischleistung ist wesentlich besser als beim Holstein-Rind. Zur Verbesserung der Milchleistung wird aber teilweise Red Holstein eingekreuzt.

Milchleistungsprüfung Bayern 2003:

im Schnitt 6404 kg Milch, 4,14 Fett, 3,52 Eiweiß

Zuchtziel: 7000 bis 8000 kg Milch; 4,00% Fett; 3,70% Eiweiß

 

Fleisch-Fleckvieh (Beef Simmentaler)

Die Verwendung dieser Hausrindrasse als Zweinutzungsrasse ist nur für Mitteleuropa typisch. Weltweit hat diese Rinderrasse vor allem in der Fleischproduktion eine große Bedeutung. Der Milchreichtum der Mütter stellt eine sehr gute Basis für die Zucht als reine Fleischrasse dar. Das Erstkalbealter der Kühe liegt bei 30 Monaten.

Mastbullen nehmen täglich ca 1.300 Gramm zu. Die Schlachtausbeute liegt bei ca 63 Prozent.

Rassekennzeichen:

·       hoher Anteil wertvoller Fleischteile

·       gute Milchleistung

·       hohe Absetzgewichte

Genetisch hornloses Fleckvieh

Derzeit hauptsächlich nur in der Fleischrinderhaltung von Bedeutung, sind erste genetisch hornlose Tiere auch im Zweinutzungstyp vorhanden. Sie eignen sich sehr gut für laufstall- und Gruppenhaltung. Die Verletzungsgefahr untereinander und für den Menschen wird minimiert.

Ursprung

Urheimat

 

Simmentaler Fleckvieh auf Engstligenalp

Simmentaler Fleckvieh auf Engstligenalp

Die Urheimat dieser Rinderasse ist vermutlich das Berner Oberland (Simmental). Das Simmentaler Fleckvieh ist aus verschiedenen lokalen Schlägen entstanden. Wichtigste Schläge waren der grosse Saanenschlag und das leichtere Frutigvieh. Sicher ist, dass das Simmentaler Fleckvieh seit mindestens 1400 Jahren in der Westschweiz gezüchtet worden ist. Das Simmentaler Fleckvieh war ähnlich eng mit der heute ausgestorbenen Freiburgerrasse verwandt, wie die Red-Holstein und Holsteinrasse. Die rotbunte Simmentaler Kuh unterschied sich von der Freiburgerkuh durch den von beiden Eltern vererbten rezessiven Rotfaktor, der dadurch zum phänotypisch rotbunten Erscheinungsbild führte.

Anfänge der Zucht in Deutschland

Ab 1835 wurde das Fleckvieh zielbewusst aus dem Simmental nach Deutschland importiert. Vier Stellen begannen etwa gleichzeitig mit der Reinzucht des Fleckviehs: Hohenheim und Meßkirch in Baden-Württemberg sowie Miesbach und Bayreuth in Bayern.

Anfänge der Zucht in Österreich

Als Beginn der Fleckviehzucht in Österreich kann das Jahr 1870 angesehen werden.

Verbreitung

Die Fleckvieh (Simmental-Rasse) ist heute auf allen Kontinenten zuhause. Mit weltweit rund 41 Millionen Tieren ist sie eine der bedeutendsten Rinderpopulationen.

Fleckvieh - Doppelnutzung

 

Land

Anzahl
Tiere (1996)

Anteil am
Gesamtrinderbestand

Deutschland

4.400.000

28 %

Österreich

2.100.000

80 %

Schweiz

800.000

44 %

Frankreich

1.650.000

9 %

Italien

320.000

5 %

Tschechien

1.200.000

60 %

Slowakei

400.000

45 %

Slowenien

272.000

57 %

China

12.000.000

15 %

Russland und GUS

16.000.000

24 %

sonstige

125.000

 

 

Fleckvieh Fleischnutzung

Eine Haltung dieser Hausrindrasse vor allem zur Fleischproduktion findet unter anderem in Großbritannien, Dänemark, Schweden, USA, Kanada, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Südafrika, Namibia, Zimbabwe, Australien und Neuseeland statt.

Literatur

 

 

Wikipedia

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fleckvieh&action=history

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