Tundrenpony
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Das Przewalskipferd ist möglicherweise ein enger
Verwandter des Tundrenponys |
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Wichtige Daten |
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Ursprung: |
Nordamerika |
Hauptzuchtgebiet: |
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Verbreitung: |
Nordeuropa |
Stockmaß: |
140–170 cm |
Farben: |
Graubraun bis
Braun |
Haupteinsatzgebiet: |
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ist einer der vier Urtypen, aus
denen einer Theorie zufolge die heutigen Hauspferde- und Ponyrassen
hervorgegangen sein könnten. Diese Theorie, die u.a. von den Hippologen Ebhardt,
Ewart, Schäfer, Skorkowski und Speed vertreten
wird, stützt sich auf wissenschaftliche Verfahren, wie röntgenologische
Untersuchungen, archäologische Vergleiche, Beobachtungen von Verhaltensmustern
sowie auf Zuchtversuche.
Am Beginn der
Pferde-Domestizierung vor 5000 bis 6000 Jahren soll es demnach vier Urtypen
gegeben haben, die auf verschiedene Wildpferdunterarten, wie Tarpane, Przewalskipferde
und Kreuzungen zwischen beiden zurückgehen sollen.
Das Tundrenpony war der besagten
Theorie zufolge in den nördlichen Bereichen Eurasiens verbreitet.
Der Lebensraum des Tundrenponys
war durch sehr kaltes Klima und eine karge Vegetation geprägt. Speziell im
Winter musste das Tundrenpony extreme Temperaturen und ein sehr eingeschränktes
Nahrungsangebot verkraften.
In Abhängigkeit der jeweiligen
örtlichen Gegebenheiten, bildeten sich verschiedene Unterformen des
Tundrenponys aus, die sich auch in ihrem Erscheinungsbild unterschieden. Bei
den Unterformen bildeten sich sowohl Formen aus, die sich in ihrer Körpergröße
unterschieden, als auch solche, die verschiedene Lebensräume bewohnten (z.B.
Wald oder Steppe).
Dem jeweiligen Lebensraum
angepasst hatte das Tundrenpony jedoch einen kräftigen und massigen Körper. Das
Stockmaß variierte zwischen 140 und 170 cm. Der Rumpf des Tundrenponys war lang
und tonnenförmig, die Schulter steil und die Kruppe abgeschlagen, was dem eher
geringen Bewegungsdrang und den bevorzugten Gangarten Schritt und Trab entgegen
kommt.
Das Fell des Tundrenpony hatte,
je nach Lebensraum, eine graubraune bis braune Farbe und dunklere Flecken (Aalstrich,
Talerung, Zebrierung). Im Winter konnte das Fell auch deutlich heller,
teilweise sogar weiß werden. Das Fell war sehr lang und dicht, was speziell im
Winter für einen Schutz gegen das extreme Klima von Vorteil war. Das Langhaar
war weniger üppig, was für das Tundrenpony bei einem Leben in waldigen Gebieten
hilfreich war.
Der lange, ramsköpfige Schädel
war für die Erwärmung der Atemluft von entscheidendem Vorteil. Schmale Nüstern
und kleine Augen boten wenig Angriffsfläche für die Kälte.
Das Gebiss des Tundrenponys war
extrem robust und kräftig, da hiermit zum Teil sogar gefrorene Nahrung
zerkleinert werden musste. Das Verdauungssystem war wegen des kargen
Nahrungsangebotes auf höchste Effizienz angewiesen und arbeitet sehr langsam. Ähnliche
Formen der Futterverwertung sind bei den heutigen Pferderassen häufig bei
Kaltblütern anzutreffen.
Bei Gefahr neigte das Tundrenpony
weniger zur Flucht, sondern vielmehr zur Tarnung durch Erstarren. Im Falle
einer Flucht erfolgte diese in einem zügigen Schritt oder Trab. Aggressionen
oder Futterneid innerhalb der Gruppe sind unwahrscheinlich, da das Wesen des
Tundrenponys eher als phlegmatischeingestuft werden muss.
Vertreter folgender Rassen weisen
vermutlich eine enge Verwandtschaft zum Tundrenpony auf:
Wikipedia