Hauspferd
Veraltete,
umgangssprachliche und mundartliche Bezeichnungen
- Beschäler ist der Zuchthengst.
- Dobbin (Kurzform für Robert) als Name
eines Arbeitspferdes ist aus dem Englischen über die Wielandsche
Übersetzung des Kaufmanns von Venedig auch in das Deutsche eingegangen.
- Füllen ist eine veraltete Bezeichnung des Fohlens,
früher bis zum Vierjährigen verwendet.
- Ganzer (veraltet) ist ein unverschnittener
Hengst.
- Gaul ist eine abwertende Bezeichnung für ein
Pferd. Der Ackergaul ist ein schlechtes, nur vor den Pflug
gespanntes Pferd.
- Gurre oder Gorre ist eine alte Stute oder ein
schlechtes Pferd. Die Redewendung Gaul um Gurre meint Gleiches
mit Gleichem, eine Bissgurke (wohl volksetymologisch
verschliffen) eine zänkische Frau.
- Heiler oder Heilpferd (veraltet) ist ein
junger Wallach.
- Klepper bezeichnet umgangssprachlich ein
unterernährtes oder altersschwaches Hauspferd.
- Kracke ist norddeutsch ein altes schlechtes
Pferd.
- Mähre ist in oberdeutschen Dialekten ein
Synonym für Stute und Pferd. Eine Schindmähre ist so
mager, dass sie eigentlich auf den Schindanger gehört. Von dem Wort Mähre
leitet sich der Marschall und möglicherweise der Meerrettich (vgl.
englisch horse-radish) ab.
- Mönch ist eine Bezeichnung für den Wallach.
- Page ist ein niederdeutsches Wort für Wallach,
dazu gehört der Familienname Pagenstecher als Berufsname für den
Kastrator.
- Reisiges Pferd ist ein Reitpferd.
- Renner ist ein schnelles, gutes Reitpferd.
- Rosinante, das alte Pferd von Don Quichotte,
ist zum Pferde-Spitznamen geworden.
- Ross ist ein sehr edles Pferd, das als Schlachtross
seinen Reiter in den Kampf trug. Die Rosskastanie (Aesculus
hippocastanum), heißt so, weil mit ihren Extrakten Pferde gegen Husten
und Würmer behandelt wurden.
- Rune, Ruun oder Raune ist ein plattdeutscher
Ausdruck für Wallach
- Strenze (veraltet) ist eine schlechte Stute.
- Strute ist noch bis zur Mitte des 17. Jh. für
Pferdeherde verwendet worden und wird noch in einigen westmitteldeutschen
Dialekten für Stute gebraucht.
- Stute in der alten Bedeutung Pferdeherde
hat sich zum Beispiel im Ortsnamen Stuttgart erhalten.
- Tööt ist eine nordniedersächsische
Bezeichnung für Stute.
- Wutsch ist ein elsässisch-pfälzischer
Dialektausdruck für Fohlen.
- Zelter war im Mittelalter ein edles leichtes
Reitpferd oder Maultier, das wegen seines besonders ruhigen Zeltgangs (Passgang)
besonders für Frauen geeignet war.
- Zosse oder Zossen bezeichnet
umgangssprachlich ein Hauspferd. Das Wort kommt wohl aus dem Jiddischen
(hebräisch sus bedeutet Pferd) und wird besonders im
Plattdeutschen verwendet (auch Zurre oder Zöre).
Siehe auch: Liste fiktionaler Tiere
Sonstiges
Die Einstellung vieler Menschen
zu diesen Tieren drückt sich recht gut in einem Gedicht von Ronald Duncan von
1954 aus:
Wo in der Welt kann der Mensch Adel ohne Hochmut,
Freundschaft ohne Eifersucht und Schönheit ohne Eitelkeit finden? Hier, wo
Anmut mit Muskelkraft einhergeht und Stärke von Sanftmut bezwungen wird, wo
ohne Untertänigkeit gedient und ohne Feindschaft gekämpft wird. Nichts
Mächtigeres, nichts Beherrschteres, nichts Schnelleres und nichts Geduldigeres
ist zu finden. [1]
Die durchschnittliche Dauerleistung
eines Hauspferdes beträgt keineswegs immer ein PS. Wie man sich leicht
vorstellen kann, würde ein Rückepferd mit lediglich einem PS Dauerleistung
nicht in der Lage sein, einen schweren Baumstamm über unebenen Boden zum
nächsten Weg zu ziehen. Die kurzfristig abrufbare Spitzenleistung ist dabei
sogar noch um ein vielfaches höher.
Siehe
auch
- Pferdehaltung
- Pferdesport
- Pferdepflege
- Liste der Pferderassen
- Pferdekrankheit
- Wikipedia:WikiProjekt Pferdesport
- WikiProjekt Pferdesport/Artikelliste
- Westfälisches Pferdemuseum Münster
- Reitervölker
Literatur
- David Anthony: The Kurgan culture.
Indo-european origins and the domastication of the horse, a
reconsideration. In: Current Anthropology. 27.1986, S. 291-313 ISSN
0011-3204
- David Anthony, Dorcas Brown: The
origins of horseback riding. In: Antiquity. 65. 1991, S. 22-38 ISSN
0003-598X
- Klaus-Dieter Budras: Atlas der Anatomie
des Pferdes. Lehrbuch für Tierärzte und Studierende. 5. Auflage.
Schlütersche, Hannover 2004, ISBN 3-89993-002-9
- Judith Draper: Das grosse Buch der Pferde
und Ponys. Rassen, Sport, Haltung, Pflege. Gondrom, Bindlach 2002, ISBN
3-8112-2086-1
- Elwyn Hartley Edwards: Das grosse
Pferdebuch. Dorling Kindersley, Starnberg 2002, ISBN 3-8310-0381-5
- Daphne Machin Goodall: Weltgeschichte des
Pferdes. Nymphenburger, München 1984, ISBN 3-485-01784-1
- Lorraine Harrison: Pferde in Kunst,
Fotografie und Literatur. Taschen, Köln 2000, ISBN 3-8228-6017-4
- August Gottlob Theodor Leisering: Atlas
der Anatomie des Pferdes und der übrigen Haustiere. 2. Auflage.
Teubner, Leipzig 1888 (Digitalisat)
- Carlo Ruini: Anatomia
del cavallo, infermita et suoi rimedii. 2 Bände. Venedig 1618 (Digitalisat)
- Peter Thein (Red.): Handbuch Pferd. Zucht,
Haltung, Ausbildung, Sport, Medizin, Recht. 6. Auflage. BLV, München
2005, ISBN 3-405-17019-2
Wikipedia
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