Okapi (Kölner
Zoo) |
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Systematik |
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Wissenschaftlicher Name |
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Okapia
johnstoni |
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(P. L.
Sclater, 1901) |
Okapi im Zoo von
Bristol in England
Das Okapi (Okapia
johnstoni) ist ein Paarhufer aus der Familie der Giraffenartigen. In der
Gestalt ähnelt es auf dem ersten Blick eher einem Pferd als einer Giraffe,
zudem hat es am Hinterteil schwarz-weiße Streifen wie ein Zebra. Auch die
Bezeichnungen Waldgiraffe und Kurzhalsgiraffe sind verbreitet.
Das Okapi trägt ein samtartiges,
schokoladenfarbenes Fell, das in einem rötlichen oder purpurfarbenen Glanz
schimmert. Die Gesäßseiten und die obere Hälfte der Beine sind schwarz-weiß
gestreift. Die Schenkel sind weiß oder hellbraun, das Gesicht trägt eine
schwarz-weiße Zeichnung. Hals und Beine sind deutlich verlängert, wenn auch bei
weitem nicht so extrem wie bei der verwandten Giraffe. Männchen tragen zwei
kurze Hörner, Weibchen sind hornlos. Okapis haben eine bläuliche Zunge.
Ein Okapi wiegt etwa 230 kg. Seine
Kopfrumpflänge beträgt 2 m, der Schwanz ist etwa 40 cm lang, die Schulterhöhe
liegt bei 1,60 m. Weibchen sind im Schnitt etwas größer als Männchen.
Der einzige Staat, auf dessen
Territorium Okapis vorkommen, ist die Demokratische Republik Kongo. Das Okapi
bewohnt dichte tropische Regenwälder im Norden und Osten des Landes, z.B. in
den Naturschutzgebieten Salonga, Maiko und Virunga.
Wie die verwandte Giraffe lebt
das Okapi hauptsächlich von Blättern, die es mit seiner beweglichen Zunge
ergreift. Daneben frisst es auch Gras, Farne, Pilze und Früchte. Es ist
tagaktiv und bewegt sich auf festen Wechseln durch den Wald. Ausgewachsene
Weibchen unterhalten feste Territorien, während Männchen einander überlappende
Reviere haben, deren Grenzen nicht fest definiert sind. Okapis sind
einzelgängerische Tiere. Manchmal werden sie in kleinen Verbänden angetroffen,
doch unter welchen Umständen sie sich so zusammenfinden, ist weitgehend
unerforscht.
Ein Jungtier kommt nach einer
Tragzeit von etwa 450 Tagen zur Welt. Die Geburt ist saisonunabhängig. In
Gefangenschaft können Okapis ein Alter von dreißig Jahren erreichen.
Die Einheimischen des
kongolesischen Regenwaldes kannten das Okapi seit jeher. Die Pygmäen jagten
Okapis in Fallgruben. Als sie auf die Expedition des Henry Morton Stanley
trafen und deren Pferde sahen, berichteten sie ihm von wilden Tieren gleichen
Aussehens in den Wäldern. Nach langem Rätselraten wurden erst 1900 einige
Fellstücke von Einheimischen aufgetrieben und an die Zoologische Gesellschaft
in London geschickt. Dort wurde dem noch weitgehend unbekannten Tier der
wissenschaftliche Name Equus johnstoni verliehen - es wurde also der
Gattung der Pferde zugeordnet. Schon im Juni 1901, als ein vollständiges Fell
und zwei Schädel nach Europa gebracht wurden, erkannte man allerdings den
Irrtum und bemerkte die Ähnlichkeit mit eiszeitlichen Kurzhalsgiraffen, deren
Fossilien aus Europa bekannt waren. Erst 1909 gelang es einem Weißen, ein
lebendes Okapi zu fangen. Zuvor hatten etliche Großwildjäger jahrelang um die
zweifelhafte Ehre, als erster ein Okapi zu schießen, einen Wettstreit
ausgeführt - allerdings ergebnislos, denn keinem von ihnen gelang dies. Heute
werden Okapis in mehreren Zoos gehalten.
Bestandszahlen in der Wildnis
sind reine Spekulation. Da Okapis verborgen und scheu in den Wäldern eines von
Bürgerkriegen zerrütteten Landes leben, ist kaum etwas über ihr Freileben
bekannt. Die Waldzerstörung, die dem Okapi den Lebensraum nimmt, verursacht mit
Sicherheit einen Bestandsrückgang. Grobe Schätzungen der Population, die
allerdings mit Vorsicht zu genießen sind, sprechen von 10.000 bis 20.000 wilden
Okapis.
Die Gesellschaft für Kryptozoologie
verwendet das Okapi als Symboltier.
Wikipedia
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Okapi&action=history