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Hauskatze

 

 

Die Welt der Katzenliebhaberei

Ausstellungen

 

Norwegische Waldkatze

Norwegische Waldkatze

Im 18. Jahrhundert stieg die gesellschaftliche Anerkennung der Katze, so dass die Zahl der Katzenbesitzer aus Adel und Bürgertum nun einen starken Anstieg verzeichnen konnte. Die Zucht und Selektion besonderer Rassen erlebte ihre erste Blütezeit. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es genug Katzenliebhaber, um öffentliche Treffen zu organisieren und die schönsten Tiere von professionellen Züchtern und Amateuren prämieren zu lassen. Harrison Weir, der Schriftsteller, Dichter, leidenschaftlicher Katzenfreund und Mitglied der Horticultural Society war, veranstaltete die erste öffentliche Katzenausstellung am 13. Juli 1871 im Londoner Crystal Palace. Mit dieser großen Katzenschau begann die offizielle Geschichte regelmäßiger Ausstellungen. Im Viktorianischen Zeitalter wurden diese Zusammenkünfte Anlass zu gesellschaftlichen Treffen der englischen Oberschicht.

Mit der Zeit begannen die Züchter diese Ausstellungen zu nutzen, um ihre neuen Rassen vorzustellen und an deren Verbreitung zu arbeiten. 1887 wurde der National Cat Club (NCC) als erster Katzenzüchterverband, der die Stammbäume der Rassen erfasste und katalogisierte, gegründet. Der Verband wurde 1910 durch den Governing Council of the Cat Fancy (GCCF) ersetzt. 1938 wurde die Cat Association of Great Britain (CAGB) als alternative Organisation gegründet.

Inzwischen verbreitete sich das Interesse für Edelkatzen auch rasch in Europa und den USA. Im März 1881 wurde im Bunnel-Museum in Boston die erste Katzenausstellung in den USA organisiert. Doch vor allem die große, nach englischem Vorbild von James T. Hyde im Madison Square Garden in New York am 5. Mai 1895 veranstaltete Katzenschau erhöhte die Beliebtheit von Rassekatzen. Im Laufe der Zeit bildeten sich in diesem weitläufigen Land mehrere Organisationen, unter denen die Cat Fanciers Association (CFA) die größte war, heraus. In den einzelnen Ländern Europas wurden nationale Verbände und manchmal auch mehrere alternative Organisationen gegründet, die normalerweise in der Féderation Internationale Féline (FIFe) als Dachverband zusammengefasst wurden.

Auszeichnungen

Katzen werden nach Rasse, Farbe, Geschlecht und bisherigen Erfolgen bei Ausstellungen in Klassen eingeteilt und von den Juroren entsprechend den für jede Rasse festgelegten Standards nach einem bestimmten Punktesystem bewertet. Die Gesamtzahl der Punkte bestimmt, ob das Tier die Bewertung „Gut“, „Sehr gut“ oder „Vorzüglich“ erhält. Als „vorzüglich“ bewertete Katzen sind ohne Einschränkungen zur Zucht geeignet und dürfen sich um den Titel Certificat d'Aptitude au Championnat (CAC), die Anwartschaft auf den Champion, bewerben. Erlangen sie den CAC auf drei Ausstellungen, gelten sie als Champion.

Zum Aufstieg vom Champion zum internationalen Champion muss die Katze bei drei weiteren Ausstellungen den Titel Certificat d'Aptitude au Championnat International de Beauté (CACIB) erringen. Als Champion wird sie nun von internationalen Richtern beurteilt. In der Regel wird sie an Ausstellungen im Ausland teilnehmen müssen. Hat sie dann als internationaler Champion dreimal den Titel Certificat d'Aptitude au Grand Championnat International de Beauté (CAGCIB bzw. CAGCI) erhalten, so gilt sie als internationaler Grand-Champion.

Der internationale Grand-Champion kann noch weiter aufsteigen. Als nächstes steht die Anwartschaft auf den Titel Certificat d'Aptitude au Championnat d'Europe (CACE) an. Wird sie zum europäischen Champion, kann sie durch den Titel Certificat d'Aptitude au Grand Championnat d'Europe (CAGCE) zum europäischen Grand-Champion werden.

Bewertungsrichtlinien für Hauskatzen

Hauskatzen stehen ihren Artgenossen mit Stammbaum in den Schönheitswettbewerben in nichts nach. Einige der großen Dachorganisationen vergeben für sie Extrapreise und Titel. Der amerikanische Dachverband TICA ehrt Jahr für Jahr am Ende jeder Showsaison neben den schönsten Rassekatzen auch seine besten Hauskatzen (HHP). Die GCCF hat für Hauskatzen einen extra Standard herausgegeben und für Richter der ACFA und CFA existiert eine Richtlinie, wie eine Hauskatze zu bewerten ist. Europäische Verbände und Vereine vergeben für Hauskatzen sogar Titel.

GCCF - STANDARD HAUSKATZE

(Household Pet /HHP)

Punkteskala

Schönheit

25 Punkte

Charakter

15 Punkte

Kondition + Fell

30 Punkte

Gesicht + Ohren

15 Punkte

Ausgewogenheit + Proportionen

15 Punkte

Insgesamt

100 Punkte

 

Überlieferungen

Mit ihrem Wesen, ihrem Freiheitswillen und ihrer Anmut und Schönheit regte die Katze den Menschen durch viele Epochen zum Aberglauben und zu Sprichwörtern, aber auch zu Geschichten und Legenden an.

Mythologie

Seit ungefähr 3050 v.Chr. wird Bastet in Ägypten verehrt. Sie gilt als die Gemahlin des Sonnengottes Re, Mutter des Löwengottes Mahes und in gesonderten Überlieferungen auch als Mutter von Nefertem und Anubis. Man bezeichnet sie als Göttin der Liebe, der Zeugungskraft, der Stärke und des Guten. Als Mondkatze bewachte sie unter anderem bei Nacht die Sonne und bekämpfte die Schlange der Finsternis, die Todfeindin der Sonne. Am Anfang wurde sie oft mit einem Löwenkopf dargestellt und mit der Göttin Sachmet gleich gestellt. Sachmet ist blutrünstig und stellt die zerstörerische Kraft der Sonne dar, während man Bastet als die wohltuende Kraft der Sonne ansieht. Doch erst im Mittleren Reich Ägyptens wurde die Katze zum heiligen Tier der Bastet erklärt, und später wurde sie nicht mehr mit einem Löwenkopf, sondern mit einem Katzenkopf dargestellt. Sie bekam zudem weichere und freundlichere Gesichtszüge. Ihr zu Ehren führten Frauen Musik und Tanz auf und fanden Schiffsprozessionen und orgiastische Zeremonien statt.

Bastet wird als Frau mit Tierkopf oder aber als ganzes Tier dargestellt. Bei der katzenköpfigen Darstellung hält sie meistens das Sistrum, ein kultisches Instrument, das die Finsternis vertreiben soll und eine Verbindung mit den Göttern Isis und Hathor bezeugt, eine Schachtel, Ketten, ein junges Kätzchen als Zeichen der Muttergöttin oder einen Papyrusstab als Zepter, das Symbol für „Gedeihen“ und Wappenpflanze Unterägyptens in dem Bubastis lag. In Bubastis, der Hauptkulturstadt Bastets, befand sich auch ein riesiger Katzenfriedhof, wo die meisten Katzen bestattet wurden.

In anderen Kulturen spielt die Katze in der Mythologie ebenfalls eine wichtige Rolle. So wird beispielsweise Shosti, die Hindu-Göttin der Geburt, auf einer Katze reitend dargestellt. Freya, die nordische Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, fährt in einem von zwei Katzen gezogenen Wagen. Als Symbol für den Mond verkörpert die Katze sein Geheimnis.

Erzählungen

Eine Sage aus dem morgenländischen Märchenschatz erzählt von einer Mäuse- und Rattenplage während der großen Sintflut. Es drohte eine Hungersnot, da die Vorräte schon arg angenagt waren. Aus Verzweiflung suchte Noah Rat beim Löwen, der mit seiner Löwin gerade seinen Mittagsschlaf halten wollte. Der König der Tiere hörte Noah an, blinzelte seiner Löwin zu, sagte aber nichts. Noah wandte sich enttäuscht ab, strich zuvor der Löwin gedankenverloren über den Kopf. In diesem Moment nieste die Löwin einmal kräftig. Aus ihrer Nase entsprangen zwei mähnenlose Minilöwen – das erste Katzenpaar. Rasch hatten die beiden Minilöwen die Plage im Griff. Mensch und Tier waren begeistert – mit Ausnahme der Mäuse und Ratten.

Nach einer ungarischen Sage soll Eva aus dem Schwanz einer Katze entstanden sein. Als Gott Adams Rippe herausnahm, um daraus die Frau zu formen, soll diese von der Katze geschnappt worden sein. Sie rannte davon, aber Gott erwischte ihren Schwanz und formte Eva daraus. Auch in Rumänien erzählt man sich, dass die Katze aus der Frau entstanden sei. Deren Name war Kata, und deshalb wurde das neu entstandene Lebewesen so benannt.

Auch von Muezza, der Katze des islamischen Propheten Mohammed, werden einige Legenden überliefert. Um das in seinem Arm schlafende Tier nicht zu wecken, soll dieser ohne Zögern den Ärmel seines Gewandes abgeschnitten haben, als er zum Gebet gerufen wurde. Ebenso heißt es, dass alle Katzen mit vier Pfoten auf den Boden fallen, weil Mohammed den Rücken seiner Lieblingskatze nach der Rückkehr von diesem Gebet dreimal streichelte und ihr diese Gabe verlieh, oder nach einer anderen Version, weil er sie immer zärtlich streichelte. Nach den Legenden hat eine Katze sogar ihre Jungen in dem weiten Ärmel seines Gewandes geboren. Im islamischen Volksglauben gilt die Katze als einziges Tier, welches so rein ist, dass Wasser, aus dem sie getrunken hat, noch zur Waschung vor dem Gebet geeignet ist.

Der islamische Gelehrte Ibn Babshad saß mit Freunden auf dem Dach einer Moschee in Kairo beim Essen, als eine Katze vorbeikam. Sue gaben ihr ein paar Bissen, und sie trug sie weg um kurz später wiederzukommen und erneut ein paar Brocken davonzutragen. Neugierig folgte er der Katze und sah, dass sie mit den Brocken eine andere, blinde Katze fütterte. Allahs Fürsorge für die blinde Katze rührte ihn so sehr, dass er all seinen Besitz aufgab und bis zu seinem Tod im Jahr 1067 in Armut und Gottvertrauen lebte.

Nicht nur von den Arabern, sondern auch von den Germanen wurde die Katze verehrt. Die schöne altgermanische Göttin Freya ließ ihren Wagen stets von zwei Katzen ziehen. Katzenliebhaber und Katzenhalter standen unter ihrem Schutz und konnten mit ihrer Unterstützung rechnen.

Eine japanische Legende handelt davon, dass Buddha alle Tiere zu sich rief, um mit ihnen die Sternzeichen zu besprechen. Die Tiere sollten alle an einem bestimmten Datum auf einem Berg erscheinen. Es war die Aufgabe der Ratte, der Katze zu sagen, wann dieses Treffen stattfinden sollte. Da die Ratte aber hinterlistig war, sagte sie der Katze ein falsches Datum. Die Katze erschien einen Tag zu spät und wurde somit nicht in die Tierkreiszeichen aufgenommen (in den chinesischen Tierkreiszeichen ist zwar der Tiger vertreten, er ist bei den Asiaten jedoch nicht mit der gewöhnlichen Hauskatze vergleichbar). Der Verrat der Ratte soll der Grund sein, warum alle Katzen gerne Ratten und Mäuse jagen.

Im Zen-Buddhismus handelt eine Geschichte von einem Meister, der jeden Abend von der Klosterkatze bei der Meditation gestört wurde. Damit sie nicht länger herumstreunen konnte, ließ er sie nun immer während der Abendmeditation anbinden. Lange nach dem Tode des Zen-Meisters wurde die Katze stets während der Abendmeditation angebunden. Und als die Katze schließlich starb, wurde eine andere besorgt, um sie ordnungsgemäß während der Abendmeditation anzubinden. Jahrhunderte später schrieben die Schüler des Zen-Meisters Abhandlungen über das Anbinden der Katze während der Abendmeditation.

In Europa ist die Legende von der Brücke des Teufels weit verbreitet. Es ergab sich die Notwendigkeit, dass die Bewohner die Hilfe des Teufels beim Bau einer Brücke in Anspruch nehmen mussten. Als Preis für seine Leistung fordert dieser die Seele des ersten Lebewesens, das die Brücke überquert. Am Tag der Eröffnung überlistet der Priester den Teufel, indem er eine schwarze Katze dazu bringt, die Brücke zu überqueren.

Der Grieche Äsop erzählt in einer seiner Fabeln von einer Katze, die sich in einen Jüngling verliebt hatte. Da ihr Begehren so stark war, erhörte die Göttin Venus ihr Gebet und verwandelte sie in eine verführerische junge Frau. Trotz ihres menschlichen Körpers jedoch jagte sie jeder Maus nach, die sie erblickte, worauf die erzürnte Göttin sie wieder in eine Katze zurückverwandelte.

In dem finnischen Nationalepos Kalevala dringt eine Hexe in Häuser ein und zaubert alle Bewohner auf einen von einer riesengroßen Katze gezogenen Schlitten, der die Gefangenen an die Grenze von Pohjola, des Reiches der Nacht und der bösen Geister bringt.

Nach einer alten polnischen Legende klagte eine Katze darüber, dass ihr grausamer Herr ihre Jungen in den Fluss geworfen habe. Vor Rührung und aus Mitgefühl neigten die Weiden am Fluss ihre Äste ins Wasser, damit sich die Kätzchen daran festhalten und herausklettern konnten. Seitdem haben die Blüten der Weide ein weiches Fell und werden „Kätzchen“ genannt.

 

 

 

Wikipedia

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