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Hauuchaf

 

Heutige Nutzung

 

Rhönschafe auf einer Streuobstwiese

Rhönschafe auf einer Streuobstwiese

In Europa werden überwiegend intensiv genutzte Rassen gehalten, die der Fleischerzeugung dienen. Die Lämmermast ist damit der wichtigste Zweig der Schafhaltung. Das war nicht immer so: Schafe wurden in Deutschland bis Anfang 1950 vor allem auf den Wollertrag gezüchtet. Durch die Verdrängung der Wolle der Schafe durch Baumwolle und chemischer Fasern ist ein starkes Umschwenken der Zuchtrichtung seit Anfang der 1950er Jahre zu sehen. Galt bis dahin, dass die Wolle etwa 90 Prozent und die Lämmer etwa zehn Prozent vom wirtschaftlichen Ertrag liefern, hat sich das Verhältnis inzwischen umgekehrt. Kostete 1950 ein Kilogramm Wolle noch 4,50 Deutsche Mark, so muss man heute nur etwa 0,5–0,75 Euro pro Kilogramm bezahlen.

Neben der Züchtung auf Wolle gibt es noch die Züchtung auf Milchleistung wie zum Beispiel beim Ostfriesischen Milchschaf oder auf das Fell (Lämmer des Karakulschafes), wobei letztere inzwischen stark vom Aussterben bedroht sind.

In Deutschland werden die extensiven Schafrassen zur Landschaftspflege eingesetzt. Sie erhält Grünflächen oder Landschaftsformen wie die Heide in ihrer Form und Funktion. Ohne die Schafe würden diese Landschaften versteppen und verwalden. Eine besondere Funktion besitzen Schafe beim Schutz von Deichen. Nicht nur verhindern sie eine Versteppung, durch ihren Tritt festigen sie den Untergrund und leisten einen direkten Beitrag gegen einen möglichen Dammbruch.

Der Darm von Schafen wird unter der irreführenden Bezeichnung Katzendarm für Saiten von Musikinstrumenten und Tennisschlägern verwendet und zur Herstellung von Saitlingen. In der Medizin wurde er als Garn zum Vernähen von Wunden benutzt.

Schafe in der Kunst

 

Schafe stehen seit alters her in dem Ruf, dumm und furchtsam zu sein. Neuere Studien zeigen, dass sie zumindest ein gutes Langzeitgedächtnis haben.

Schafe stehen seit alters her in dem Ruf, dumm und furchtsam zu sein. Neuere Studien zeigen, dass sie zumindest ein gutes Langzeitgedächtnis haben.

Eine breite symbolische Tradition macht Schafe zum Gegenstand der alten Kunst und Kultur; die Kirche benutzt die Metapher Hirt und Herde für Pastor und Gemeinde. Im Volksmund gilt das Schaf häufig als Inbegriff der Feigheit oder Dummheit, und es folgen auch Gelehrte häufig dieser Einschätzung. So urteilte der berühmte Zoologe Dr. Alfred Brehm, Autor des zoologischen Standardwerks „Brehms Tierleben“ über das Schaf: „Seine Furchtsamkeit ist lächerlich, seine Feigheit erbärmlich. Jedes unbekannte Geräusch macht die Herde stutzig, Blitz und Donner und Sturm und Unwetter überhaupt bringen sie gänzlich aus der Fassung“.

Schafe in Wissenschaft und Forschung

Forscher des „Babraham Institute“ in Cambridge fanden in einer neuesten Studie heraus, dass sich das Schaf über 50 Gesichter von Artgenossen über zwei Jahre lang merken kann. Die genannte Studie führte ferner zu dem Ergebnis, dass das Aufhängen von Schafsportraits im Stall zu einer deutlichen Senkung des Adrenalinspiegels und der Pulsfrequenz beim Schaf führt. Die Forscher führten dies darauf zurück, dass das Schaf "bemerkt", also es so wahrnimmt, dass es „nicht alleine“ sei. Das Aufhängen von Portraits mit abstrakten geometrischen Formen (wie bspw. Quadrate, Dreiecke, etc.) führte zum Gegenteil, also zum Anstieg der Herzfrequenz auf 113 EKG-Ausschläge, Angst-Blöken, bis hin zu Toben und Panik-Flüchten der Herde.

Um diese Stressfaktoren zu minimieren, kam der Mensch auf die umstrittene Idee, bestimmte Schafe oder Ziegen zu „Judasschafen“ auszubilden. Vor allem in ethischen Schlachthöfen hält man sich ein solches Judasschaf. Manchmal ist es auch eine Ziege. Es steht bereits vor dem Schlachthaus, wenn der nächste Lastwagentransport von Schafen ankommt. Das Judasschaf dreht sich um und führt die Herde unfehlbar und bestimmt auf eine Plattform, von da in einen Betonhohlweg, über schmale Brücken, Abhänge hinunter, um Ecken herum; die Schafe folgen und kommen so schließlich bei einer Tür an. Das Judasschaf tritt jetzt zur Seite, die anderen Schafe gehen durch die Tür und werden sofort betäubt und aufgehängt. Das Judasschaf geht den Weg zurück und erwartet die nächste Herde.

Im April 2006 findet sich in der wissenschaftlichen britischen Fachzeitschrift New Scientist (Nr. 2549, S. 19) ein Forschungsbericht, dass bereits Lämmer unterscheiden lernen, welche pflanzlichen Futterbestandteile ihnen gut tun. Im Experiment hatten Zoologen um Juan Villalba von der Utah State University zunächst Substanzen ins Futter gemischt, die bei den Tieren leichtes Unwohlsein erzeugten. Anschließend verschafften sie den Jungtieren Abhilfe, indem sie ihnen das nötige Medikament verabreichten. Wenig später erhielten die Schafe dann im Futter erneut die auslösenden Substanzen in geringer, aber riechbarer Konzentration untergemischt und alle drei zuvor verwendeten Arzneimittel zur diesmal eigenen Auswahl angeboten. Die Vorliebe für das "passende" Medikament war jeweils signifikant ausgeprägt. Und bei Wiederholungen ließ sich das Erlernte auch noch mindestens fünf Monate lang als im Langzeitgedächtnis verankert und verhaltensbestimmend nachweisen.

„Wenn mit dumm die Unfähigkeit gemeint ist, aus Erfahrungen zu lernen, dann sind Schafe in keiner Weise dumm.“

schlussfolgert Zoologe Juan Villalba von der Utah State University, zitiert nach FR 26. April 2006

Schafe sind auch durchaus in der Lage auf verändernde Umwelteinflüsse "zweckmäßig" zu reagieren. Zum Beispiel bei intensiver Sonneneinstrahlung: Sie stellen sich, wenn sonst keine Möglichkeit zum Unterstellen vorhanden ist, in einem engen Kreis auf. Hierbei befinden sich die Köpfe der Schafe im Innern des Kreises; die Schafe senken ihre Köpfe dann zwischen ihre Vorderbeine,um sie der intensiven Sonneneinstrahlung zu entziehen. Dabei reduzieren sie ihre Atmung, weil zugleich ihre Aktivität herabgesetzt wird.

Fortpflanzung

Der Menstruationszyklus des weiblichen Tieres kann asaisonal oder saisonal sein. Die Saison (Brunstzeit) der Schafe liegt im Herbst. Schafe asaisonaler Rassen sind das ganze Jahr über im Rahmen der Zyklen empfängnisbereit. Sie durchlaufen einen Zyklus von 21 Tagen und sind dabei während drei Tagen empfangsfähig. Die Tragezeit der Schafe beträgt ca. 5 Monate (durchschnittlich 150 Tage). Zwischen den einzelnen Rassen variiert die Tragezeit leicht.

Krankheiten des Schafes

Krankheiten des Schafs:

 

 

Wikipedia

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