Hausmaus (Mus
musculus) |
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Systematik |
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Wissenschaftlicher Name |
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Rodentia |
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Bowdich, 1821 |
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Unterordnungen |
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Die Nagetiere (Rodentia)
sind eine Ordnung der Säugetiere (Mammalia). Mit etwa 2280 rezenten Arten
stellen sie rund 42 % [1] aller Säugetierspezies und sind somit die
bei weitem artenreichste Ordnung dieser Gruppe. Sie sind nahezu weltweit
verbreitet und haben eine Vielzahl von verschiedenen Lebensräumen besiedelt.
Nur sehr wenige Nagetiere sind als Kulturfolger oder Heimtiere verbreitet, doch
prägen sie das Bild der gesamten Gruppe. Viele Arten sind hingegen kaum
erforscht und haben ein sehr eingeschränktes Verbreitungsgebiet.
Die Mehrzahl der Nagetiere sind
kurzbeinig, quadruped (sich auf allen Vieren fortbewegend) und relativ klein.
Wichtigstes gemeinsames Merkmal sind die jeweils zwei vergrößerten,
dauerwachsenden Nagezähne im Ober- und Unterkiefer, die nur auf der äußeren
Seite von Schmelz umgeben sind. Je nach Lebensraum und Lebensweise haben sich
jedoch die unterschiedlichsten Formen gebildet.
Die Größe der Nagetiere variiert
zwischen Zwergformen wie der Afrikanischen Zwergmaus (Mus minutoides)
und der Eurasischen Zwergmaus (Micromys minutus), die oft weniger als 5
Gramm wiegen, und dem Capybara, dem größten lebenden Nagetier, das eine
Kopfrumpflänge von 100 bis 130 Zentimetern und ein Gewicht von 50 bis 60
Kilogramm erreichen kann. Andere großgewachsene Nagetiere sind beispielsweise
Biber, Pakaranas und Pakas. Die meisten Nagetiere sind jedoch etwa mäuse- bis
rattengroß und erreichen Kopf-Rumpflängen von etwa 8 bis 30 Zentimetern.
Nagetiere haben meist ein dichtes
Fell aus Woll- und Deckhaaren. Nur der Schwanz ist bei manchen Arten nahezu
unbehaart, und es gibt nur eine einzige generell fast haarlose Art, den
Nacktmull. Die Fellfärbung ist meist in unauffälligen, tarnenden Farben
gehalten, oft grau oder braun, bei Wüstenbewohnern auch gelblich. Allerdings
kommen bei manchen tropischen Hörnchen wie Schön- oder Riesenhörnchen auch
bunte Fellfarben vor.
Der Mehrzahl der Nagetiere
besitzt einen Schwanz, lediglich bei einigen großgewachsenen oder unterirdisch
lebenden Arten ist er nur rudimentär ausgebildet und äußerlich nicht vorhanden.
Bei manchen baumbewohnenden Arten ist er zum Greifschwanz ausgebildet, bei den
Bibern zu einem abgeplatteten, unbehaarten Steuerorgan. Bei vielen Arten kann
der Schwanz leicht abbrechen, um so die Flucht vor Fressfeinden zu erleichtern;
in solchen Fällen wächst er zum Teil wieder nach.
An der Spitze der Schnauze haben
Nagetiere eine meist kurze, abgerundete Nase. Der Nasenspiegel ist nur ansatzweise
ausgebildet oder fehlt völlig. Die Mundhöhle ist durch eine enge Öffnung in
zwei Teile geteilt, der vordere Teil enthält die Schneidezähne, der hintere die
Backenzähne. Die dazwischen liegende zahnfreie Lücke ermöglicht das Einziehen
der Lippe. Zudem setzt sich hinter den Schneidezähnen die behaarte Haut des
Gesichts fort (Inflexum pellitum). Beides verhindert, dass beim Nagen
unverdauliche Fremdkörper in die Mundhöhle gelangen. Die Oberlippe ist häufig
gespalten, so dass die Schneidezähne auch bei geschlossenem Maul sichtbar sind.
Die Zunge ist kurz und kompakt mit einer stumpfen Spitze, die niemals über die
Schneidezähne hinausragt. Die zur Zungenspitze hin befindlichen
Geschmackspapillen sind klein und fadenartig, bei den Stachelschweinen auch
teilweise vergrößert und hart. An der Zungenwurzel gibt es bei den meisten
Arten drei Wallpapillen.
Manche Arten haben große, bis
hinter die Ohren reichende, mit Fell ausgekleidete Backentaschen, die zum
Reinigen ausgestülpt werden können. Bei Hamstern befinden sich deren Öffnungen
in den Mundwinkeln, bei Taschennagern an den Außenseiten der Wangen.
Wikipedia
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