Hauskatze |
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Systematik
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Wissenschaftlicher
Name |
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Felis catus |
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Carl von Linné,
1758 |
Die Hauskatze (Felis
catus) ist ein kleines, fleischfressendes, zu den Katzen gehörendes Säugetier.
Sie stammt ursprünglich von der nordafrikanischen Wild- oder Falbkatze Felis
silvestris f. lybica ab und ist ein seit etwa 3500 Jahren vom Menschen
gehaltenes Haustier. Sie zählt zu den beliebtesten Heimtieren.
Man unterscheidet dabei
Hauskatzen und Rassekatzen. Erstere weisen eine breite Vielfalt von Wuchstypen
und Fellfarben auf. Rassekatzen, durch langjährige Züchtung aus Hauskatzen
entstanden, müssen dem jeweiligen Züchtungsstandard entsprechen, der von Rasse
zu Rasse deutlich unterschiedlich sein kann. Beide Typen umfassen alle Katzen,
die in mehr oder weniger direktem Kontakt mit dem Menschen leben und daher als domestiziert
gelten.
Hauskatze im Größenvergleich zu
einer Maus
Hauskatzen haben im
ausgewachsenen Zustand eine durchschnittliche Kopf-Rumpflänge von ca. 60 cm,
hinzu kommen ca. 25 cm Schwanz. Die Schulterhöhe beträgt 30-35 cm. Sie können
bis zu acht Kilogramm schwer werden, Männchen (Kater) sind im Mittel größer als
Weibchen. Die Ohren stehen aufrecht, sind spitz und können in verschiedene
Richtungen gedreht werden. Wie bei allen Raubtieren sind die Augen zum
räumlichen Sehen nach vorne gerichtet.
Hauskatzen haben eine große
Vielfalt von Farben und Zeichnungen entwickelt. In Europa, Nordamerika und
Australien überwiegt das gestromte Muster, das oft mit einer teilweisen
Weißfärbung verbunden ist.
Fast alle Katzen besitzen einen
Schwanz, der beim Halten des Gleichgewichts behilflich ist. Schwanzlose Katzen
sind vor allem auf der Insel Reersø in Dänemark und auf der Insel Man (Irische
See) zu finden. Paaren sich schwanzlose Katzen untereinander, kommen nicht
lebensfähige Welpen auf die Welt (Semiletalfehler). Bei der Paarung mit
„normalen“ Katzen kommen aber oft gesunde schwanzlose Katzen auf die Welt. In
Südostasien sind Katzen mit abgeknickten Schwänzen nicht selten.
Katzen werden etwa 15 bis 20
Jahre alt; in Einzelfällen wurden Tiere von 30 Jahren und älter beschrieben.
Schädel einer
Katze. (Foto)
Das Skelett der Hauskatze besteht
aus über 230 Knochen. Der Schädel der Katze ist kurz und robust gebaut. Die Augenhöhle
ist nicht vollständig knöchern geschlossen, der hintere Teil wird durch ein bindegewebiges
Band verschlossen. Die Wirbelsäule besteht aus 7 Hals-, 13 Brust-, 7 Lenden-, 3
zum Kreuzbein verwachsenen Kreuz- und 20–23 Schwanzwirbeln. Das Schlüsselbein
ist lediglich ein in den Musculus brachiocephalicus eingelagerter Knochen, der
mit dem übrigen Skelett nicht in Verbindung steht. Am unteren Ende der Schulterblattgräte
(Spina scapulae), dem sogenannten Acromion, besitzen Katzen einen
nach unten gerichteten Processus hamatus und einen für Katzen typischen
nach hinten gerichteten Processus suprahamatus. Der Oberarmknochen
besitzt an seinem unteren Ende ein an der Innenseite gelegenes Loch (Foramen
supracondylare) zum Durchtritt der Arteria brachialis und des Nervus
medianus. Die Hinterbeine sind auf die Erhöhung der Kraft mehr im Sprung als im
Lauf spezialisiert. Die Katze kann dank ihrer kräftigen Muskulatur sehr gut
springen und schnell laufen.
Krallen der Katze
Die Katze geht wie alle Kleinkatzen
auf ihren Zehen. An den Vorderbeinen hat sie fünf Zehen, wovon eine nicht auf
den Boden kommt, und vier an den Hinterbeinen. Die scharfen gebogenen Krallen
dienen zum Fangen und Halten der Beute. Sie liegen in Ruheposition durch
elastische Bänder zurückgezogen in einer Hauttasche. Sie können zum Beutefang,
Klettern oder zur Verteidigung „ausgefahren“ werden.
Das bleibende Gebiss der
Katzen hat 30 Zähne. Es hat in jeder Kieferhälfte drei Schneidezähne (Incisivi,
I) und einen Eck- oder Hakenzahn (Caninus, C). Im Oberkiefer
sind drei, im Unterkiefer nur zwei vordere Backenzähne (Prämolaren, P)
ausgebildet. In jeder Kieferhälfte ist nur ein hinterer Backenzahn (Molar,
M) vorhanden.
Graphisch lässt sich diese
Zahnformel so ausdrücken:
Das Milchgebiss der Katzen
hat 26 Zähne. Mit etwa 6 Monaten findet der Zahnwechsel statt. In dieser Zeit
kann es zu „Doppelzähnen“ kommen, wenn die Milchzähne nicht ausfallen. Die
hinteren Mahlzähne haben keine Milchzahnvorgänger, die Zahnformel lässt sich
also folgendermaßen darstellen:
Mit den kräftigen Kiefermuskeln
und den scharfen Zähnen kann die Katze kleinere Beute rasch mit einem Biss
töten. Die stark ausgebildeten Eckzähne haben hierfür an der Basis Drucksensoren,
die der Katze erlauben, den Todesbiss genau zu dosieren. Mit den Reißzähnen,
die enormen Druck ausüben können, können Fleisch und kleine Knochen zerkleinert
werden. Zudem dienen die kleinen Eckzähne der Fellpflege.
Mit den nach hinten gerichteten stark
verhornten mechanischen Zungenpapillen auf der Zunge raspelt die Katze das
Fleisch von den Knochen. Außerdem setzt sie ihre Zunge als Bürste beim Putzen
des Fells ein.
Der Magen-Darm-Trakt der Katze
ist relativ einfach gebaut und kurz. Der Magen ist einhöhlig-zusammengesetzt. Der
Blinddarm ist nur 2–4 cm lang, ein Wurmfortsatz ist nicht ausgebildet. Der Grimmdarm
ist, wie beim Menschen, in Form eines einfachen, nach hinten offenen U
gestaltet, hat aber keine Bandstreifen.
Wikipedia