Fleckviehkuh im
Zweinutzungstyp |
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Systematik
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Rasseschlüssel
FL 11 |
Das Fleckvieh, auch Simmentaler
oder Simmentaler Fleckvieh genannt, ist eine Rasse des Hausrindes. Die
Benennung ist jedoch in der Schweiz unterschiedlich zu der in Deutschland und
Österreich. In Deutschland und Österreich werden Fleckvieh und Simmentaler bzw.
Simmentaler Fleckvieh synonym verwendet. In der Schweiz bezeichnet man als Simmentaler
Tiere, die weniger als 12,5 % Red Holstein Vorfahren besitzen, während der
Begriff Swiss Fleckvieh Tiere bezeichnet, die zwischen 12,5 und 75 % Red
Holstein Vorfahren haben. Fleckvieh ist eine sogenannte Zweinutzungsrasse, bei
der die Milch- und die Fleischleistung gleichermaßen eine Rolle spielen. Die
Rasse geht auf Hausrinder im Berner Oberland zurück, das bereits im Mittelalter
für seine großwüchsigen und gescheckten Rinder bekannt war.
Gemeinsam ist allen Tieren dieser
Rasse der weiße Kopf, mit gelegentlichen Augen- oder Backenflecken und die weißen
Beine. Ferner sind auch der Unterbauch und die Schwanzquaste immer weiß. Die
Erbanlagen für diese Merkmale werden dominat vererbt. Das restliche Fell kann
in Farbabstufungen von Hellgelb bis dunklem Rotbraun auftreten, ebenso ist der
Anteil von weißen Flecken sehr variabel.
Ebenso rassetypisch ist das
breite, unpigmentierte Flotzmaul und die breite Stirn der Rinder. Die Rasse
weist an der Halsunterseite eine ausgeprägte Wamme auf. Die Hörner sind hell,
mit leicht nach außen und oben gebogenen gelblichen Spitzen.
Die Tiere sind mittelgroß bis
groß. Die Widerristhöhe liegt bei Stieren bei 150 bis 158 und die für Kühe bei
138 bis 142 Zentimeter. Die Kühe wiegen ca. 600-800 kg, Stiere ca. 1100-1300
kg. Die Tageszunahmen bei den Bullen liegen zwischen 1200 und 1500 Gramm.
Simmentaler Kühe
auf der Weide
Als eine der wichtigsten
Rinderrassen in Deutschland wird das Fleckvieh als Zweinutzungsrind gehalten. Die
Zuchttiere werden nach Milch und Fleischleistung selektiert. Beides befindet
sich auf sehr hohem Niveau, die Fleischleistung ist wesentlich besser als beim Holstein-Rind.
Zur Verbesserung der Milchleistung wird aber teilweise Red Holstein
eingekreuzt.
Milchleistungsprüfung Bayern 2003:
im Schnitt 6404 kg Milch, 4,14 Fett, 3,52 Eiweiß
Zuchtziel: 7000 bis 8000 kg Milch; 4,00% Fett; 3,70% Eiweiß
Die Verwendung dieser
Hausrindrasse als Zweinutzungsrasse ist nur für Mitteleuropa typisch. Weltweit
hat diese Rinderrasse vor allem in der Fleischproduktion eine große Bedeutung. Der
Milchreichtum der Mütter stellt eine sehr gute Basis für die Zucht als reine
Fleischrasse dar. Das Erstkalbealter der Kühe liegt bei 30 Monaten.
Mastbullen nehmen täglich ca
1.300 Gramm zu. Die Schlachtausbeute liegt bei ca 63 Prozent.
Rassekennzeichen:
· hoher Anteil wertvoller Fleischteile
· gute Milchleistung
· hohe Absetzgewichte
Derzeit hauptsächlich nur in der
Fleischrinderhaltung von Bedeutung, sind erste genetisch hornlose Tiere auch im
Zweinutzungstyp vorhanden. Sie eignen sich sehr gut für laufstall- und
Gruppenhaltung. Die Verletzungsgefahr untereinander und für den Menschen wird
minimiert.
Simmentaler
Fleckvieh auf Engstligenalp
Die Urheimat dieser Rinderasse
ist vermutlich das Berner Oberland (Simmental). Das Simmentaler Fleckvieh ist
aus verschiedenen lokalen Schlägen entstanden. Wichtigste Schläge waren der
grosse Saanenschlag und das leichtere Frutigvieh. Sicher ist, dass das
Simmentaler Fleckvieh seit mindestens 1400 Jahren in der Westschweiz gezüchtet
worden ist. Das Simmentaler Fleckvieh war ähnlich eng mit der heute
ausgestorbenen Freiburgerrasse verwandt, wie die Red-Holstein und
Holsteinrasse. Die rotbunte Simmentaler Kuh unterschied sich von der
Freiburgerkuh durch den von beiden Eltern vererbten rezessiven Rotfaktor, der
dadurch zum phänotypisch rotbunten Erscheinungsbild führte.
Ab 1835 wurde das Fleckvieh
zielbewusst aus dem Simmental nach Deutschland importiert. Vier Stellen
begannen etwa gleichzeitig mit der Reinzucht des Fleckviehs: Hohenheim und Meßkirch
in Baden-Württemberg sowie Miesbach und Bayreuth in Bayern.
Als Beginn der Fleckviehzucht in Österreich
kann das Jahr 1870 angesehen werden.
Die Fleckvieh (Simmental-Rasse)
ist heute auf allen Kontinenten zuhause. Mit weltweit rund 41 Millionen Tieren
ist sie eine der bedeutendsten Rinderpopulationen.
Land |
Anzahl |
Anteil am |
Deutschland |
4.400.000 |
28 % |
Österreich |
2.100.000 |
80 % |
Schweiz |
800.000 |
44 % |
Frankreich |
1.650.000 |
9 % |
Italien |
320.000 |
5 % |
Tschechien |
1.200.000 |
60 % |
Slowakei |
400.000 |
45 % |
Slowenien |
272.000 |
57 % |
China |
12.000.000 |
15 % |
Russland
und GUS |
16.000.000 |
24 % |
sonstige |
125.000 |
|
Eine Haltung dieser Hausrindrasse
vor allem zur Fleischproduktion findet unter anderem in Großbritannien, Dänemark,
Schweden, USA, Kanada, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Südafrika, Namibia, Zimbabwe,
Australien und Neuseeland statt.
Wikipedia
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