Katzen sind effiziente Jäger. Vor
allem der scharfe Sehsinn und das feine Gehör mit der Funktion des
Richtungshörens helfen ihnen beim Auffinden der Beutetiere.
Grünes Katzenauge
mit einer zu einem Schlitz verengten Pupille
Reflexion des
Auges
Die großen Augen sind frontal
ausgerichtet, wodurch räumliches Sehen und exaktes Einschätzen von Entfernungen
möglich sind. Die Katze nimmt besonders gut rasche Bewegungen wahr und sieht
bei Dunkelheit um etwa 50% besser als der Mensch. Dies wird durch die hohe
Dichte an Stäbchen auf der Netzhaut möglich. Das Stäbchen-/Zapfenverhältnis der
Netzhautrezeptoren liegt bei etwa 63:1 (beim Menschen 20:1), variiert jedoch
sehr stark zwischen Zentrum der Netzhaut (10:1) und Peripherie (200:1). Ein
weiterer Grund ist das Tapetum lucidum, eine direkt hinter der Netzhaut
liegende Zellschicht, die das durch Stäbchen und Zapfen nicht absorbierte Licht
nochmals auf die Sehzellen reflektiert. Diese Schicht ist auch der Grund, warum
Katzenaugen, im Dunkeln zu leuchten scheinen, wenn man sie anleuchtet. Katzen
sehen daher auch bei Dämmerung und in der Nacht noch sehr gut. Da die Katze
ihre Augen nur wenig nach links oder rechts bewegen kann, muss sie, um in eine
andere Richtung sehen zu können, ihren Kopf bewegen. Durch die nach vorne
gerichteten Augen ergibt sich eine starke Überschneidung der Sehachsen, was ein
gutes räumliches Sehvermögen bedeutet. Der Sichtwinkel der Katze beträgt 200-220°.
Die schlitzförmigen Pupillen werden bei zunehmender Dunkelheit kreisrund.
Das Auge der Katze hat wie das
des Hundes 2 unterschiedliche Zapfentypen (Dichromat), die für Gelb bzw. Blau
empfindlich sind. Dadurch wird nur ein Teil des menschlichen Farbspektrums
abgedeckt: Rot ist eine Farbe, die sowohl Hund wie auch Katze nicht sehen
können (siehe auch: Das Auge des Hundes), Rot wird vermutlich als gelblich
gesehen; das Auge ist für den Blaubereich am empfindlichsten.
Katzen sehen kleine Details nicht
genau und können Farben weniger gut unterscheiden als der Mensch, da die Anzahl
farbempfindlicher Zapfen viel geringer ist. Dennoch können Katzen ihre Umgebung
in Blau- und Grünschattierungen in verschiedenen Intensitäten und Kombinationen
wahrnehmen.
Die bevorzugte Farbe der Katzen
ist Blau. Dies wurde bei über 2.000 Versuchen des Instituts für Zoologie der Universität
Mainz festgestellt. Unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen hatten die
Katzen die Wahl zwischen Gelb und Blau, um an ihr Futter zu kommen. 95 Prozent
entschieden sich für die Farbe Blau.
Bei der Geburt haben alle Katzen
blaue Augen. Ihre spätere Farbe entwickelt sich im Laufe der ersten drei
Monate.
Ohrmuschel einer
Katze mit dem Tragus und Antitragus (Tasche zum Richtungshören)
Das Gehör ist bei der Katze
besonders gut ausgebildet und zählt zu den besten unter den Säugetieren. Es ist
empfindlicher als das des Hundes und dreimal leistungsfähiger als das des
Menschen. Der Frequenzumfang des Gehörs der Katze umfasst 10,5 Oktaven. In den
niedrigsten Frequenzbereichen ist es mit dem des Menschen vergleichbar, in den
mittleren Frequenzen dagegen weit überlegen. Die obere Frequenzgrenze (100 kHz)
liegt im Bereich der Geräusche, die Mäuse als wichtigste Beutetiere von sich
geben. Zum Lokalisieren einer Schallquelle verharrt die Katze unbeweglich und
richtet die meist großen, aufgerichteten und beweglichen Ohren in die Richtung,
aus der das Geräusch kommt.
Die Katze hat einen sehr guten
Gleichgewichtssinn. Bei einem Fall aus zwei bis drei Metern kann sie sich aus
fast jeder Lage in die Bauchlage drehen, bevor sie mit nach unten
ausgestreckten Pfoten auf dem Boden landet; der Schwanz dient ihr dabei als
Ruder. Beim Fall aus sehr großen (nicht aber mittleren) Höhen wirkt diese
Position sogar als Fallschirm und ermöglicht eine relativ gefahrlose Landung.
Der Geruchssinn der Katze ist
weniger ausgeprägt als ihr Gehör oder ihr Sehsinn. Er ist schwächer als der des
Hundes, aber deutlich besser als der des Menschen. Außerdem dient er der
Entscheidung, ob eine Speise den Ansprüchen genügt, und nimmt im sozialen Leben
der Katze einen hohen Stellenwert ein.
Katzen können salzig, sauer, bitter
und Umami unterscheiden, aber süßen Geschmack nicht wahrnehmen. Sie verlieren
den Appetit, wenn sie ihren Geruchssinn beispielsweise durch Erkältungen
einbüßen.
Katzen erkennen sich am
Körpergeruch, der etwas über Geschlecht, Gene, Anwesenheit, hormonellen Status
und Revieransprüche aussagt. So spüren Mütter ihre Jungen auf und halten sie am
Geruch auseinander. Auch signalisieren Weibchen durch ihren Geruch ihre
Paarungsbereitschaft. Sowohl Männchen als auch Weibchen markieren ihre Reviere
an immer denselben, regelmäßig inspizierten Stellen durch Duftmarken, die aus
Absonderungen aus Schweiß- und Talgdrüsen gebildet werden.
Die Schweißdrüsen sitzen vor
allem an den Fußballen, im Umkreis des Maules, am Kinn, um die Brustwarzen und
um den Anus. Die Talgdrüsen sind am Oberkiefer, an der Schwanzwurzel und beim
Männchen unter der Vorhaut konzentriert. Kater haben zusätzlich eine Anhäufung
von Duftdrüsen in einer Art mit einem Kanal versehenen Tasche neben dem Anus. Alle
Schweiß- und Talgdrüsen dienen hauptsächlich der Kommunikation über den Geruch.
Durch Reiben an Gegenständen, Artgenossen und Personen oder durch Verspritzen
von Urin als Duftmarken wird diese Information weitergegeben. Beim Aufnehmen
von Düften hilft Katzen ein spezielles Organ, das zwischen Rachen- und
Nasenhöhle sitzt.
In Momenten starker Gefühlsregung
kann es vorkommen, dass sich der anale Drüsenbeutel der Katze entleert und eine
strengriechende braune Flüssigkeit freigibt. An einigen Düften können sich
Katzen regelrecht berauschen und „flehmen“ dann mit halb offenem Mund mit
hochgezogener Oberlippe und gekräuselter Nase. Zu diesen Düften gehören im
Besonderen die Katzenminze und Baldrian, aber auch dem Menschen eigene Gerüche.
Zudem werden durch das so genannte „Flehmen“ auch oft neue Gerüche aufgenommen
und abgespeichert.
Eine Katze hält
die Beute mit der Pfote fest
Katzen haben einen hoch
entwickelten Tastsinn. Sie besitzen über den ganzen Körper verteilt Tastrezeptoren.
Die hauptsächlich an Ober- und Unterlippe sowie über den Augen befindlichen
langen Tast- bzw. Schnurrhaare, deren Wurzeln mit dem weit verzweigten Netz der
Nervenenden verbunden sind, signalisieren, wenn Gefahr droht, eine Öffnung zu
eng oder ein Hindernis im Weg ist. Mit ihrer Hilfe erkennen sie Gegenstände und
Tiere, die sie in der Dunkelheit nicht sehen können. Besonders empfindlich sind
auch die Rezeptoren an den Vorderpfoten, die vor allem bei der Jagd oder bei
der Handhabung der Nahrung eine wichtige Rolle spielen.
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